Der Abschied von Barbuda fällt schwer

Wir wären so gerne noch länger in Barbuda geblieben, doch leider läuft unser Visum für Antigua & Barbuda morgen aus, so dass wir das Land verlassen müssen.

In Barbuda fühlten wir uns jeden Tag wie im Paradies. Wenn wir morgens das türkisfarbene Wasser und die kilometerlangen verlassenen Sandstrände anschauten, dann ging uns fast das Herz über.

Zwar hatten wir uns auch mit ein paar Ärgernissen herumzuschlagen, aber meist ließen wir uns die gute Laune nicht verderben. Zu Hause machte unser Heizkessel Probleme, so dass uns ständig neue Rechnungen ins „Haus“ flatterten, die Mieter waren verärgert und zu allem Unglück ging auch noch unsere Festplatte, auf der wir alle unsere Filme, Serien und Bücher gespeichert hatten, kaputt. Kai war einen ganzen Tag damit beschäftigt zu retten, was zu retten ist und hatte es abends endlich geschafft ca. 80% auf eine andere Festplatte zu kopieren. Da hatten wir mal wieder Glück im Unglück. Dann riss noch der Stoff von meinen Fußschlaufen auf dem Kiteboard an mehreren Stellen auf und ich war einen halben Tag damit beschäftigt, diesen wieder anzunähen, weil man hier natürlich keinen Ersatz bekommt. Aber ist ja klar, wenn am Boot ausnahmsweise mal keine größeren Reparaturen auftauchen, dann muss eben etwas anderes kaputt gehen. Sonst wäre es uns auf Barbuda wahrscheinlich aber auch zu wohl geworden und wir hätten uns jeden Tag nur noch glücklich angegrinst. Das geht ja gar nicht 😉

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Wir hatten Mitte letzter Woche noch einen Ausflug in die Low Bay gemacht, von der uns schon so viele Leute vorgeschwärmt hatten, dass diese ein super Kitespot sei. Leider konnten wir da nicht ganz zustimmen. Platz ist zwar mehr als genug, denn man ankert dort in einer Bucht vor einem 11 Meilen langen Sandstrand. Aber leider war der Wind sehr, sehr böig. Wir fragten uns ständig, ob denn nun wir mit dem Kite oder ob der Kite nicht wohl doch eher mit uns durch die Gegend fährt. Mal setzte man zu einem ca. 3m-Sprung an und war dann urplötzlich ca. 5m hoch, das nächste Mal waren es dann nur 0,5m. Man wusste nie so recht, was einem erwartet und so beschlossen wir irgendwann einfach nur mit dem Kite an diesem wunderschönen Sandstrand entlang zu fahren und die Aussicht zu genießen.

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Nach zwei Nächten segelten wir wieder zurück zum Cocoa Point, wo wir drei Tage lang die einzigen Kitesurfer waren. Unsere Freunde hatten sich mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreut und die einzigen Gesprächspartner waren die Resortgäste, die immer mal wieder zum Zuschauen vorbeikamen.

Übrigens gab es hier bis vor einigen Jahren noch ein anderes exklusives Ressort, das aber momentan außer Betrieb ist und somit leider dem Verfall preisgegeben. Früher verbrachte Prinzessin Diana hier gerne ihre Urlaube und nun plant Robert de Niro den K-Club für US$250 Mio. wieder aufzubauen. Das wäre unseres Erachtens ja noch ok, doch gleichzeitig möchte er auch noch eine Marina für Superyachten bauen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Einwohner Barbudas weiterhin vehement dagegen wehren, so dass dieses Stückchen Paradies erhalten bleibt!

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Leider rückte das Ende des Monats jedoch viel zu schnell näher und so mussten wir gestern Barbuda verlassen und nach Antigua zurück segeln, weil unser Visum nur noch bis morgen gilt.

So segelten wir gestern die knapp über 30 Meilen zurück in die Nonsuch Bay auf Antigua. Nach nicht einmal fünf Stunden kamen wir dort etwas k.o. an, weil wir eine recht unruhige See hatten und wir ziemlich durchgeschüttelt worden waren.

