Der Dezember rast vorbei

Unglaublich wie schnell der Dezember vorbei geeilt ist. Leider war ich im Dezember ein paar Tage krank, ausgerechnet als es richtig schönen Wind zum Kiten hatte. Und danach war erst einmal Pustekuchen: 3 Wochen lang kein Wind!

Und so verbrachten wir unsere Zeit mit Weihnachtsplätzchen backen und natürlich Arbeiten am Boot. Denn egal wie viel wir am Boot wurschteln, die Arbeit geht leider nie aus!

Schon seit einiger Zeit hatte ich das Problem, dass ich die Decken in einiger unserer Kabinen und den beiden Bädern nicht mehr richtig sauber bekam. Hier handelt es sich um Sperrholzplatten, die mit weißem Lederimitat bezogen sind. Schön anzuschauen, aber schwierig zu putzen. Zumal das Kunstleder nicht glatt ist, sondern eine strukturierte Oberfläche hat, in die sich der Schimmel (wir haben hier leider nur allzu oft über 80% Luftfeuchtigkeit) schön reinsetzen kann.

Und so, meine eifrigen Leser erinnern sich bestimmt, hatten wir ja bei unserem letzten Einkauf in Fort-de-France 15m Kunstleder gekauft, welches ich damals ans Boot geschleift hatte. Dieses wollten wir nun verarbeiten. Leider entpuppte sich das mal wieder als ein Projekt, das wesentlich aufwändiger ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte, wir würden ein Zimmer pro Tag schaffen, leider benötigen wir eher 3 Tage pro Zimmer. 

Denn zuerst musste ja mal die ganze Deckenverkleidung runtergeschraubt werden. Dann war das alte Kunstleder mit unglaublich vielen Tackernadeln festgetackert, die alle entfernt werden mussten. Erst danach konnten wir das neue Kunstleder zuschneiden. Während Kai die Sperrholzplatten mit dem neuen Leder bezog und dieses fest tackerte, vergnügte ich mich derweil mit Kleberesten an den Decken. Denn leider sind nicht überall Sperrholzplatten angebracht, sondern nur an den ebenen Flächen. An gebogenen Flächen wurde das Leder direkt auf die Decke geklebt. Und beim Abziehen des Leders ging der Kleber natürlich größtenteils nicht mit ab, sondern blieb an der Decke hängen und war wahrlich nicht leicht abzubekommen. Meist musste Kai mich irgendwann ablösen, weil mir die Arme und Finger weh taten und mir die Kraft ausging. Da war dann schon der erste Tag vorbei.

 

Sobald die Sperrholzplatten bezogen und die Decken gereinigt waren, schnitten wir die Seitenteile zu und klebten diese mit Tikal an die Decke. Diese ließen wir dann über Nacht trocknen und am nächsten Tag konnten wir auch die neu verkleideten Deckenteile wieder hoch schrauben. Ganz schön viel Arbeit, aber es lohnt sich! So toll sahen unsere Decken schon seit vielen Jahren nicht mehr aus! Aber weil die Arbeit sich so sehr zieht, haben wir erst 2 Zimmer geschafft.

Denn als es so gar keinen Wind hatten, starteten wir erst einmal ein anderes Projekt. Im vergangenen Jahr hatten wir die Maskierung unserer Salonfenster an der Backbord-Seite erneuert und aufgrund des tollen Ergebnisses, wollten wir nun auch noch die Steuerbord-Seite erneuern.

Wir wählten einen Tag mit absolut keinem Wind und Kai startete gleich am Morgen mit dem Abkleben der Fenster. Doch alleine mit dem Abkleben von zwei Fenstern war Kai mehrere Stunden beschäftigt und als er soweit war, kam ein großer Schauer auf uns zu. Das konnte doch nun echt nicht wahr sein. So konnten wir auf keinen Fall die neue Farbe aufsprühen, denn diese sollte ja zumindest mal eine Stunde trocknen, bevor sie eventuell nass werden würde. Also Projekt erst einmal abgebrochen und abgewartet. Gegen Abend kam dann wieder die Sonne raus und so holten wir ganz schnell unsere Spraydosen raus und gingen ans Werk! Puh, gut, dass das heute doch noch geklappt hatte. Denn am nächsten Tag sollte es auch nochmal ganz wenig Wind geben und da wollten wir gleich noch die letzten beiden Fenster bearbeiten.

