Kleine Inseln und große Fische

Vorgestern sind wir in Los Roques angekommen. Kurz vor dem Ziel hatte uns nochmal eine riesige Squall erwischt: Sicht gleich null und 35 Knoten Wind. Nicht gerade ideal für eine uns unbekannte Riffdurchfahrt. Wir hatten uns schon überlegt abzudrehen und die viel einfachere nördliche Einfahrt zu nehmen. Aber dann kam sie doch wieder zum Vorschein, die gute alte Sonne! Also, weiter Kurs 245°. Der schöne, klassisch rot-weiß gestreifte Leuchtturm am westlichen Ende der Einfahrt zeigte uns auf den letzten paar Meilen auch am Tage die richtige Richtung an. Obwohl der Turm übrigens zumindest von weitem sehr massiv aussah, ist er wohl aus leichten Kunststoffteilen gefertigt, die per Heli eingeflogen und dann vor Ort zusammengebaut wurden. Kaum hatten wir die Einfahrt hinter uns gelassen, verwandelte sich unsere wegen der 6 Windstärken recht unruhige Fahrt in ein angenehmes Dahingleiten. Sofort verzauberte uns das Farbenspiel des Wassers, das von den sehr unterschiedlichen Wassertiefen erzeugt wird: tiefblau, blau, dann grün und türkis und die ganz flachen Stellen sind so weiß, wie der Sand auf ihrem Grund. Für die erste Nacht hatten wir uns einen Ankerplatz im Schutz eines mit Mangroven bewachsenen Inselchens ausgesucht, das ganz in der Nähe der Einfahrt und direkt am tosenden Außenriff liegt. Dieses ist übrigens 25 Kilometer lang, reicht also sozusagen von Hockenheim bis nach Mannheim! Gestern sind wir dann innerhalb des schützenden Riffs weiter nach Norden gefahren, um unseren nächsten Ankerplatz zu erreichen. Doch auf dem Weg dorthin fiel uns plötzlich ein kleiner Sandhaufen auf, meilenweit umgeben von nichts als Wasser. Sofort änderten wir unsere Pläne und ankerten dicht neben dieser „Insel“, um ein bißchen zu kiten! Eigentlich war es schön, aber wir wären ja keine richtigen Deutschen, wenn wir nicht auch am Paradies was auszusetzen hätten :-). Zuerst war die Insel mit ihren ungefähr 20 mal 10 Metern etwas zu kurz, um die Leinen unseres Kites richtig auslegen zu können. Das gab dann ein großes Gewurschtel, das wir erst mal wieder entdröseln mussten. Als wir den Kite dann endlich gestartet hatten und ich einen Schritt ins Wasser machte, wurde mir plötzlich klar, dass sich der wunderschöne Sandstrand leider unter Wasser nicht fortsetzte: alles voll mit spitzen Steinen: Aua! Einmal losgefahren merkte ich dann rasch, dass wir wieder ziemlich verwöhnt von der ultraglatten Wasseroberfläche in Union waren. Mit den hier vielleicht 20 Zentimeter „hohen“ Wellen wollten meine neu gelernten Freestyletricks so gar nicht mehr klappen. Nachdem mich dann noch während eines Sprungs eine Bö erwischte, übergab ich an Andrea. Von meinen Fehlversuchen vorgewarnt kitete sie nur ein bißchen hin und her und versuchte möglichst nah an der Insel vorbeizufahren, so dass ich ein paar coole Fotos machen konnte (Bilder folgen, sobald wir wieder Internet haben). Aber wie gesagt: eigentlich war’s schön! 🙂