Heute morgen waren wir dann nochmal kurz kitesurfen, bevor wir weitersegelten nach Falmouth, um dort auszuklarieren. Und endlich haben wir unterwegs auch mal wieder einen Fisch gefangen. Nach diversen Tips von unseren Freunden Jen & Rob, haben wir unsere Angelleine und auch unseren Köder modifiziert und siehe da, schon waren wir erfolgreich. Wir bekamen einen Tarpun an den Haken, doch leider wollte anscheinend ein etwas größerer Fisch auch etwas von unserem Fang abhaben. Denn als wir ihn endlich reingeholt hatten, stellten wir fest, dass ihm ein großes Loch in die Schwanzflosse gebissen worden war. Das tat uns ziemlich leid, denn unglücklicherweise war dieser Fang auch nicht für den Verzehr geeignet und wir hätten ihn eigentlich wieder freigelassen. Leider ist Ciguatera hier recht verbreitet und somit sollte man eigentlich nur Thunfische, Doraden und Wahoo essen. Tja, so haben wir den armen Fisch dann von seinem Leiden erlöst und ihn danach weinenden Auges wieder ins Meer geworfen. Somit gibt es heute Abend nun kein leckeres Fischgericht, sondern einen Nudelgratin.

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Morgen wollen wir dann recht früh weiter nach Guadeloupe. Da wir noch nie im Norden der Insel waren, werden wir wohl in der dortigen Rifflandschaft für ein paar Tage einen Zwischenstopp einlegen, bevor es weitergeht zu unserem Lieblingssupermarkt in Pigeon Island.

Barbuda: Kiten im Paradies

Unser Traum ist wahr geworden: wir durften beim Kiten durch den unglaublich feinen Sand von Barbudas Stränden streichen.

Nach unserer Ankunft auf Barbuda ankerten wir zuerst mit unseren Freunden Jen & Rob in der Gravenors Bay. Kaum war der Anker unten und schon packten wir unseren Kite und fuhren an Land. Doch kaum hatten wir unseren Kite aufgebaut, als auch schon der Wind nachließ. So hatten wir etwas Probleme den Kite zu starten und uns dann auf dem Bord einen Weg zwischen den Riffen nach draußen zu bahnen. Dennoch kiteten wir ca. 1 1/2 Stunden und erfreuten uns an dem wunderschönen türkisfarbenen Wasser.

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Nachdem es nachts dann natürlich wieder mehr Wind hatte und ziemlich viele Wellen in die Bucht liefen, so dass wir nicht richtig gut schlafen konnten, entschieden wir uns am nächsten Tag den Ankerplatz zu wechseln und zum 2 Seemeilen entfernten Cocoa Point zu fahren. Dort war es wesentlich ruhiger und ein wunderschöner Kitespot ist direkt an der Spitze der Insel. Und hier kiteten wir nun fast jeden Tag. Wir können uns überhaupt nicht sattsehen an dem Farbenspiel des Wassers und die Strände Barbudas sind einfach nur der Hammer. Teilweise hatten wir den Kitespot ganz für uns alleine und kiteten bis wir uns fast nicht mehr auf den Beinen halten konnten.

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Auf der ganzen Insel gibt es lediglich drei Resorts und diese sind so teuer, dass man fast keine Touristen sieht. Zum Beispiel kostet ein Doppelzimmer im Coco Beach Resort $1.200,- pro Nacht und man hat einen Mindestaufenthalt von fünf Nächten. Dafür ist dann aber der Shuttle-Flug mit der hoteleigenen Propellermaschine von Antigua nach Barbuda im Zimmerpreis inbegriffen.

Wie schön, dass wir unsere Silence haben und somit an Orte kommen, wo wir Normalsterblichen sonst wohl nie Urlaub machen würden.

Natürlich gab es auch immer reichlich Abendprogramm, denn mittlerweile waren noch unsere deutschen Bekannten Anke & Wolfgang und die Australier Floss & Mike hier auf Barbuda angekommen. So gab es mal Kaffee & Kuchen oder einen Spieleabend auf der Sephina, einen Sundowner auf der Ooroo oder auch wieder ein Barbecue am Strand. Doch dieses Barbecue wäre fast im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Schon den ganzen Tag hatten wir die Brandung auf den Strand klatschen hören und als Kai und ich uns dem Strand näherten, sahen wir, dass sich die Wellen teilweise ca. zwei Meter vor dem Strand brachen. So suchten wir uns eine gute Stelle aus, versuchten es gut zu timen und rollten mit einer dieser Wellen an Land. Zwar war meine ganze Hose danach klitschnass, weil wir beide ziemlich früh ins Wasser springen mussten, um unser Dingi vorsichtig an Land zu bringen, doch sonst hatte es gut geklappt. Unsere Freunde hatten da nicht ganz so viel Glück. Jen erzählte uns, dass sie und ihr Hund bei der Landung aus dem Boot geschleudert wurden und tatsächlich triefte ihr T-Shirt vor Nässe, doch Wolfgang hatte noch weniger Glück. Sein Dingi kenterte in einer der Wellen und alles was er an Bord hatte war voll Salzwasser. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir uns überhaupt nicht auf die Rückfahrt bei Dunkelheit freuten. Nach einem wunderschönen gemütlichen Barbecue mit Hähnchenschlegeln, Schweinesteaks und verschiedenen Salaten, hatten dann aber auch wir einen etwas holprigen Start zurück zu unserer Silence. Beim ins Wasser Ziehen des Dingis waren wir etwas zu langsam, so dass uns ca. zwei Meter vom Strand entfernt eine Welle erwischte. Kai saß bereits im Dingi und ich sah ihn und das Dingi urplötzlich ca. 1,5m in die Höhe schießen, dann brach eine Welle direkt vor dem Bug des Dingis, schwappte komplett zuerst über unser Dingi und dann über mich hinweg. So waren dann letztendlich auch alle unsere Sachen völlig durchweicht, aber immerhin erst nach dem Barbecue ;-). Danach hatten wir dann noch ca. 2 Stunden lang Spaß alles auszuwaschen und von Sand und Salzwasser zu reinigen.

