Bilder von Los Roques und Aves

Im folgenden findet ihr endlich die Bilder, die wir in Los Roques und den beiden Aves geschossen haben. Also wenn ihr mit Stränden, Schnorcheln, Tauchen und Kitesurfen glücklich seid, solltet ihr Los Roques wirklich mal als Euer nächstes Urlaubsziel in Betracht ziehen!

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Viel Spaß beim Anschauen!

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Fluch der Karibik gebrochen!

Am vergangenen Donnerstag segelten wir 20 Seemeilen von Aves de Barlovento nach Aves de Sotavento. Wir ankerten dort vor einer wunderschönen Insel, auf der lediglich eine Fischerhütte stand. Da es super Wetter und auch halbwegs guten Wind hatte, packten wir gleich unseren Kite ins Dingi und fuhren an Land. Bereits als wir den Kite aufbauten, kamen zwei Fischer freudestrahlend auf uns zu und wir kauderwelschten etwas auf spanisch mit ihnen. Hier kommen wohl nicht wirklich viele Segler vorbei und so wollten sie wissen, wo wir herkommen, wo wir hingehen und ob wir die Wettervorhersage für die nächsten Tage hätten. Nachdem diese wichtigen Themen erörtert waren, starteten wir unseren Kite und mittlerweile waren aus den zwei Fischern sechs Fischer geworden, die völlig begeistert im Wasser und am Strand saßen und uns beim Kiten zuschauten. Obwohl wir fast kein spanisch sprechen, unterhielten wir uns prächtig und wir freuten uns riesig über diesen herzlichen Empfang.

Ursprünglich hatten wir vor, nur eine Nacht hier zu bleiben, doch da es uns so gut gefiel, einigten wir uns schnell darauf, dass wir hier zwei Nächte verbringen wollten. Doch leider machte uns die Coast Guard einen Strich durch unsere Rechnung. Als wir nämlich gerade vom Kiten zurückkamen, kam diese mit vier Mann bei uns längsseits. Sie wollten kurz wissen woher wir kommen und wohin wir wollen und sagten uns dann, dass wir eine Nacht bleiben dürften. Wir versuchten zu verhandeln, weil wir von anderen Seglern gehört hatten, dass man normalerweise 48 Stunden bleiben dürfe, aber leider ließ sich der Beamte der Küstenwache nicht erweichen. Schade, so mussten wir also doch unseren ursprünglichen Plan durchziehen.

Und so ging es dann am nächsten Tag nach dem Frühstück weiter nach Bonaire. Wir segelten im Schmetterling und kamen recht gut voran. Aber natürlich hatte der Wetterbericht mal wieder überhaupt nicht gestimmt: es waren 20-25 Knoten angesagt und normalerweise muss man bei solch einer Voraussage immer eher mit noch mehr Wind rechnen, doch dieses Mal hatten wir wesentlich weniger Wind. Zu Anfang waren es die ganze Zeit zwischen 15-18 Knoten und erst kurz vor Bonaire ging der Wind dann über 20 Knoten. Dennoch schafften wir die 44 Seemeilen in etwas weniger als 7,5 Stunden und machten um 16:30 Uhr an einer Boje vor Kralendijk fest. Wir waren also zurück in der Zivilisation und diese machte sich auch gleich von ihrer negativen Seite bemerkbar: an der Uferpromenade fuhren ständig Autos vorbei, die immer mal wieder ihre Hupe ausprobieren mussten und genau gegenüber von uns gab es ab 18 Uhr laute Livemusik in einer Bar. Als die Band glücklicherweise um 22:30 Uhr ihr Repertoire durchgespielt hatte, übernahm die lokale Motorradgang die Aufgabe der Lärmbelästigung: bis nachts um 3 Uhr ließen sie immer wieder ihre Motoren aufheulen. Das kannten wir bisher nur von den Formel-1-Fans in Hockenheim. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr wir uns nach Los Roques zurück wünschten.

Gestern hatten wir dann unser typisches Ankommensprogramm: zuerst ging es zum Einklarieren, dann inspizierten wir den örtlichen Waschsalon, bevor wir zum Supermarkt gingen, um unseren mittlerweile gähnend leeren Kühlschrank wieder aufzufüllen. Nachdem wir die Lebensmittel verstaut hatten, fuhren wir noch in die Marina, um für unsere Boje zu bezahlen und danach suchten wir ein Internetcafé, um nach mehr als drei Wochen endlich mal wieder unsere e-mails abzurufen. Leider war das Internet in Karels Bar nicht sonderlich schnell und als dann auch noch die Happy Hour anfing, ging fast gar nichts mehr. Somit konnten wir Euch leider noch nicht mit Fotos versorgen, aber diese liefern wir dann, sobald wir eine Kneipe mit gutem Internet gefunden haben. Versprochen!

Und anscheinend haben einige von Euch ganz kräftig die Daumen gedrückt, damit wir endlich mal wieder einen Fisch fangen. Auf unserem Trip von dem einen Aves zum anderen Aves haben wir einen etwa halben Meter langen Barrakuda gefangen. Der Fluch der Karibik ist also endlich gebrochen und am Donnerstag Abend gab es Barrakuda-Filets mit einer Mango-Curry-Soße und Reis. Das war ein Festschmaus!

Chao Los Roques, hola Aves!

Da wir für Mitte August einen Termin auf der Werft in Curacao haben, müssen wir uns leider so langsam aber sicher in Richtung der ABC-Inseln bewegen. Wir wären sehr gerne noch einige Zeit auf Los Roques und im speziellen auf Crasqui geblieben, aber die Arbeit bzw. die Werft ruft.

