Unsere Silence ist wieder in ihrem Element

…nämlich im Wasser. Eigentlich sollte am Dienstag bereits der große Tag sein, an dem es endlich zurück ins Wasser geht. Doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn es fing um 3 Uhr nachts an zu regnen und hörte bis Nachmittags einfach nicht mehr auf. War ja klar, dass wir den einzigen Regentag in Monaten erwischten, um wieder ins Wasser zu gehen. Normalerweise wäre das auch trotzdem möglich gewesen, doch wir hatten noch unsere Kiele abzuschleifen und zu streichen und da kamen wir nur dran, wenn wir im Trailer sind, da unsere Silence an Land leider auf dem Kiel steht. Und bei strömendem Regen war mit abschleifen und streichen natürlich nichts.

So verschob sich unsere Wasserung dann leider auf Mittwoch, aber da klappte es dann glücklicherweise problemlos. Nachdem unsere Silence im Slipway sanft ins Wasser eintauchte, war dann nochmal kurz Bangen angesagt. Kai düste sofort von Motorraum zu Motorraum, um zu sehen, ob unsere Saildrives dicht sind! Danach hieß es noch alle neuen Borddurchlässe überprüfen, denn auch hier hätte potentiell Wasser eindringen können. Doch bereits nach ein paar Minuten konnten wir aufatmen: alles war dicht und wir freuten uns riesig!

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Somit waren wir letztendlich fast auf den Tag genau einen Monat in der Werft mit Arbeiten an unserer Silence beschäftigt und die letzten 10 Tage gingen wir wirklich auf dem Zahnfleisch. Teilweise standen wir morgens um 6:30 Uhr auf, weil es da noch nicht so heiß war und abends bei Sonnenuntergang, also so ca. um 18:30 Uhr legten wir das Werkzeug weg. Meist gönnten wir uns nur eine kombinierte Frühstücks-/Mittagspause von 45 Minuten und abends fielen wir, nachdem wir uns noch etwas Leckeres aus der Dose warm gemacht und das Geschirr gespült hatten, todmüde ins Bett.

Aber immerhin haben wir alle Arbeiten erledigt bekommen, die wir uns vorgenommen hatten. So trugen wir noch die bereits erwähnten Lagen Primer und Antifouling auf, strichen unsere Saildrives und die Propeller mit einem Spezial-Antifouling für Aluminium, reparierten unser Dingi (es hatte einen Riss im Unterboden), reparierten Schrammen in unseren „Ralleystreifen“, flickten unser Lazy Bag (darin liegt das Großsegel) und nähten einen Großteil der alten Nähte nach und arbeiteten noch ein paar andere Kleinigkeiten ab.

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Und natürlich bauten wir auch die neue Dichtung in unseren zweiten Saildrive ein. Hier sah die Halterung sogar noch schlimmer aus, als im anderen Motor, so dass wir erneut abschleifen durften (wir waren ja mittlerweile fast schon auf Entzug). Und dann stießen wir noch auf ein anderes Problem. Unter der Wasserlinie ist um den Saildrive herum eine Gummimanschette, die wir, um die Saildrives ausbauen zu können, leider auf beiden Seiten zerstören mussten, weil wir sie nicht anderes los bekamen. Doch da wir diese bereits in Lanzarote ohne Schwierigkeiten neu anfertigen ließen, sahen wir hierin kein Problem. Tja, da hatten wir uns aber mal getäuscht! Hier auf der Werft wusste schon mal niemand, wo man eine Gummimatte herbekommen könnte. Also fragten wir mal beim Volvo-Händler (das lustige ist, dass wir sogar die Original Volvo-Manschetten haben, diese jedoch nicht auf unser Boot passen), der uns dann zu einer Nachbarfirma schickte. Doch dort schüttelte man nur den Kopf. Also fuhren wir zum Baumarkt, durchstöberten diesen einmal komplett und fanden natürlich nichts! So fuhren wir zum nächsten Baumarkt, doch auch da wurden wir nicht fündig. Also fragten wir an der Information , involvierten drei Angestellte und eine Kundin in unser Problem und bekamen dann den Tipp, es beim Gartencenter um die Ecke zu probieren oder beim gegenüberliegenden Geschäft, das Isolationsmaterial für den Hausbau herstellt. Da es bereits nach 17 Uhr war, hatten diese beiden Geschäfte jedoch schon geschlossen, so dass wir am nächsten Tag nochmal los mussten.