Auch hier nahm das Abkleben wieder die meiste Zeit in Anspruch und bis wir fertig waren, hatte es dann doch schon etwas mehr Wind als im Wetterbericht angekündigt. Aber heute war eindeutig der Tag mit dem wenigsten Wind in der Vorhersage und so hieß es entweder heute oder nie! Also schnell die Spraydose her und das Projekt vollendet. Und was soll ich sagen: wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden! Und wieder eine Arbeit, die wir von unserer langen Liste streichen können.

Dann war ein paar Tage lang Frühjahrs- äh nee Winterputz angesagt. Wir entfernten diverse Rostflecken und -streifen auf dem Boot und an den Rümpfen, putzten unser Dingi von oben und von unten (das war mal dringend nötig, weil es auf der Unterseite ganz schön Algen angesetzt hatte), schrubbten unsere Sprayhood und die Befestigung der Sprayhood, putzten alle Schränke aus, zogen unsere ganzen Salonbezüge ab und schrubbten diese, polierten alle Edelstahlteile am Boot… Tja, so gehen die Tage auch ganz schön schnell ins Land.

Weihnachten verbrachten wir alleine, weil sich unsere Freunde aufgrund des geringen Windes alle aus Green Island verkrümelt hatten und lieber in etwas belebtere Buchten mit Restaurants und Supermärkten wollten. Und so machten wir uns einen gemütlichen Abend. Es gab mein Lieblingsessen: Schnitzel und als Nachttisch Weihnachtsplätzchen 🙂

Silvester feierten wir dann gemeinsam mit unseren britischen Freunden Rosie & Peter und Gayle & Tim. Als Vorspeise gab es Gemüseküchle mit süßsaurer Soße und kleine Feta-Tomaten-Wraps und als Hauptgericht hatte Rosie zur Feier des Tages einen Lammbraten gemacht. Dazu gab es Bratkartoffeln und Lauchgemüse und als Nachtisch ein Stück gefrorenen Himbeersahne-Kuchen. Dazu jede Menge French 75.

Ein herrlicher Jahresausklang!

So schnell war der Mai vorbei

Die letzten Mai-Wochen hatten wir endlich wieder etwas mehr Wind und konnten fast jeden Tag kite- oder wingsurfen. Und nebenbei gab es, wie immer, jede Menge Reparaturen an unserer Silence.

Hier auf dem Boot wird eine Kleinigkeit manchmal zum Tagesprojekt. So war z.B. in unserem Gästebad ein kleiner Teil der seitlichen Deckenverkleidung etwas herunter gekommen. Und um diesen festzukleben, mussten wir die gesamte Decke und die Verkleidung unseres Fäkalientanks heraus nehmen. Bei der Gelegenheit entschimmelte ich gleich mal noch alles mit einer Bürste und Essigreiniger. Das geht doch etwas besser, als wenn man über Kopf arbeiten muss. Das Festkleben des losen Teils dauerte ca. 10 Minuten, der Ein- und Ausbau der ganzen anderen Teile beschäftigte uns mehr als einen halben Tag. So ist das am Boot leider oft, weil alles immer so schwer zugänglich ist.

Außerdem hatten wir bereits seit Jahren nach einem neuen Mülleimer gesucht, der an den Platz an der Innenseite der Tür unseres Spülschranks passen sollte. Und da fanden wir natürlich nichts. Doch mittlerweile war der alte Mülleimerdeckel so unansehnlich, dass wir was tun mussten. Also hier mal eine schnelle Lösung: eine Dose silbernen Lack gekauft, an den Strand gefahren, Deckel eingesprüht, an einem Baum zum Trocknen aufgehängt, wieder zurück gefahren, eingebaut, fertig!