So segelten wir vor ein paar Tagen weiter nach Sarqui, wo wir auf dieser Insel und auch auf der Nachbarinsel Espenqui einen schönen Strandspaziergang unternahmen. Das türkisblaue Meer mit den schönen Sandstränden und die unglaublich grasgrünen Sukkulenten beeindrucken uns immer wieder.

Auch auf unserem nächsten und letzen Stopp auf Los Roques, Cayo de Agua, gab es wieder einen wunderschönen Sandstrand. Als wir dort ankamen waren noch ein paar Ausflugsboote mit den bereits bekannten Touristen mit den Stühlchen und Sonnenschirmen dort, aber bis wir uns durch die Riffe in die Ankerbucht hinein navigiert hatten, waren dann alle verschwunden. So waren wir mal wieder ganz alleine an einem wunderschönen Strand. Das besondere an Cayo de Agua ist, dass diese Insel mit der Nachbarinsel West Cay durch einen ganz schmalen Streifen Sand verbunden ist, über den von beiden Seiten die Wellen schwappen. Hier machten wir ein paar tolle Fotos, bevor wir einmal die Insel West Cay zu Fuß umrundeten und uns den Leuchtturm aus der Nähe ansahen. In unserem Revierführer hatten wir gelesen, dass die Leuchttürme auf Los Roques alle aus einzelnen Fiberglas-Segmenten bestehen, die in Venezuela hergestellt und dann hier auf den Inseln zusammengebaut werden. Und tatsächlich, als wir testweise an den Leuchtturm klopften, klang das genauso, wie wenn wir an unsere Silence klopfen.

Am Montag nahmen wir dann Abschied von Los Roques und segelten mit unserem Spi 35 Seemeilen gegen Westen zu einer Inselgruppe namens Aves de Barlovento. Auch diese Inselgruppe gehört zu Venezuela und sie macht ihrem Namen alle Ehre (Aves heißt Vögel). In unserem Revierführer stand, dass es hier eine riesige Tölpel-Kolonie gibt und schon einige Meilen vor der Insel begrüßten uns bestimmt 20 der schönen Vögel. Wir kämpften uns bei nicht gerade optimaler Sicht (es war ziemlich diesig und ab und an verschwand die Sonne hinter Wolken) mit hoher Konzentration durch die ganzen Riffe. Die Seekarten stimmen hier leider mal wieder überhaupt nicht und so mussten wir uns auf die Beschreibung in unserem Revierführer und unsere Augen verlassen. Was teilweise gar nicht so einfach war und ein paar mal mussten wir beratschlagen, ob wir nun vor oder hinter einem Riff vorbei müssen. Die letzte Durchfahrt hatte es dann nochmal in sich: zwischen zwei lang gestreckten Riffen war ein Kanal von etwa 50 m Breite und wir hofften, dass dies der Kanal war, der in unserem Führer eingezeichnet war. Glücklicherweise war dem so und wir konnten kurze Zeit später unseren Anker in 11m tiefem Sandboden versenken.

Nachdem nachmittags das Wetter wieder aufklarte, wollten wir uns bei einem Spaziergang über die Insel dann die genannte beindruckende Kolonie anschauen, doch so wirklich viele Tölpel sahen wir nicht. Einige kreisten über den Mangroven und wir hörten ihre krächzenden Rufe, aber das war`s auch schon. Außerdem wurden wir, sobald wir etwas näher an die Mangroven kamen, fast von No-see-ums aufgefressen, so dass wir recht bald wieder zu unserer Silence zurück eilten. Alles in allem, konnte ich nicht so ganz verstehen, was der Autor unseres Revierführers so toll an Aves fand. Doch gestern wurde ich eines Besseren belehrt. Kurz nach dem Frühstück verzogen sich die ganzen Wolken und die Sonne strahlte aus dem blauen Himmel. Das Meer hatte mit den vielen Riffen ein unglaubliches Farbenspiel zu bieten und Kai sah beim Schnorcheln schöne große bunte Fische.

Außerdem beschlossen wir, nochmals einen Anlauf auf dem Seewege zu nehmen, um die Tölpel-Kolonie ausfindig zu machen. Hierzu fuhren wir mit unserer Silence in eine andere Ankerbucht und schon bei der Ankunft sahen wir überall in den Mangroven weiße Flecken. Das mussten wohl Tölpel sein, aber so sonderlich viele waren das nun auch nicht. Dennoch wollten wir uns diese aus der Nähe anschauen, weil es hier auf Aves auch endlich Rotfuß-Tölpel gibt, die wir hier in der Karibik noch nie gesehen hatten. Wir fuhren mit unserem Dingi zu den Mangroven und da waren sie: überall wimmelte es von Tölpeln. Teilweise waren diese jedoch so gut getarnt, dass man sie aus der Ferne überhaupt nicht sehen konnte. In jedem Baum saßen Dutzende davon in allen möglichen Farbschattierungen: braune, braune mit weißem Schwanz und weiße mit schwarzen Flügeln. Und natürlich gab es auch jede Menge mit leuchtend roten Füßen. Wir paddelten bestimmt eine Stunde an den Mangroven entlang und konnten uns fast nicht sattsehen an den vielen Vögeln. Ich nehme also alles zurück: Aves ist wunderschön und die Tölpel-Kolonie ist einfach super!