So fuhren wir also am nächsten Tag zuerst zum Gartencenter und entdeckten dort immerhin ein paar Türmatten aus Gummi, die wir als absoluten Notnagel hätten benutzen können. Dann fuhren wir zur Isolationsfirma, aber diese hatte natürlich nichts außer Styropor. Aber dafür gab uns der nette Herr dort den alles entscheidenden Tipp. Etwas außerhalb der Stadt gibt es noch einen kleineren Baumarkt/Eisenwarenhandel und er war sich sehr sicher, dass dieser Gummimatten verkauft. Und tatsächlich bereits vom Eingang aus, sah ich sie hinten in der Ecke stehen und es gab sie sogar in drei verschiedenen Stärken. Somit war unsere Odysee beendet und wir konnten aufatmen, denn ohne diese Teile hätten wir nicht wieder ins Wasser gekonnt. Übrigens müssen wir an dieser Stelle auch mal ein riesiges Dankeschön an unsere russisch-lettischen Freunde Pavel und Alex hier in der Marina schicken, die uns wann immer wir wollten, ihren Mietwagen zur Verfügung stellten und uns damit unser Werftleben unglaublich erleichtert haben! Zu Fuß hätten wir das alles nie geschafft und mit dem Taxi oder einem eigenen Mietwagen wäre es sauteuer geworden (die Taxipreise sind hier ca. 50% teurer als in Deutschland).

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Und nachdem wir auch unseren zweiten Saildrive wieder eingebaut hatten (Kai verschwitzte beim Ausbau übrigens fünf T-Shirts), gönnten wir uns dann endlich den lang ersehnten Tag Pause und erkundeten die Insel.

Zuerst fuhren wir zum Shete-Boka-Nationalpark, wo wir ca. 2 Stunden an der felsigen Küste entlang liefen und das hochspritzende Wasser beobachteten. Wir schauten sehnsüchtig aufs Meer und waren uns einig, dass wir so schnell wie möglich wieder zurück ins Wasser müssen. Am liebsten wären wir gleich losgesegelt.

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Danach fuhren wir an der Süd-Westküste von Curacao entlang zurück nach Willemstad und besuchten dort noch die Likörfabrik, in der der weltbekannte Blue Curacao hergestellt wird. Nach einem kurzen Rundgang durch die kleine Produktionshalle, sahen wir uns einen Film über die Entstehung der Firma und die Entwicklung von Curacao an, bevor es zu einer Verköstigung ging. Hier erfuhren wir, dass der Blue Curacao eigentlich transparent ist, es ihn aber durch Zugabe von Farben in blau, grün, orange und rot gibt. Außerdem gibt es ihn noch mit Schokoladen-, Kaffee- und Rum-Rosinen-Geschmack. Glücklicherweise wurde er in so homöopathischen Mengen ausgeschenkt, dass ich von jedem Geschmack probieren konnte. Also mein Favorit ist eindeutig, der ganz normale Likör, aber auch der mit Schokolade schmeckt nicht schlecht. Da jedoch eine 0,5l-Flasche US$17,- kostet, ließen wir es bei den Pröbchen bleiben.

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Zuletzt fuhren wir noch an die Nord-Ostküste der Insel, um dort einen Kite-Spot zu begutachten, von dem wir schon des öfteren gelesen hatten. Bis wir dort ankamen, war natürlich alles völlig verlassen, aber wir denken, dass es sich dort sicherlich gut kiten ließe. Doch leider hatten wir bis jetzt noch nicht die Zeit dazu und ich muss auch gestehen, dass wir uns Willemstadt noch überhaupt nicht angeschaut haben.

