Pleiten, Pech und Pannen mit DHL – Teil 4

Wie vorgestern nebenbei erwähnt, hatten wir ja dieses Jahr ziemlich viel Pech mit Paketsendungen mit DHL. Wie ich in einem älteren Beitrag berichtet hatte, ging Kais Foil Anfang des Jahres anstatt nach St. Martin nach Malta. Ich muss zugeben, es sind beides Inseln und wenn man das „St.“ streicht, dann fangen ja auch beide mit „Ma“ an. Gut, die eine Insel liegt in der Karibik, die andere im Mittelmeer, aber das kann man ja schon mal verwechseln. Aber auf unsere Bitte hin, das Paket nun von Malta direkt nach St. Martin weiterzusenden, wurde die Dame von der Hotline sehr schnippisch und unverschämt. Sie meinte, das wäre nicht möglich, denn man könne ja nicht jeden x-beliebigen Service anbieten, der dem Kunden so einfällt. Also da blieb uns die Luft weg! Schließlich war das ja nicht so eine neu ausgegorene Idee von uns, dass der Kite nach St. Martin solle, sondern wir hatten schon von Anfang an gewollt, dass das Paket nach St. Martin und nicht nach Malta kommt. Aber anscheinend wäre es ein Sonder-Service gewesen, das Paket an den Bestimmungsort zu liefern. Da kann ja jeder kommen und ein Paket von A nach B senden wollen. Also Vorstellungen haben die Kunden! Dass Kais Mutter dann noch das Paket nach 5 Wochen in der Filiale abholen und erst einmal die Rücksendegebühren bezahlen musste, setzte für uns dem ganzen noch die Krone auf. Aber nachdem wir die Gebühren wieder gutgeschrieben bekommen hatten, dachten wir, Schwamm drüber, ist halt dumm gelaufen.

Und so verschickten wir Kais Foil dann im April eben nochmal (dieses Mal mit DHL-Premium-Service) nach Antigua. Was uns dort alles widerfuhr, hatte ich hier ausführlich berichtet. Es war erst einmal verschollen, tauchte dann aber irgendwann anstatt in der DHL-Niederlassung in der Hauptpost auf. Die Zollbeamtin dort hatte keine Ahnung von unserem zollfreien Yacht-in-Transit-Status und bestand darauf, dass wir Zoll und Steuern zahlen müssen, sonst bekämen wir unser Paket nicht. Kostenpunkt €280,-. Wir zahlten zähneknirschend und nun versuchen wir bereits seit Monaten diese ungerechtfertigten Gebühren über alle möglichen Instanzen wieder zurück zu bekommen. Bis jetzt waren wir jedoch nicht erfolgreich. Vielen Dank DHL!

Okay, wir wussten nun, mit DHL kann man nichts ins Ausland verschicken! Aber innerhalb Deutschlands sollte es schließlich die Kernkompetenz von DHL sein, Pakete von A nach B zu befördern. Das müsste ja klappen! Und so kaufte Kai im Juni einen gebrauchten Kite in Hamburg, der von der Verkäuferin am 10. Juni per versichertem Versand mit DHL an Kais Mutter in Hockenheim verschickt wurde. Zwei Tage lang klappte es noch mit der Nachverfolgung im Internet, dann tat sich nichts mehr. Eigentlich hätte der Kite am 15. Juni in Hockenheim ankommen sollen, doch was soll ich sagen, er kam nicht! Wir warteten noch ein paar Tage und baten die Verkäuferin dann, nachzuforschen, wo der Kite abgeblieben ist. Sie stellte einen Nachforschungsauftrag und dann passierte nichts mehr. Mittlerweile sind 6 Wochen vergangen, die Verkäuferin hat unzählige Male bei der DHL-Hotline angerufen und bekommt immer die Auskunft, per Telefon könne man da jetzt gar nichts machen, sie solle eine e-mail schreiben. Auch das hat sie nun schon mehrfach getan, jedoch leider ohne jemals eine Antwort zu bekommen! So sitzen wir nun hier und können nur abwarten und Tee trinken. Wir hätten nun wirklich gerne unsere €800,- zurück, aber es tut sich einfach nichts! Das Schlimmste ist diese absolute Hilflosigkeit!

