Während die einen um die Welt segeln…

…hängen die anderen immer noch in der Karibik rum.

Könnt Ihr Euch noch an Lionel erinnern, mit dem wir im Juni und Juli 2014 in Union Island gekitet waren? Er hat Kai seine ersten Backrolls beigebracht, uns des öfteren mit frisch gefangenen Kalamari überrascht und so manchen schönen Domino-Abend mit uns verbracht.

Ende Juli 2014 brach er dann auf in Richtung Panama, um eine Weile in der Südsee zu verbringen. Danach wollte er das Kap Hoorn umrunden und zurück in die Karibik kommen. Doch anscheinend hat er, wie wir Langfahrtensegler es alle ständig tun, seine Pläne geändert. Denn vor ca. einer Woche bekamen wir eine sms mit dem Text: „Coucou de la part de Lionel. Je suis retour du tour du monde et je suis au caraibe. Ou etes vous?“ (Kuckuck von Lionel. Ich bin zurück von meiner Weltumsegelung und bin in der Karibik. Wo seid ihr?).

Uns fiel fast das Handy aus der Hand, weil wir es einfach nicht glauben konnten. Während wir hier lustig in der Karibik kiten, hat Lionel doch tatsächlich in ca. 1 3/4 Jahren die Welt umrundet. Da wurde uns zum ersten Mal so richtig bewusst, wie unglaublich schnell die Zeit auch hier in der Karibik verfliegt, und dass wir hier wohl tatsächlich „festhängen“.

Wir waren total gespannt auf unser Wiedersehen mit Lionel und freuten uns riesig, als er dann vor ein paar Tagen mittags in die Nonsuch Bay gesegelt kam. Wir waren neugierig auf seine ganzen Erzählungen und hofften, dass wir ein paar gemeinsame Abende mit spannenden Geschichten aus aller Welt zubringen können. Doch wer in 1 3/4 Jahren um die Welt fährt, der hat natürlich nicht so viel Zeit wie wir ;-). Lionel hatte noch für zwei Wochen seine Freundin mit an Bord und da diese noch nie in Barbuda, St. Barths, Montserrat, und vielen anderen karibischen Inseln war, wollte er ihr vor ihrer Heimreise unbedingt noch diese schönen Inseln zeigen. So verbrachten wir nur einen gemeinsamen Abend in der Nonsuch Bay, bestaunten seine tollen Fotos und Geschichten vom Pazifik und nahmen noch am gleichen Abend wieder Abschied von ihm.

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Zwar hat Lionel die Welt einmal von Union Island bis zurück nach Union Island umrundet, doch um die Weltumrundung auch noch von seinem ursprünglichen Startpunkt in Frankreich komplett zu machen, plant er in ein paar Wochen den Segeltörn zurück nach Europa anzutreten, um dann Anfang 2017 wieder in die Karibik zurück zu kommen. Tja, im Gegensatz zu uns, ist Lionel nunmal ein echter Segler!

Aber nachdem wir nun wieder solch tolle Fotos von der Südsee gesehen haben, versprechen wir Euch hoch und heilig, dass auch wir Euch irgendwann wunderschöne Fotos von dort zeigen werden. Ihr müsst Euch nur noch ein paar Jährchen gedulden ;-)))

Und als Ausgleich gibt es dafür ein paar tolle Fotos von der Nonsuch Bay, die Cédric (ein Kiter, der vergangene Woche hier mit uns gekitet hat) mit seiner Drohne aufgenommen hat. Sieht doch auch fast aus wie in der Südsee, oder?

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Das Glück verfolgt uns…

…aber wir sind schneller! Dieser Spruch trifft wohl gerade auf uns zu, denn unsere Pechsträhne hält leider weiterhin an.

Gerade als wir unsere neuen Batterien eingebaut hatten und Kai sich unserem Saildrive-Problem widmen wollte, ging es von neuem los. Zuerst brach mir aus dem gerade reparierten Zahn ein weiteres Stück heraus, dann ging an unserem Dingi eine der Laschen ab, an der wir immer das Paddel festmachen. Kai spuckte plötzlich beim Abendessen eine Goldkrone aus und die Abdeckung unseres Motorraumdeckels ließ sich plötzlich nicht mehr schließen, so dass wir uns ständig die Zehen daran stießen. Dann riss die Gummi-Ummantelung unserer Kite-Bar ein und löste sich ab. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, gab mein iPad plötzlich den Geist auf (und hier auf Antigua gibt es natürlich keinen Apple-Service-Center).

Manchmal schauten wir uns morgens beim Frühstück schon bang an und fragten uns, was denn heute wieder passieren würde. So verbrachten wir die letzten beiden Wochen mal wieder mit kitesurfen und Bootsreparaturen. Und da es seit gestern nur noch sehr wenig Wind hat, können wir uns nun sogar ganztägig den Bootsreparaturen widmen. Und das ist auch gut so, denn unsere Reparatur- und Wartungsliste wurde gerade wieder von Tag zu Tag länger. Unser Großsegel liegt immer noch in der Kabine und wartet darauf, dass wir es wieder anschlagen, alle Edelstahlteile müssen dringend mal wieder poliert werden, Rostflecken auf dem Deck sollten entfernt werden, der Saildrive muss immer noch repariert werden, …Aber dafür haben wir Kais Krone mit Cavit wieder festgeklebt und Kai hat gestern auch meinen Zahn notdürftig damit repariert. Auch die Kite-Bar ist bereits repariert und nachdem wir vorgestern das Lazy-Bag wieder angebracht haben, soll es heute noch ans Großsegel gehen. Von Langeweile gibt es somit hier an Bord weiterhin keine Spur!

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