Ich befürchtete schon, dass dies auch so bleiben würde, weil wir eigentlich vor hatten morgen hier weg zu segeln, doch nun hat uns unser Wassermacher einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem Kai gestern die neue Pumpe eingebaut und ein paar Dichtungen ausgetauscht hatte, lief er zwar wieder etwas besser, aber er produziert leider nur 15l pro Stunde, statt der gewünschten 30l. Es muss also noch irgend etwas anderes kaputt sein, aber nachdem wir ihn ja mittlerweile bestimmt fünf oder sechs Mal zerlegt haben, gehen uns leider die Ideen aus. So kommt also später nochmal Louis, der Wassermacher-Spezialist, vorbei und wird versuchen uns zu helfen. Allzu viel Hoffnung haben wir allerdings nicht, denn er war ja vor unserer Heimreise schon mal da und hatte mit uns den komplett zerlegten Wassermacher angeschaut. Na ja, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, also hoffe ich weiter, während Kai mir einmal stündlich sagt, dass er sich jetzt zum Sterben irgendwo in eine Ecke legt :-). Das mit dem Wassermacher frustriert uns tierisch, denn laut Internet-Recherchen müssten wir für einen neuen so ca. €4.500,- berappen und dann müssten wir wahrscheinlich auch noch wochenlang darauf warten, weil wir ihn sicherlich nicht hier auf Curacao schnell mal kaufen können. Ihr seht, Ihr könnt also weiter Daumen drücken, denn kaum ist ein Problem gelöst, folgt auf dem Fuße auch schon das nächste. Wir sollten uns einfach langsam aber sicher mal dran gewöhnen, dass dies beim Seglerdasein der Normalfall ist und wahrscheinlich sollte man jeden Tag ausgiebig feiern, an dem nichts kaputt geht!

Auf der Werft – die schlimmste Arbeit ist erledigt!

Wir haben es geschafft: nach 10 Tagen waren endlich alle Lagen Antifouling und Primer abgeschliffen und die bisher schlimmste Arbeit meines Lebens endlich überstanden. Mittlerweile haben wir bereits wieder drei Lagen Epoxy Primer aufgebracht und morgen werden wir eine vierte aufbringen, bevor dann noch eine Schicht Primer und danach drei Lagen Antifouling zu streichen sind. Es geht also voran.

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Doch bevor wir anfingen zu streichen, hatte ich noch jede Menge Kalk von der Unterseite unseres Bootes, von den Innenseiten der Rümpfe und den Notausstiegsluken entfernt. Vom Yard hatten wir ein Wundermittel bekommen, nämlich einen Toilettenreiniger, der ziemlich gut wirkte, aber dennoch musste man über jede Stelle ca. 10 mal drüber gehen, bis der Kalk endlich weg war. Kai hatte in der Zeit einige Gelcoat-Schäden ausgebessert und als dies alles getan war, wuschen wir unsere Silence einmal komplett ab, um den ganzen Schleifstaub zu entfernen.

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Außerdem haben wir fünf Borddurchlässe und Seeventile ausgetauscht und unsere Notausstiegsluken abgedichtet, da die Luke an der Steuerbord-Seite schon seit längerem undicht war.

Gestern schraubten wir unsere Badeleiter ab, um heraus zu finden, wo der ganze Rost herkommt, der ständig unter der Leiter hervor lief. Eigentlich dachten wir, das sei eine Sache, die schnell erledigt ist, aber das war es natürlich (wie fast immer) nicht. Die Dichtmasse unter der Badeleiter hatte sich komplett gelöst und deshalb hatte das Metall angefangen zu rosten. Somit hatten wir rostige Dichtmasse auf unserem Boot kleben, die wir in mühevoller Kleinarbeit mit einer Spachtel entfernten, um den Gelcoat nicht zu verletzen. Dann ging Kai noch mit Viss und einer Bürste drüber, danach mit Rostentferner und schließlich polierte er noch alle Metallteile wieder auf Hochglanz, bevor wir die Leiter heute wieder einbauten.

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Dies waren die ganzen „Kleinigkeiten“, die wir in den letzten Tagen erledigten, doch wir hatten auch noch ein großes Projekt, vor dem es uns schon die ganze Zeit graute. Bereits in Lanzarote wollten wir die Dichtungen unserer Saildrives austauschen. Hierbei handelt es sich um ein großes rundes Gummiteil, das um den Schaft unserer Propellerantriebs liegt und verhindert, dass Seewasser in den Motorraum eindringen kann. Da wir in Lanzarote keinen Handwerker fanden, der Zeit hatte diese Arbeit mit uns durchzuführen, hatten wir es damals schlechten Gewissens nicht erledigt. Mit schlechtem Gewissen deshalb, weil der Hersteller empfiehlt, diese Dichtung alle sieben Jahre auszutauschen, unsere damals jedoch bereits 12 Jahre alt war. Das heißt mittlerweile hatte sie 14 Jahre auf dem Buckel, war also doppelt so alt, wie sie sein sollte. Dieses Mal kümmerten wir uns gar nicht erst darum, einen Handwerker zu finden, sondern beschlossen, dass wir das auch alleine können, da Volvo eine sehr schöne Anleitung mitgeliefert hat.

So ließen wir vorgestern das Öl aus dem Saildrive ab, lösten den Kühlerschlauch und unzählige Schrauben, bevor die größte Herausforderung auf uns zukam. Um den Saildrive auszubauen, muss man nämlich den gesamten Motorblock ca. 3cm nach vorne schieben und dann unterlegen, damit er auf keinen Fall in irgendeine Richtung kippen kann. Wir maßen also den Abstand zwischen dem Motorblock und dem Sockel und machten uns im Yard auf die Suche nach einer geeigneten Unterlage. Zuerst fanden wir lauter Hölzer, die überhaupt nicht passten, doch dann hatten wir Glück und stießen auf einen Stapel Backsteine. Welch Wunder, diese hatten genau die richtige Höhe und so konnten wir auf jeder Seite des Motors einen unterschieben. Dann ruckte Kai ihn langsam Millimeter um Millimeter nach vorne, bis wir endlich an den Saildrive dran kamen. Nun musste dieser gekippt und nach oben raus gehoben werden (was wesentlich leichter gesagt als getan war, weil er ca. 25 Kilo wiegt) und schließlich mussten wir ihn zu zweit über unsere Badeleiter vom Boot schaffen. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie froh ich war, als der Saildrive auf zwei Holzböcken unter unserem Boot lag, ohne dass einer von uns sich ernsthaft verletzt hatte.

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Doch leider war die Arbeit damit noch nicht getan. Nun musste noch der Saildrive zerlegt und komplett gesäubert werden, bevor wir die neue Dichtung einsetzen konnten. Außerdem war die Halterung des Saildrive so dermaßen verrostet, dass wir diese noch abschleifen und neu grundieren mussten. Gestern schraubten wir dann den Saildrive inklusive der neuen Dichtung wieder zusammen, grundierten die Halterung und morgen werden wir ihn dann endlich wieder einbauen. Und weil diese Arbeit so schön ist, dürfen wir sie dann auch noch auf der anderen Seite durchführen. Doch bisher hat wirklich alles soweit gut geklappt und wir hoffen nun, dass wir am Ende auch alles wieder dicht bekommen. Aber das werden wir erst wissen, wenn wir wieder im Wasser sind. Dann gilt auf jeden Fall mal wieder Daumen drücken!

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Eigentlich wollten wir heute nach dem morgendlichen Streichen unserer Silence dann endlich mal einen Tag Pause einlegen, aber unsere Mitfahrgelegenheit zum nächsten Strand zerschlug sich leider und so arbeiteten wir dann doch wieder bis um 17 Uhr. Doch so langsam aber sicher gehen wir wirklich auf dem Zahnfleisch. Seit wir zurück sind (29.9.) hatten wir keinen einzigen Tag Pause und außer dem Flughafen, der Werft, diversen Bau- und Supermärkten und Schiffszubehörläden haben wir hier auf Curacao noch überhaupt nichts gesehen. Es wird also höchste Zeit, dass wir uns mal einen Tag frei nehmen, um ein bisschen die Insel zu erkunden. Vielleicht klappt es ja morgen oder übermorgen!

Dschungelcamp war gestern

Fanden Sie schon immer, dass das Dschungelcamp nur etwas für Weicheier ist? Haben Sie bereits alle möglichen Abenteuer ausprobiert, jedoch noch nichts gefunden, das Sie an Ihr Limit gebracht hätte? Sind Sie ein echter Kerl, der gerne seine Muskeln spielen lässt und der nicht so schnell aufgibt? Dann haben wir hier das Richtige für Sie!