Nun habe ich für mich auch einen tollen neuen Kite bei ebay Kleinanzeigen gefunden und wie schon hier erwähnt, wohnt der Verkäufer beim Ammersee in der Nähe von München. Aber nach den oben beschriebenen Erfahrungen versteht ihr hoffentlich, dass ich DHL kein wertvolles Paket mehr anvertrauen möchte. Deshalb suche ich händeringend jemanden, der den Kite am Ammersee abholen und letztendlich zu Kais Mutter nach Hockenheim bringen könnte. Letzteres hätte auch noch ein paar Wochen Zeit…

Wer kommt zum Ammersee?

Heute gibt es mal keinen Bericht aus der Karibik, sondern eine Frage.

Leider gibt mein Kite nach 3 Jahren intensiver Nutzung so langsam aber sicher den Geist auf. Duotone hat jedoch in diesem Jahr die Preise um ca. 30% erhöht und deshalb möchte ich mir keinen neuen Kite kaufen. Fast €2.000,- für einen 9qm-Kite finde ich einfach nur unverschämt!

Somit hat Kai mal auf ebay geschaut und dort auch ein super Angebot gefunden, allerdings in der Nähe des Ammersees 🙁 

Da DHL bei uns dieses Jahr schon drei Sendungen komplett verbockt hat (eine ging nach Malta anstatt nach St. Martin / die nächste kam zwar in Antigua an, aber an der falschen Adresse, so dass wir €275,- Zoll und Steuern bezahlen mussten / die dritte kam bis heute überhaupt nicht an, war zwar versichert, doch die €800,- haben wir bis jetzt noch nicht wieder bekommen), möchte ich den Kite wirklich nur sehr ungern mit diesem völlig unseriösen und unzuverlässigen Dienstleister versenden. Und Hermes fällt leider aus, weil die Pakete dort nur bis €500,- versichert sind. Deshalb die Frage an euch:

Kommt zufällig gerade jemand in die Nähe des Ammersees und könnte den Kite für mich abholen und dann irgendwann bei Kais Mutter in Hockenheim vorbei bringen?

Das wäre so super, denn ansonsten müsste ich mir das gute Angebot wohl aus dem Kopf schlagen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass mein alter Kite höchstens noch ein paar Wochen überleben wird, da wir ihn bereits jetzt notdürftig reparieren mussten. Schnief!

Das Märchen von Kai und seinem Hydrofoil

Es war einmal ein kleiner Kai, der wollte sich gerne ein anderes Hydrofoil kaufen. Da ihm die neuen aber etwas zu teuer waren, suchte er nach einem schönen gebrauchten Board inkl. Foilmast. Und im vergangenen Jahr im Mai wurde er, er konnte sein Glück kaum fassen, in Antigua fündig. Eine Kiteschule bot ein gebrauchtes Levitaz-Foil an und Kai meldete sich sofort, handelte noch etwas mit dem Preis und man wurde sich einig. Das Foil war seines! Welch große Freude! Der kleine Kai strahlte über’s ganze Gesicht. Genau eine Stunde lang. Dann meldete sich der Eigentümer erneut, weil er nun noch einen weiteren Interessenten hatte, der bereit wäre den vollen Preis zu zahlen. Der kleine Kai wollte aber nicht so viel Geld ausgeben und so wurde es nichts mit dem Foil.

Da Kai aber immer noch gerne ein anderes Foil gehabt hätte, schaute er ständig bei ebay und in Kite-Foren, was dort so zum Verkauf angeboten wurde. Doch entweder war es nicht das, was er gerne haben wollte, oder die Verkäufer waren nicht bereit das Foil in die Karibik zu senden oder es war zu teuer.

So verging Monat um Monat und der arme kleine Kai kitete mit seinem alten Foil, das ihn ständig abwarf, wenn er versehentlich doch mal wieder schneller fuhr. Er war so traurig, dass er kein neues Foil fand.

Nachdem wir nach St. Martin gesegelt waren, um neue Batterien, ein neues Funkgerät und diverse andere Dinge zu kaufen, unternahm Kai nochmal einen Versuch ein gebrauchtes Foil zu finden. Und er wurde fündig. In Holland gab es einen Kitesurfer, der seinen gebrauchten Levitaz-Mast verkaufen wollte und sogar bereit war, diesen nach St. Martin zu senden. Der kleine Kai war überglücklich und der Handel wurde schnell abgeschlossen.

Weil es allerdings um einiges billiger war, das Paket mit DHL von Deutschland nach Sint Maarten zu senden, erklärte sich der Verkäufer sogar bereit das Paket in Deutschland aufzugeben und als Absender-Adresse Kais Adresse in Hockenheim anzugeben. Das lief ja alles wie geschmiert! Wir überwiesen das Geld und das Paket begann am 19. Februar seine Reise in Dorsten (wo auch immer das ist).

Relativ schnell reiste das Paket nach Bochum, doch dort wurde in der Sendungsverfolgung dann folgende Nachricht angezeigt: „Die geringfügig beschädigte Sendung wird nachverpackt.“ Au weia, das klang ja gar nicht gut. Da wandelte sich die ganze Vorfreude des kleinen Kai ganz schnell in Besorgnis um. „Was haben sie nur mit meinem schönen Foil angestellt?“ fragte sich der kleine Kai. Na ja, vielleicht war ja einfach nur die Verpackung etwas eingerissen, machte ich ihm Hoffnung. Doch zwei Tage später stand da erneut zu lesen: „Die geringfügig beschädigte Sendung wird nachverpackt.“ Oh weia! Schon wieder?! Und nochmal fünf Tage später gab es zum dritten mal die Nachricht „Die geringfügig beschädigte Sendung wird nachverpackt.“ Mittlerweile hatte sich die ganze Vorfreude des kleinen Kai in Luft aufgelöst und er war sehr, sehr besorgt.

Deshalb rief er bei DHL an und versuchte heraus zu finden, was mit seinem Paket los war, aber die Dame im Call Center konnte ihm nicht weiterhelfen. Das habe schon noch alles seine Ordnung, er müsse sich nicht sorgen. Einfach nur abwarten. Leichter gesagt als getan!

Endlich ging das Paket weiter auf die Reise und erreichte am 2. März Rodgau und am 3. März war es im internationalen Paketzentrum Frankfurt, wo es für den Auslandsversand vorbereitet wurde. Endlich tat sich wieder etwas. Das wurde ja auch mal Zeit, denn DHL hatte im Internet eine Regelzustellzeit von 10-13 Werktagen angegeben und mittlerweile waren wir bereits bei Tag 10. 

Mit Spannung erwartete der kleine Kai sein Paket in Sint Maarten und sagte der Dame vom dortigen DHL-Stützpunkt schon mal Bescheid, dass sie ihn sofort anrufen soll, wenn das Paket angekommen ist. Er war so aufgeregt, denn im Hinterkopf schlummerten immer noch die drei Meldungen bezüglich der geringfügig beschädigten Sendung, die nachverpackt worden war. Das Foil würde doch hoffentlich bald heil in Sint Maarten ankommen. Ach, welche Anspannung! Kaum war er morgens aufgewacht, schaute er auch schon auf die Sendungsverfolgung und mittags und abends und überhaupt den ganzen Tag schaute er immer mal wieder nach.

Doch leider verlor sich am 3. März jegliche Spur des Foils. Kai rief am 10. März mal wieder bei DHL an und fragte, wo sein Paket denn nun bleibt. Die nette Dame im Call Center sagte ihm, da müsse er sich nun einfach noch etwas gedulden, es hätte ja mittlerweile Frankfurt verlassen. Und so wartete der kleine Kai einen Tag um den anderen. Immer wieder schaute er auf die Sendungsverfolgung, aber es tat sich nichts mehr. 

So versuchte er schließlich einen Nachforschungsauftrag bei DHL zu stellen, doch das war nicht möglich. Er bekam die Auskunft, es wäre noch alles im grünen Bereich. 

Und am 16.3. tat sich dann endlich wieder etwas. Das Foil war in Malta angekommen! Hmmm, warum denn Malta? Was genau macht es denn da? Wer etwas Geographie-Kentnisse besitzt, weiß vielleicht, dass Malta eine Insel im Mittelmeer ist, Sint Maarten jedoch in der Karibik liegt. Ja okay, beide Inseln beginnen mit „Ma“ aber das sind auch schon alle Gemeinsamkeiten. 

So rief der kleine Kai erneut bei DHL an und fragte, was sein Paket denn in Malta mache. Die Call-Center-Mitarbeiterin war ganz stolz und meinte „Ja, das ist jetzt dort im Paketzentrum und wird Ihnen zugestellt!“ Äh nee, wird es nicht“, sagte da der kleine Kai, „denn ich sitze ja in Sint Maarten und nicht in Malta.“ Ups, da war DHL ein kleiner Fehler unterlaufen! Aber das kann ja mal vorkommen, dass man Malta mit Sint Maarten verwechselt. Aber das ist alles kein Problem. Das Paket wird jetzt nach Deutschland zurück gesendet und Kai kann es dann dort wieder in Empfang nehmen! Der kleine Kai dachte zuerst er hätte sich verhört und sagte: „Nein, nein, ich will nicht, dass es zurück nach Deutschland geht, denn dort bin ich ja nicht. Ich will das Paket immer noch in Sint Maarten haben.“ Doch die diesmal nicht ganz so freundliche Call-Center-Mitarbeiterin sagte Kai, das sei nicht möglich. Das Paket kann nicht von Malta nach Sint Maarten geschickt werden. Es muss erst einmal zurück nach Deutschland zum Absender. „Aber nein“, rief der kleine Kai entsetzt, „ich kann es doch dort gar nicht entgegen nehmen, weil ich nicht zu Hause bin. Bitte unternehmen Sie einen erneuten Zustellversuch, dieses Mal nach Sint Maarten.“ Die Call-Center-Dame wurde ungehalten: „Also wir können ja nicht jedem Kunden jeden beliebigen gewünschten Service zur Verfügung stellen. Das Paket geht zurück an den Absender und basta! Und die Kosten für die Rücksendung muss der Absender übrigens auch tragen!“ Da platzte dem kleinen Kai dann aber doch der Kragen: „Was meinen Sie denn mit jeglichem gewünschten Service?“ rief er. „Ich will doch immer noch das, was ich von Anfang an wollte, nämlich, dass Sie mein Paket nach Sint Maarten schicken. Ich frage doch überhaupt nicht nach einem besonderen Service, ich will doch einfach nur, dass Sie ihre Arbeit machen. Und wenn Sie zu doof sind, das Paket auf die richtige Insel zu schicken, soll ich auch noch dafür zahlen. Ja geht’s noch?!“ Die Dame wurde nun doch etwas kleinlauter, konnte aber an der Sache doch nichts ändern und das Paket musste seine Rückreise nach Frankfurt antreten. Wäre da noch ein Fünkchen Vorfreude auf das neue gebrauchte Foil übrig gewesen, wäre sie spätestens jetzt in Schutt und Asche gelegen.

Hatte das Paket für die Reise nach Malta fast zwei Wochen benötigt, so war es erstaunlicherweise nach 4 Tagen, nämlich am 21. März wieder zurück in Frankfurt. Und da setzte sich anscheinend wieder irgendein DHL-Mitarbeiter mit seinem Hintern drauf und rührte sich nicht mehr. Am 28. März war es immer noch in Frankfurt und der kleine Kai gab so langsam aber sicher jegliche Hoffnung auf, dass er sein Foil irgendwann in diesem Jahr noch in Händen halten wird. Mehr als 5 Wochen waren nun vergangen und das Paket hatte es noch nicht einmal zurück an die Heimatadresse geschafft, die ja nur ca. 100km von Frankfurt entfernt liegt. Ach, wie ist das alles traurig.

Am 29. März bekam dann Kai endlich Nachricht, dass das Paket zur Abholung in Hockenheim bereit liegt. Er schrieb seiner Mutter eine Vollmacht und am 30. März durfte sie Rücksendegebühren von €20,- zahlen und das Paket endlich abholen. So hat Kais Foil zwar eine kleine Reise durch Europa gemacht, ist aber nach 5 1/2 wöchiger Reise seinem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen.

Der kleine Kai sitzt jetzt hier ganz traurig in der Karibik, während sein Foil, das er so gerne ausprobieren würde, rund 7.150 km entfernt in Hockenheim liegt. Und nun stellt sich erneut die Frage: wie bekommt er das Foil in die Karibik?

Soll er nochmal sein Glück mit DHL versuchen? Aus Mangel an anderen Möglichkeiten, wird ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, denn Fedex verlangt schlappe €800,- für den Versand hierher. Wenn euch eine andere Lösung einfällt, sagt Bescheid!

Und die Moral von der Geschicht: schick niemals Dinge aus Europa mit DHL in die Karibk nicht!