Heute morgen sind wir dann zum für gestern geplanten Ankerplatz gefahren, der wiederum gleich hinter dem majestätischen Außenriff liegt. Wenn man die richtigen Stellen findet, kann man dahinter im geschützten Wasser ausgezeichnet schnorcheln. Die Korallen leben zur Abwechslung mal noch, das Wasser ist kristallklar und die Fische sind teilweise groß und haben keinerlei Angst vor uns. Eine Muräne haben wir gesehen und auch einen Stachelrochen. Morgen früh wollen wir gleich nochmal hin, mal sehen, was wir noch so alles finden! Leider hat unsere Kamera bei unserem heutigen Schnorchelausflug zuviel Salzwasser geschluckt :-(. Bis 14 Meter wasserdicht, stand drauf. „Adventure Proof“. Dass ich nicht lache, das ist doch reines Marketing-Bullshit! Wahrscheinlich wurden diese Aussagen von irgendwelchen Pappnasen überprüft, für die es ein Adventure ist, zuhause in der Badewanne mit Fotoapparaten zu planschen. Naja, immerhin haben wir noch unsere alte Kamera (leider nicht unterwassertauglich) als Ersatz dabei, so dass wir Euch trotzdem weiterhin mit Bildern versorgen können.

Morgen geht es dann weiter zu einer kleinen Insel am nördlichen Ende des Riffs, diesmal mit Schnorchel- und Kite-Möglichkeit!

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Unterwegs nach Los Roques

Nach langer, langer Zeit bloggen wir heute mal wieder direkt von hoher See mit dem Satellitentelefon. Das letzte Mal haben wir das vor fast 1,5 Jahren gemacht, als wir den Atlantik überquert haben!
Wie ihr ja sicher noch wisst, können wir leider keine Bilder über das Satphone schicken. Die liefern wir dann halt später wieder nach…

Nach fast 5 Wochen Kitesurfen in Union Island waren wir endlich bereit, unseren Lieblings-Kitespot in der Karibik vielleicht nicht für immer, aber wahrscheinlich für sehr lange Zeit zu verlassen. Da wir Mitte August einen Termin für die Werft in Curacao haben, wurde es langsam Zeit, sich zumindest mal in diese Richtung zu bewegen! Die erste Etappe führt uns über etwas mehr als 300 Seemeilen nach Los Roques, einer Ansammlung traumhafter Inseln und Riffe vor der Küste Venezuelas. Dort erwartet uns ein kleines Paradies ohne Straßen oder Autos. Außer auf der Hauptinsel gibt es kaum Besiedelung, dafür Schnorchel- und natürlich Kitespots ohne Ende.

Am Donnerstag früh morgens um 6 Uhr sind wir bei strammen 5 bis 6 Windstärken aufgebrochen. In den ersten 30 Stunden waren wir so schnell unterwegs, dass wir auf La Blanquilla, einer weiteren Insel Venezuelas, einen 5-stündigen Zwischenstopp einlegen konnten, um uns kurz auszuruhen. Daraus wurde allerdings erstmal nichts, denn kaum hatte sich unser Anker zum ersten Mal in venezolanischem Grund eingegraben, kam auch schon die Küstenwache für eine Inspektion und natürlich für einen kleinen Umtrunk an Bord. Scheinbar verdienen sich manche Segler ihren Unterhalt mit Drogenschmuggel, von daher ist es verständlich, dass die Küstenwache eine Auge auf uns hat. Leider konnte keiner der drei Herren auch nur ein Wort Englisch, daher packte Andrea ihr inzwischen sehr eingerostetes Spanisch aus und damit und mit „Händen und Füßen“ konnten wir uns einigermaßen verständigen.

Kaum waren die drei wieder von Bord, kamen ein paar Fischer längsseits und wir tauschten mit ihnen eine angebrochene Schachtel Zigaretten und eine kleine Cola gegen zwei schöne Fische. Also war es wieder nichts mit ausruhen, denn nun mussten ja erstmal die Fische ausgenommen und geschuppt werden. Ihr seht, es wird nicht langweilig bei uns an Bord :-). Danach gönnten wir uns aber dann doch noch wohlverdiente 1 1/2 Stunden Mittagsschlaf!

