Grenada Episode 1 – eine kulinarische Inseltour

Mit unserem Besucher Andreas gingen wir in Grenada für 2 1/2 Tage mit dem Mietwagen auf Inseltour. Für den ersten Tag hatten wir ein straffes Programm zusammengestellt, welches uns vom Süden bis hoch in den Nordosten der Insel führte.

Morgens starteten wir in der Hauptstadt St. George’s und fuhren entlang der Küste nach Grenville, der zweitgrößten Stadt der Insel. Dort besichtigten wir die herrlich nostalgische Nutmeg Processing Station, in der die von den Farmern angelieferten Muskatnüsse getrocknet, sortiert und teilweise auch geschält werden. In der ganzen Fabrik gibt es lediglich eine einzige Maschine, der Rest ist Handarbeit. Leider fand an unserem Besuchstag keine Produktion statt, aber ein sehr engagierter Führer erklärte uns ausführlich die ganzen Arbeitsschritte.

 

Nach einem schnellen Mittagessen in einer kleinen Bar, wo Andreas seinen ersten Roti aß, ging es weiter zur Grenada Chocolate Factory. Diese liegt auf einer kleinen Nebenstraße mitten in den Bergen und hier ging es dann auch schon wesentlich moderner zu. Es gab eine Maschine, die die Kakaobohnen röstet, dann wurden sie in einer anderen Maschinen zu verschieden großen Stücken zerhackt, bevor einige der Stücke in der nächsten Maschine zermahlen wurden. Im nächsten Arbeitsgang wurde das Kakaopulver weiterverarbeitet zu Kakaobutter. Und schließlich wurde an der letzten Maschine mein absolutes Lieblingslebensmittel hergestellt: Schokolade! Es gibt diese in einer salzigen Ausführung und in einer mit kleinen Kakaostückchen und natürlich gibt es sie auch mit unterschiedlichem Kakaogehalt: 60%, 70%, 80% und 100%! Wir kosteten uns einmal durch das ganze Sortiment, doch mein Favorit ist und bleibt die Nib-a-licious mit ihren leckeren Kakaostückchen.

Als nächster Tagesordnungspunkt stand das Belmont Estate auf dem Programm. Dies ist eine große Kakaoplantage, die mittlerweile auch eine eigene Schokoladenfabrik hat. Und selbstverständlich probierten wir auch hier einmal das zwar deutlich kleinere aber auch sehr leckere Sortiment.

Schokolade hatten wir nun genug gekostet, daher sollte es jetzt an die flüssigeren Produkte der Insel gehen. Und so fuhren wir zur River Antoine Rum Distillery, der ältesten noch voll funktionstüchtigen Destillerie der östlichen Karibik. Und hier fühlten wir uns wieder zurückversetzt in ein anderes Jahrhundert. Die Maschine, die das Zuckerrohr zerquetscht, wird von einem großen Wasserrad angetrieben und auf- und abgeladen wird per Hand. Danach fließt der Saft in Betonbecken (früher waren dies Holzfässer, doch leider gibt es auf der Insel mittlerweile niemanden mehr, der diese herstellen kann) und gärt dort, bevor er in Kesseln über Holzfeuer destilliert wird. Die Flaschen werden per Hand abgefüllt und mit der einzigen modernen Maschine der gesamten Fabrik verschlossen. Selbstverständlich gab es auch hier am Ende der Führung eine Kostprobe und wir starteten mit dem stärksten Rum, den wir je getrunken hatten. 75 prozentiger Alkohol lief uns die Kehle hinunter und brannte danach ganz schön im Hals. Wir waren uns alle einig, dass der Schokolikör, der aus dem Rum hergestellt wird, uns am besten schmeckt, obwohl es auch dieser noch ganz schön in sich hat.

Am frühen Nachmittag traten wir den Rückweg an, der uns am Lake Antoine, einem alten Kratersee, vorbei führte. Auf dem Weg gab es an einem Straßenstand noch schnell frisches Kokosnusswasser, bevor es weiter in Richtung St. George’s ging.

Doch das Programm sollte hier noch nicht zu Ende sein. Denn was wäre eine kulinarische Reise ohne ein schönes deftiges Abendessen?! Und so gönnten wir uns in Aziz‘ pakistanischem Restaurant noch einen riesigen Burger mit leichtem Zimtgeschmack und Süßkartoffel-Pommes.

Wer glaubt, dass wir nun völlig satt und erschöpft ins Bett fielen, der irrt sich. Denn neben Aziz gibt es eine kleine Hausbrauerei, die jeden Dienstag zur Jam Session einlädt. Und so ließen wir den Abend dort bei einem frischen kühl gezapften Bierchen ausklingen und lauschten den Darbietungen der verschiedenen Musiker.

 

Ein Gedanke zu „Grenada Episode 1 – eine kulinarische Inseltour

Schreibe einen Kommentar zu Pablo Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert