Noch mehr Strände

Die letzten beiden Tage mit Stephanie und Michael verbrachten wir hauptsächlich mit Wandern und Strandspaziergängen. 

Leider wollte an einem Tag das Wetter nicht so recht mitspielen. Immer wieder gab es kurze oder längere Regenschauer und es sah alles sehr trüb aus. Aber beim Schwimmen ist das ja nicht so schlimm, wenn man anstatt nur von unten auch noch etwas von oben nass wird. Und danach konnten wir uns ja in der Strandbar bei einem warmen Kaffee wieder aufwärmen. 

Am letzten gemeinsamen Tag besuchten Stephanie und Michael morgens den Zoo, während Kai und ich zum Einkaufen und Wäsche waschen fuhren. Und nachmittags fuhren wir alle zusammen noch an einen schönen Strand, genannt Anse de la Perle (Strand der Perle), bevor wir den Urlaub der beiden bei einem Langusten-Abendessen in Deshaies ausklingen ließen.

Von Baie-Mahault nach Deshaies

Nachdem wir nun bereits an Land so viel zusammen mit Stephanie und Michael erkundet hatten, wollten wir auch mal noch eine Runde segeln. Wir hatten uns einen wunderschön gemütlichen Törn mit achterlichen Winden (Wind von hinten) ausgesucht, der uns von Baie-Mahault nach Deshaies bringen sollte. 

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es gab zwar vereinzelte Schauer, aber diese zogen alle an uns vorbei und so konnten wir mit größtenteils leichten Winden ganz gemütlich in 4 1/2 Stunden nach Deshaies segeln.

Und wie es der Zufall wollte, waren fast alle unsere Freunde, mit denen wir vorher in Green Island in Antigua gekitet hatten, gerade in Deshaies, so dass wir uns alle auf Gayles & Tims Boot zu einem Sundowner trafen. 

Am nächsten Tag hatten wir ein paar Arbeiten am Boot zu erledigen, so dass Stephanie und Michael alleine loszogen, um Deshaies zu erkunden. Was wir lange Zeit nicht wussten: Deshaies ist einer der Hauptdrehorte der Serie „Death in Paradise“ und so gibt es hier einige der Originalkulissen zu sehen.

Abends luden uns Stephanie und Michael in ein Restaurant ein, das ebenfalls in der Serie vorkommt: „La Kaz de Douanier“ (das Haus des Zöllners), wo wir ein sehr gutes Abendessen serviert bekamen. Schon die Vorspeise war super lecker und auch die verschiedenen Hauptgerichte schmeckten uns allen fantastisch. Nach dem Dessert kosteten die drei noch jeder eine andere Rumsorte, bevor wir alle babbsatt (wie man bei uns in der Region so schön sagt, wenn man sich etwas überfressen hat;-) nach Hause gingen.

Bain des amoures

So vollgepackt mit Ausflügen vergingen die Tage in Guadeloupe wie im Flug. 

Einen Tag erkundeten wir den Südosten der Insel. Zuerst ging es zu den „Bain des Amours“ (den Bädern der Liebenden), ein paar warmen Quellen, in denen man schön entspannen kann.

Danach ging es nach Vieux-Fort. Dort steht ein schöner Leuchtturm am südlichsten Zipfel Guadeloupes. Leider kann man den Leuchtturm nicht besichtigen, aber vom Felsplateau hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf Les Saintes (eine Inselgruppe, die zu Guadeloupe gehört).

Auf dem Rückweg kamen wir wieder an Bananier mit seinem herrlich schwarzen Sandstrand vorbei. Dort hatten wir einen kleinen Imbiss, Stephanie und Michael stürzten sich in die Wellen, während wir uns lieber ein Kokossorbet gönnten und den beiden beim Wellenbad zuschauten.

Als letzter Tagesordnungspunkt stand der Besuch eines alten Sklavenfriedhofs auf dem Programm. Doch fast mussten wir diesen Punkt von unserem Programm streichen, weil wir den Feldweg, der zum Friedhof führte mehrmals verpassten.

Schließlich fanden wir ihn doch, fuhren auch an einem Schild vorbei, das den Friedhof ankündigte, hätten ihn dann aber beinahe verpasst, weil wir uns etwas völlig anderes vorgestellt hatten.

Wir waren wohl schon über einige Gräber gestapft, als uns auffiel, dass an manchen Stellen im dichten Laub ein paar Conch (Riesenförsterschnecken) lagen. Bei genauerem Hinsehen, entdeckten wir dann auch ein Grab mit Plastikblumen. Oh wei, wir standen wohl bereits inmitten des Friedhofs. Leider machte dieser auf uns den Eindruck, als würde er von Jugendlichen zu Teufelsaustreibungen (oder vielleicht -anbetungen?) und Besäufnissen genutzt, weil überall leere Wein- und Bierflaschen und Plastikbecher herumlagen und an einer Stelle eine kleine Feuerstelle mit allerlei komischen Gegenständen war. Da es bereits anfing zu dämmern, empfanden wir es als unheimlichen Ort und machten uns schleunigst zurück zu unserem Auto.

Und rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir zurück auf unserer Silence.