Und nachdem hier in Antigua vor ein paar Wochen die Mango-Saison begonnen hatte, versorgte uns unser Freund Robbie mit einer großen Tasche voll mit leckeren Früchten. Doch diese reiften alle so schnell, dass wir mit dem Essen gar nicht nach kamen und so kochten wir einige Gläser Mango-Marmelade ein. Jetzt haben wir auch wieder leckeren Mangogenuss für die Zeit nach der Mango-Saison.

Zwischendurch mussten wir mal noch einen Tagesausflug zum Arzt machen, weil ich mir eine eitrige Entzündung des Nagelbetts an meinem Daumen geholt hatte. Kai hatte vor Jahren mal ein ähnliches Problem und so wussten wir dieses Mal gleich, was zu tun ist. Nämlich zum Arzt, aufschneiden lassen und eine Woche Antibiotika nehmen. Die Entzündung tat fast nicht weh, auch das Aufschneiden war eine Kleinigkeit, aber die Antibiotika hauten mich ganz schön weg. Ich hätte den ganzen Tag nur noch schlafen können und war ziemlich froh, als ich nach einer Woche die letzte Tablette nahm.

Ansonsten gab es aber auch ein paar wunderschöne Abende mit unseren britischen und kanadischen Freunden. Da unsere Freunde Susan & Lee Ende Mai für den Sommer wieder zurück nach Kanada flogen, wollten wir noch soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Sei es bei Sundownern auf einem unserer Boote, bei gemeinsamen Grillabenden oder bei Boule-Spielen am Strand.

Und dann war es auch schon Zeit für uns zum Ausklarieren, weil unser 3-monatiges Visum in Antigua mal wieder abgelaufen war und wir segelten für einen kurzen Einkaufstrip nach Guadeloupe.

Mal wieder kein Wind

Schon seit mehr als einer Woche haben wir so gut wie keinen Wind. Und so erledigten wir mal wieder viele Dinge am Boot, wie z.B. den Einbau unseres gebraucht gekauften AIS-Transmitters (Automatic Identification System) inkl. Splitters. Bisher hatten wir nur einen AIS-Empfänger, d.h. unser Funkgerät konnte uns die GPS-Daten anderer Boote übermitteln, wir selbst sendeten jedoch keine Daten aus. Wir hatten uns schon mehrfach überlegt, uns einen AIS-Transmitter zu kaufen, aber diese sind so unglaublich teuer. Doch letztes Jahr hatten wir zufällig auf einem Flohmarkt in Martinique einen gebrauchten gefunden und jetzt hatten wir endlich das ganze Material zusammen, um diesen einzubauen.

Außerdem hatte Kai sich in Deutschland ein paar neue Kiteleinen gekauft, die er nun noch spleißen musste. Weil diese so unglaublich dünn sind, war das ein ganz schön schwieriges Unterfangen und Kai musste oft mehrmals ansetzen, weil ihm die Leine wieder vom Draht gerutscht war.

Wir reparierten noch einen Kite unserer Bekannten, was ebenfalls nicht so einfach war, weil er an einer mit der Nähmaschine schwer zugänglichen Stelle gerissen war. Aber nach fast 6 Stunden hatten wir es doch geschafft. Puh, das hatten wir uns etwas einfacher vorgestellt.

Und als Freizeitbeschäftigung unternahmen wir kleine Spaziergänge auf Green Island, wo gerade jede Menge Agaven blühen und Schnorchelausflüge. Leider gibt es hiervon keine Fotos, weil wir nach unserem letztem Schnorchelausflug etwas Wasser in der Kamera entdeckt hatten und nun trauen wir uns nicht mehr, diese mit unter Wasser zu nehmen. Das ist echt schade!