In der Sommerhitze von Curacao dürfen Sie bei 30°C im Schatten ein komplettes Boot vom giftigen Antifouling befreien. Unser erfahrenes Fachpersonal weist Sie in die Benutzung der Schleifmaschine ein. Overall, Sturmhaube, Brille, Atemmaske und Handschuhe werden von uns gestellt.

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Ihr „Arbeitstag“ beginnt um 7 Uhr.  Ohne Frühstück werfen Sie sich in Ihre Arbeitsmontur, denn jetzt ist mit ca. 28°C die kühlste Zeit des Tages. Doch bereits wenn Sie Ihre Ausstattung anhaben, werden Sie sich fühlen wie in der Sauna. Und wir können Ihnen versprechen, es wird im Laufe des Tages noch wärmer. Die Schleifmaschine wiegt ca. 3kg und mit jeder Stunde werden Sie das Gefühl haben, dass sie schwerer wird. Vor allem wenn Sie den unteren Teil des Rumpfs abschleifen und dabei die Maschine über Kopf halten müssen, können Sie zeigen, wie viel Kraft in Ihnen steckt.

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Nach fünf Stunden Arbeit dürfen Sie um 12 Uhr eine längere Mittagspause einlegen. Sie nehmen eine kurze Dusche und begeben sich dann in den Salon des Bootes. Hier werden Sie bei 33°C einen kleinen Snack zu sich nehmen, bevor Sie sich zur Erholung ins etwas kühlere Palapa begeben. Dort können Sie Fernsehen, lesen, Computer spielen usw. Um 15 Uhr beginnt dann Ihre zweite Schicht. Sie können wählen zwischen weiter schleifen mit der Maschine oder können zur Abwechslung auch die mit der Maschine nicht zugänglichen Stellen per Hand schleifen. Um 18:30 Uhr wird es langsam dunkel und Sie dürfen Feierabend machen.

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Sie nehmen erneut eine Dusche, diesmal jedoch sehr ausgiebig, um sicherzustellen, dass keine Antifouling-Reste mehr auf Ihrem Körper sind. Danach begeben Sie sich wieder in den Salon des Bootes, um dort bei nunmehr nur noch ca. 31°C ein warmes Abendessen zu sich zu nehmen. Hier dürfen Sie jeweils wählen zwischen Ravioli, Linseneintopf, Chili con Carne oder Spaghetti mit Pesto. Nach dem Abendessen stellen wir Ihnen Essig-Bandagen zur Verfügung mit der Sie die Stellen behandeln können, an denen während der Schleifarbeiten giftiges Antifouling auf Ihre Haut geriet, welches nun einen schrecklichen Juckreiz auslöst.

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Gegen 22 Uhr gehen Sie zu Bett. Dort werden Sie sich einige Zeit hin und her wälzen, versuchen den Juckreiz und die Hitze (es wird in Ihrem Schlafzimmer ca. 30°C haben) zu ignorieren und irgendwann früher oder später völlig erschöpft einschlafen.

Selbstverständlich dürfen Sie Sonntags einen Tag Pause einlegen, an dem wir nur ein paar leichtere Dinge für Sie zu erledigen haben. Sie gehen z.B. zu Fuß ca. 2,5 km zum nächsten Baumarkt, um ein paar Ersatzteile für die Schleifmaschine zu kaufen oder Sie helfen beim Einbau diverser Seeventile, bevor Sie den Nachmittag komplett frei haben.

Wenn Sie dies durchhalten, bis das komplette Boot abgeschliffen ist (dies wird ca. 10 Tage dauern), haben Sie unter Beweis gestellt, dass Sie ein richtig harter Kerl sind, der vor nichts zurückschreckt. Selbstverständlich stellen wir Ihnen auch ein entsprechendes Zertifikat aus.

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Klingt dies ganz nach Ihrem Geschmack? Haben Sie das Fitnessstudio satt und möchten lieber im Freien Ihre Muskeln aufbauen? Dann buchen Sie schnell, denn es sind nur noch wenige Plätze frei!