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Doch auch ein solches Erlebnis haben wir bereits am nächsten Morgen vergessen, wenn wir wieder in das türkisfarbene Wasser schauen, überall ums Boot herum die Wasserschildkröten ihre Köpfchen aus dem Wasser strecken, die Schiffshalterfische sich unter unserem Boot tummeln, und wir kiten bis zum Umfallen!

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Bevor wir in Green Island festwachsen, …

…haben wir nach mehr als zwei Monaten in der Nonsuch Bay gestern die Leinen von der Boje losgeworfen und sind endlich mal wieder gesegelt.

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Zuerst segelten wir mit unserer Genua an der Südküste von Antigua entlang und als wir nach ca. zwei Stunden etwas nach Norden abdrehen konnten, freuten wir uns, weil wir nun endlich mal wieder unseren Spi lüften durften. Es war wie immer wunderschön mit diesem tollen bunten Segel mit 7 bis 9 Knoten auf den doch recht hohen Wellen dahinzugleiten.

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Doch insgesamt durften wir dies nur ca. eine Stunde genießen, denn dann mussten wir wieder unseren Kurs ändern, den Spi herunter holen und erneut die Genua setzten. Und am Ende unseres Törns kamen wir dann in Jolly Harbour an, wo wir uns gleich mit drei leeren Gasflaschen auf den Weg zur Werft machten, um diese füllen zu lassen.

Danach gingen wir noch zum Supermarkt, weil unsere Obst- und Gemüsevorräte ziemlich aufgebraucht waren. Da wir zusammen mit unseren Freunden Jen & Rob weiter nach Barbuda möchten, füllten wir unseren Kühlschrank und unser Obst- und Gemüseregal voll mit frischen Sachen, denn auf Barbuda gibt es nur einen einzigen winzigen Supermarkt, der noch dazu nicht wirklich leicht zu erreichen ist. Allerdings kauften wir auch wirklich nur das allernötigste, denn mal wieder waren wir fast sprachlos, wie unglaublich teuer Lebensmittel hier auf Antigua sind. Auf dem Foto seht Ihr den Preis für ein Glas Nutella (750g). Der Preis ist in EC angegeben und den Preis in Euro erhaltet Ihr, wenn Ihr durch drei teilt. Wahnsinn, oder?

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Nachdem wir heute unsere gefüllten Gasflaschen abholen konnten und noch einige andere Einkäufe getätigt hatten, segelten wir alle zusammen weiter in die Deep Bay.

Dort ist im Jahr 1905 ein britischer Dreimaster namens Andes gesunken und dieses Wrack wollten wir uns gerne mal anschauen. Leider war die Sicht nicht wirklich gut, da es sehr viel Wind hatte und dadurch viel Sand aufgewirbelt wurde. Aber da das Wrack teilweise lediglich einen Meter unter Wasser liegt, konnte man dennoch beim Schnorcheln fast das ganze Schiff sehen. Niemals hätte ich gedacht, dass dieses bereits seit mehr als einem Jahrhundert dort unten liegt, weil man es noch so gut erkennen konnte.

Morgen werden wir dann erneut die Segel setzen und auf geht’s nach Barbuda. Wir freuen uns schon riesig auf das Wiedersehen mit dieser Insel, denn im vergangenen Jahr hatte es uns dort super gefallen. Allerdings konnten wir damals nicht dort kiten, weil es während unseres Aufenthalts zu wenig Wind hatte. Hoffentlich wird das dieses Mal anders sein, so dass auch wir mal beim Kiten mit der Hand durch den wunderschönen weißen Sand von Barbuda streichen dürfen.

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