Nun sind wir bei wiederum 6 Beaufort starkem Wind die zweite Nacht in Folge unterwegs und werden wahrscheinlich morgen um die Mittagszeit in Los Roques ankommen. Demnächst mehr, allerdings wahrscheinlich wieder über das Satphone und daher (erstmal!) ohne Bilder…

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Puerto Rico: Kultur und Natur

Puerto Rico, also „reicher Hafen“, ist die erste Insel der großen Antillen, die wir besuchten. „Reich“ trifft in vielerlei Hinsicht zu. Zum Beispiel sollen die über 4 Millionen Puertoricaner laut einer Studie der Universität Michigan zu den glücklichsten Menschen der Welt gehören. Auch ist Puerto Rico reich an Geschichte. Schon im 16. Jahrhundert entdeckten die Spanier den strategischen Wert der Insel als Tor zur neuen Welt. Seit 1898 gehört das Land zum Commonwealth der USA, was bedeutet, dass die Einwohner zwar US Bürger sind, die auf US Territorium leben, aber nicht an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen dürfen. Letzteres wird in Puerto Rico kontrovers diskutiert. Ich persönlich glaube, dass die meisten Puertoricaner lieber diskutieren als wählen, so dass dies der perfekt Zustand für sie ist. Vielleicht sind sie ja deshalb so glücklich 😉 !

Mit dem „groß“ in den großen Antillen ist tatsächlich die geografische Ausdehnung der einzelnen Inseln gemeint, so dass wir uns entschlossen, Puerto Rico eine Woche lang mit einem Mietwagen zu erkunden. Wir mieteten bei einem der bekannten Verleihern (enterprise), was recht günstig war, obwohl wir wieder mal vergessen hatten, dass in den USA die Versicherung immer erst dann als kleine Überraschung zum Mietpreis dazukommt, wenn man das Auto abholt. Aber für US$270,- pro Woche kann man wirklich nicht meckern. Außerdem holte uns eine Mitarbeiterin sogar noch am Dock ab, damit wir kein teures Taxi nehmen mußten. Auf dem Weg zur Filiale kamen wir prompt an einer der lokalen Autoverleihfirmen vorbei, vor denen uns unser Reiseführer gewarnt hatte: was vollmundig „World Car Rental“ benannt war, war ein Schuppen mit ein paar Klapperkisten auf einem eingezäunten staubigen Platz. Richtig, bei uns in Deutschland wäre im Firmennamen sicherlich irgendwo das Wort „Schrottplatz“ aufgetaucht :-). Naja, aber immerhin eine Vision hat (oder hatte?) der Besitzer!

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Gleich auf den ersten Metern mit unserem Mietwagen fiel uns auf: wir sind quasi in den USA! Die Straßen so breit, dass man aus einer Spur leicht zwei machen könnte und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit so niedrig, dass man den Eindruck hat, man wäre zu Fuß vielleicht schneller. Da wir am ersten Tag nicht gleich die Hauptattraktion, San Juan, vorwegnehmen wollten, machten wir uns von unserem „Basislager“ Fajardo an der Ostküste auf den Weg nach Ponce im Süden. Damit wir nicht die ganze Zeit auf dem Highway fahren mußten, nahmen wir zwischendurch ein Teilstück der sogenannten Ruta Panoramica. Dieses relativ schmale und teilweise mit Schlaglöchern übersäte Sträßchen schlängelt sich durchs bergige Hinterland Puerto Ricos und führt fast 200km weit von der Ost- zur Westküste. Herrliche Ausblicke wechseln sich hier mit dichtem Regenwald und kleinen Bergdörfern ab.

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Diese Route war zwar bei weitem nicht so schnell, aber immerhin rechnete man jederzeit mit einem großen Loch in der Straße, während unsereins auf dem Highway von Schlaglöchern vom Ausmaß eines Basketballs doch eher überascht wird. Überhaupt wird man im puertoricanischen Straßenverkehr oft von den Umständen kalt erwischt: da hört auf dem Highway ohne Ankündigung einfach mal eine Spur auf, die Verkehrsregelung an einer Baustelle ist dermaßen unklar, dass man am besten wartet, bis einem andere Autos den angedachten Weg zeigen oder man findet sich in der falschen Richtung in einer Einbahnstraße wieder, da niemand sich die Mühe gemacht hat, ein entsprechendes Schild anzubringen. Aber all das ist kein Problem, denn die Puertoricaner sind auch im Straßenverkehr freundlich und anstatt des in Deutschland gerne gezeigten Vogels wird versucht, den anderen durch Gestikulieren wieder auf den rechten Weg zurückzubringen.

