Leider hatten wir nicht viel Zeit, sondern mussten nach ein paar Tagen schon wieder weiter ziehen. Es war zwar nicht das schönste Wetter, weil überall um uns herum Schauer lauerten, aber unser nächstes Ziel Carriacou lag nicht weit entfernt und ein kleiner Törn von 2 Stunden brachte uns dorthin.
Das Einklarieren in der zu Grenada gehörenden Insel dauerte dann fast so lange wie unser Segeltörn, aber bei einem Schwatz mit anderen Seglern ließ sich die Wartezeit gut überbrücken.
Danach ging es noch in den Supermarkt, Kai bekam ein Eis und schon waren wir bereit für die Weiterfahrt nach Grenada am nächsten Morgen.
Dieses Mal war der Törn wieder etwas länger: 40 Seemeilen lagen vor uns. Wir wollten bis an die Südspitze Grenadas segeln, um von dort unseren letzten Schlag nach Trinidad in Angriff zu nehmen.
Wir legten einen fulminanten Start hin und segelten mit mehr als 9 Knoten Geschwindigkeit los. Ich muss allerdings zugeben, dass aufgrund der Tatsache, dass fast Vollmond war, eine ziemlich starke Strömung herrschte, die ausnahmsweise mal zu unseren Gunsten lief und uns ordentlich voran schob! Wenn das weiterhin so laufen würde, wären wir ja in etwas mehr als 4 1/2 Stunden da. Das wäre zwar schön, aber wir konnten nicht so recht daran glauben, dass das so bleiben würde. Hier ein kurzes Video unseres Strömungssegelns 😉
Damit hatten wir recht. Nach einer Weile ging unsere Geschwindigkeit runter, aber wir liefen immer noch im Schnitt 8,2 Knoten. Auch nicht schlecht!
Und dann hatten wir einen Fisch an der Angel. Wir sahen, dass es sich nur um einen kleinen Thunfisch handelte, aber besser als gar kein Fisch. Und da Thunfische sehr kräftige Fische sind, sollte dieser für ein Abendessen reichen.
Danach mussten wir etwas weiter vorhalten, weil wir an einigen Inseln und Riffen vorbei mussten und vor der einen Insel herrschte dann wieder sehr viel Strömung. Unsere Silence beschleunigte auf 10 Knoten. Welch irre Freude!
Aber kurz danach war der Spaß vorbei, denn nun nahmen wir Kurs auf die im Süden gelegene Prickly Bay, mussten einige Grad abfallen und hatten den Wind nicht mehr von der Seite, sondern eher von hinten.
Ganz schnell wurden aus unseren 10 Knoten nur noch 4,4 Knoten. Das machte gleich wesentlich weniger Spaß, zumal der Seegang ganz schön kabbelig war und unsere Segel mit dem Gang der Wellen ständig schlugen.
Nein, so war das nichts! Wir mussten einen Schmetterling versuchen (Großsegel auf der einen Seite, Genua auf der anderen). Das klappte glücklicherweise ziemlich gut und wir beschleunigten wieder auf mehr als 6 Knoten. Aber seht am besten einfach selbst in diesem Video:
Jetzt mussten wir noch zwischen ein paar Riffen durch navigieren und dann ging es hinein in die Prickly Bay. Wieder 40 Meilen weniger nach Trinidad und somit liegen jetzt lediglich noch 80 Seemeilen vor uns!