Habitation Clément

Um endlich mal der Schufterei auf dem Boot ein bisschen zu entkommen, haben wir zusammen mit unseren norwegischen Bekannten ein Auto gemietet.

Ursprünglich hatten wir vor, mit den beiden in die Hauptstadt Fort-de-France zu fahren, um dort etwas durch die Straßen zu schlendern, weil die beiden noch nie dort waren. Danach wollten wir zu einer alten Rumdistillerie und im Anschluss daran hatten wir eine kleine Wanderung rund um ein Kap an der Ostküste geplant.

Doch leider machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung. Angekündigt war leichter Wind, morgens etwas Regen und für den Nachmittag Sonne pur. Das mit dem Wind hat gestimmt, aber mit dem Regen und der Sonne hatte sich der Wetterfrosch vertan. Morgens hat es ständig geschüttet wie aus Kübeln und somit gaben wir den Plan mit Fort-de-France ganz schnell auf.

Dafür zeigten wir unseren Bekannten das größte Einkaufszentrum der Insel und bummelten dort etwas durch die Shops und sahen uns die tolle Weihnachtsdeko an, bis sich das Wetter so weit beruhigt hatte, dass man trockenen Fußes vor die Tür konnte.

Danach fuhren wir, wie geplant, zur Rumdistillerie Habitation Clément, wo mittlerweile immer mal wieder die Sonne hinter den Wolken hervorlugte. Zwar gab es keine laufende Produktion zu bestaunen, weil die Saison erst wieder Mitte Januar beginnt, doch wir konnten die im 19. Jahrhundert gebaute Produktionshalle mit einer alten Dampfmaschine und die Lagerhallen mit den reifenden Fässern begutachten. Der Duft, der aus diesen Lagerhallen kam war wirklich verführerisch: eine Mischung aus Alkohol und alten Eichenfässern. Wir standen minutenlang da und sogen diese tolle Duftmischung ein.

Zusätzlich ist rund um die Destillerie ein schöner Park angelegt, der mehr als 30 verschiedene Palmensorten beheimatet. Und als besonderes Schmankerl steht inmitten des Grundstücks noch die frühere Villa des Distilleriebesitzers, die im Stil des 19. Jahrhunderts möbliert ist.

Zum Ende unseres Rundgangs kamen wir durch eine Kunstaustellung, von der aus wir direkt zur Verkostung des Rums an einer langen Bar gelangten. Da ich kein wirklicher Rumliebhaber bin, spezialisierte ich mich eher auf das Probieren der verschiedenen süßeren Varianten. Mein absoluter Favorit: eine an Baileys erinnernde Creme, die jedoch mit einem gealterten Rum hergestellt wird. Köstlich!

Eigentlich wollten wir ja nun noch zum Kap Point de Vauclin fahren, doch auch dieser Tagesordnungspunkt musste aufgrund des Wetters ausfallen. Unsere Schuhe waren bereits total matschig vom Rundgang durch den Garten der Rumdestillerie und wir vermuteten, dass die Wanderwege am Cap wahrscheinlich zu matschig und glitschig sein würden, um dort mit Spaß zu wandern. Und prompt fing es auch schon wieder an zu regnen, als wir die Habitation Clément verließen.

Und so fuhren wir ganz gemütlich an der Ostküste entlang wieder zurück nach St. Anne und genossen die sporadisch auftauchenden Ausblicke aufs Meer vom trockenen Innern des Autos aus.

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