Nach knapp vier Stunden Fahrtzeit kamen wir in Ponce, der zweitgrößten Stadt Puerto Ricos, an. Der überaus freundliche Herr vom Tourist Office empfahl uns eine kostenlose Fahrt mit dem „Choo Choo Train“, denn dann müßten wir nicht zu all den Sehenswürdigkeiten zu Fuß laufen. Außerdem gäbe es ja noch die ebenfalls kostenfreien Trolleys, also Busse, die in der Innenstadt verkehren. In freudiger Erwartung liefen wir zum schönen Feuerwehrmusem, um in eines der beiden Gefährte einzusteigen. Dort angekommen erklärte uns eine ebenfalls überaus freundliche Dame, dass es den „Choo Choo Train“ schon seit mittlerweile 4 (vier!) Jahren nicht mehr gibt und der Trolley ausgerechnet heute kaputt sei. Na, dann also doch auf Schusters Rappen! Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen sowieso dicht beisammen in der Innenstadt, so dass wir uns zumindest an dem Tag die Füße nicht platt liefen. Nachdem wir über ein Jahr kein auch nur ansatzweise altes Bauwerk gesehen hatten, wurden wir von Ponce beinahe überwältigt. Schöne Architektur überall: Brunnen, Denkmäler, Parks, Kirchen, Museen, Regierungsgebäude, Wohnhäuser, alles sehr bunt und pittoresk. Auch die Banken (wer sonst?) resdieren hier in exzellent restaurierten Prunkbauten. Zum Abschluß gönnten wir uns noch einen Pincho an einem der allgegenwärtigen Straßenbüdchen. Dabei handelt es sich um einen lecker gegrillten Fleischspieß, der zum Beispiel mit BBQ Sauce bestrichen aus der Hand gegessen wird.

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Am nächsten Tag besuchten wir den El Yunque National Forest, einen geschützten tropischen Regenwald von etwa 10 mal 10 Kilometern Größe. Unvorstellbar, dass auf dieses kleine Fleckchen Erde aufgrund der vom Passatwind gegen die hohen Berge geschobenen Wolken fast 500 Milliarden Liter Regen fallen soll! Im schön angelegten Visitor Center erfuhren wir, dass es am frühen Nachmittag für nur $5 eine 1 1/2 stündige Führung durch den Regenwald geben würde. Da die maximale Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt war, machten wir uns keine große Hoffnung, dass wir noch ein Ticket bekommen würden. Aber wie wir es auch schon in den Nationalparks der USA erlebt haben, werden die oftmals sogar kostenlosen Angebote der Ranger nur selten genutzt. Man macht dann scheinbar doch lieber eine Tour mit einem privaten Veranstalter für den zehnfachen Preis oder investiert sein Geld gleich in Burger, Pizza und Bier, um sein Gewicht zu halten. Beim Ticketkauf wurden wir mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich um eine Walking Tour handelt. Ich kann mir lebhaft die Situationen vorstellen, die dazu geführt haben, dass die Dame das so sehr betonen muß! Letztendlich haben sich dann doch noch 10 mutige Teilnehmer gefunden, die dem überaus kurzweiligen und interessanten Vortrag der Rangerin lauschten und ihr durch den Regenwald folgten. Der Wald ist noch recht jung und besteht zum Großteil aus Palmen und Farnen, da vor einigen Jahren ein Hurrikan über den Park hinweggefegt ist. Trotzdem ist alles von saftigem Grün: auf den Stämmen und Ästen der größeren Bäume wachsen kleinere Pflanzen, wie Promelien, Mini-Orchideen oder einfach Moos, ohne dem Baum selbst zu schaden. Allgegenwärtig ist der lokale Baumfrosch, der Coqui, der immerfort ruft (Co-qui Co-qui Co-qui-qui-qui), aber leider nie zu sehen ist. Auch Vögel sind in großer Zahl zu hören und, wenn man geduldig genug ist, auch zu sehen. Vor allem die Falken sind beeindruckend, wenn man sie mit Glück durch eine kleine Lücke im Blätterdach des Regenwalds in der Thermik kreisen sieht.

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Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir an einem der nächsten Tage nochmal herkamen, um eine längere Wanderung auf eigene Faust zu unternehmen. Auf dieser erklommen wir auf einem fast zu gut präparierten Weg El Yunque, einen über 1000 Meter hohen Berg, der dem Park seinen Namen gab. Oben angekommen verspeisten wir unsere mitgebrachten Sandwiches und genossen die fantastische Aussicht auf den östlichen Teil Puerto Ricos. Wir konnten sogar unsere Silence als kleinen weißen Fleck im türkisblauen Wasser ausmachen!

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Der Höhepunkt unserer und wahrscheinlich jeder Tour durch Puerto Rico ist die Altstadt von San Juan. Umgeben von einer im 16. Jahrhundert von den Spaniern errichteten Stadtmauer und geschützt von drei mächtigen Forts wurde die Stadt nie ernsthaft beschädigt. Die Gebäude sind meist sehr schön restauriert und schmale Gässchen mit Kopfsteinpflaster führen an ihnen vorbei. Den ganzen Vormittag schlenderten wir durch die Stadt, bestaunten die bunten Fassaden und besichtigten Plätze und Kirchen.

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Am Nachmittag schauten wir uns dann noch zwei der Forts an, El Morro und San Cristobal. Das dritte, La Fortaleza, ist die offizielle Residenz des Gouverneurs von Puerto Rico und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. El Morro, das die Einfahrt der Bucht von San Juan bewachte, ist ein wahres Bollwerk. Mit Mauern so dick wie ein ganzes Haus umfasst es fünf Stockwerke mit Ausblick in sämtliche Richtungen, einschließlich auf den nahegelegenen Friedhof mit tollen Marmorstatuen und Mausoleen. Der Weg zurück in die Altstadt führte uns über eine riesengroße Wiese, auf der Kinder und auch Erwachsene den ganzen Tag bunte Drachen steigen ließen. Außerdem passierten wir noch den Stadtteil La Perla, der direkt außerhalb der Stadtmauer liegt und vom Namen her Großartiges erwarten ließ. Leider entpuppte sich das als Fehleinschätzung, La Favela hätte die Wirklichkeit wohl besser getroffen. Das Fort San Cristobal ist zwar etwas kleiner als El Morro, hat uns aber nicht weniger beeindruckt. Es schützte den Zugang zur Stadt von der Landseite her.

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Am Samstagabend kamen wir dann noch einmal nach San Juan und schauten uns das Capitol und vor allem das Nachtleben an. In den Gassen herrschte ein reges Treiben, überall gibt es Restaurants und Bars, an den Straßenecken spielten Musiker und in der Nähe des Hafens war ein Handwerksmarkt. Dort kauften wir uns jeder einen Pincho, setzten uns auf eine Bank auf einem belebten Platz und schauten den Leuten beim Flanieren zu. Ich glaube, wir hatten in diesem Moment so eine Art Kulturschock, weil wir so lange keine großen Menschenansammlungen mehr gesehen hatten :-). Danach waren wir irgendwie völlig groggy und fuhren zurück in unser „Basislager“ nach Fajardo.

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Ein weiteres Highlight für uns persönlich waren natürlich die riesigen Shopping Malls und Supermärkte, in denen wir fast jeden Abend waren.

Unser Besuch in Puerto Rico hat uns sehr gut gefallen. Die Puertoricaner sind sehr freundlich und hilfsbereit und wir haben uns zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher gefühlt. Und das obwohl in Puert Rico praktisch jedes Haus vergitterte Türen, Fenster und Terrassen hat, da die Kriminalität sehr hoch sein soll. Allerdings konzentriert sich diese wohl auf einige wenige Hotspots in den Vororten von San Juan.

Inzwischen sind wir bereits auf dem Weg zurück (gegen die vorherrschende Windrichtung 🙁 ) zu den kleine Antillen, da wir noch ein paar Wochen in Union Island kitesurfen wollen, bevor es weiter in unser diesjähriges Sommerlager auf den ABC-Inseln geht.