Medizin an Bord Seminar

Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns! Am Freitag sind wir abends nach der Arbeit Richtung Hamburg losgetuckert. Trotz einiger Stauwarnungen vom ADAC sind wir bereits nach 5 Stunden vor unserer Unterkunft gestanden. Kai hatte diese ganz in „Geiz-ist-geil“ Mentalität gebucht: nur knapp über 50,- Euro für 2 Nächte und 2 Personen mitten in Hamburg! Leider entpuppte sich das Ganze als fürchterliche Absteige für Monteure mit Migrationshintergrund. Ohne so richtig dreckige Schuhe und Blaumann hat man sich auf dem Flur eigentlich nicht wohl gefühlt. Rauchen war nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht, auch und vor allem auf dem Zimmer. Leider dachten unsere Zimmernachbarn wohl, wir hätten denselben Musikgeschmack wie sie und haben uns bis in die frühen Morgenstunden mit Technogerummse in Diskolautstärke wach gehalten. Nach nur 4 Stunden Schlaf haben wir dann morgens dieses Etablissement ohne Auszuchecken fluchtartig verlassen und noch auf der Flucht ein nahegelegenes Motel One für die nächste Nacht gebucht.
Im Seminarraum angekommen ging es nach einem Mini-Frühstück gleich richtig zur Sache. Ein völlig schmerzfreier Dozent eröffnete seinen Vortrag damit, 21 noch halbverschlafenen Teilnehmern auf fast leeren Magen nicht ohne Stolz Fotos aus seinem eigenen kleinen aber feinen Fundus zu präsentieren: schwere Verbrennungen, tiefe Schnittwunden, abgetrennte Gliedmaßen, offene Brüche, und selbst ein skalpierter Herr mittleren Alters war mit von der Partie. Das war dann doch zuviel des Guten: eine der Teilnehmerinnen kippte glatt um und musste erstmal medizinisch versorgt werden. Na prima, da kann man doch gleich mal am lebenden Objekt üben! Wer das selbst gerne mal ausprobieren möchte, der kann auf eigene Gefahr hier klicken: Finger weg!
Nach der Mittagspause haben wir dann gelernt, was man im Falle der zuvor besprochenen Verletzungen unternehmen kann: Wundversorgung, Druckverbände anlegen, sachgerechte Aufbewahrung von abgetrennten Gliedmaßen, Schienen von Brüchen, Behandlung von Verbrennungen u.v.m..
Darauf folgte noch eine kleine Lektion in gesunder Ernährung: durch die ständigen Schiffsbewegungen, die man ausgleichen muss, verbraucht der Körper an Bord mehr Energie als an Land. Damit wird eine basische Ernährung, also viel Obst und Gemüse, auf See noch wichtiger, damit der Körper nicht übersäuert.
Nach einigen praktischen Übungen, im wesentlichen einer Wiederholung der bekannten „Sofortmaßnahmen am Unfallort“, ging der erste Seminartag auch schon zu Ende.

Abends haben wir uns dann noch einen lang ersehnten Wunsch erfüllt: wir waren im Miniatur-Wunderland! Unsere Erwartungen sind erfüllt, nein, sogar übertroffen worden. Aber seht selbst:

Nach einem leckeren SchniPoSa bei Schweinske fielen wir todmüde ins Bett und genossen unsere neue rauchfreie Bleibe ungestört, bis um viertel vor Acht der Wecker klingelte.

Der zweite Tag begann wieder mit einem theoretischen Vortrag über verschiedenste Krankheiten, Unfälle und die dazugehörigen Maßnahmen, die man im Ernstfall anwenden sollte. Der Dozent war lange Zeit als Schiffsarzt bei der Marine unterwegs und ein echtes Original. Ob er Kreuzfahrtschiffe als „Mumienfrachter“ bezeichnete oder zu einer Teilnehmerin, deren Handy klingelte, sagte: „Gehen Sie ruhig dran, das könnte für Sie sein“: die Lacher hatte er immer auf seiner Seite!
Nachmittags gab es dann noch weitere praktische Übungen, wie z.B. Blutdruck und Blutzucker messen, Nähen einer offenen Wunde (an einem Schweinsfuß) und das Legen eines Zugangs für eine Infusion. Letzteres sollte eigentlich am Partner geübt werden, aber leider wollte Andrea weder Arzt noch Patient spielen. Somit mussten wir uns mit der Armprothese aus Plastik begnügen.

Insgesamt haben wir an den beiden Tagen viel gelernt und es wurde eine Unmenge an Unfällen und Horrorszenarien vorgestellt, die bei so einer Schiffsreise passieren können.

Da könnte man fast meinen, unser Schiffsarzt hätte recht, wenn er sagt: „Bootsfahren ist sinnbefreit, denn heil wiederkommen ist ja nicht vorgesehen!“

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Unser Blog kann nun auch abonniert werden! Das heißt, dass ihr eine Nachricht per Mail erhaltet, sobald wir einen neuen Beitrag online stellen. Und das geht so:

Zuerst müsst ihr einen Beitrag aussuchen, den ihr kommentieren möchtet. Zum Beispiel könnt ihr einfach diesen hier nehmen :-). Dann klickt ihr entweder oben rechts neben dem Titel des Beitrags auf die Sprechblase, oder ihr scrollt ganz nach unten ans Ende des Beitrags und klickt auf „Kommentar hinterlassen“.

Nun öffnet sich ein Dialog, in dem ihr Euren Namen (Vorname genügt) und Eure Mailadresse eintragt. Keine Angst, Eure Mailadresse wird nicht veröffentlicht, der Kommentar erscheint lediglich unter dem eingetragenen Namen. Jetzt wäre noch eine kurze Nachricht angebracht, wie z.B. „Wow, das ist einer der besten Blogs der letzten Jahrzehnte!“ oder „Wahnsinn! Der Blog ist ja soooooooooo….schlecht!“. Oder so ähnlich. Naja, jedenfalls klickt ihr dann auf…neiiiin, STOPP, noch nicht klicken! Zuerst müsst ihr noch überprüfen, ob „Benachrichtige mich über neue Beiträge per E-Mail“ angehakt ist. Sollte das nicht der Fall sein, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt das nachzuholen, denn sonst war die ganze bisherige Arbeit umsonst. Danach dürft ihr aber endlich auf „Kommentar abschicken“ klicken.

Nun setzt ihr Euch vor Euer Mail-Postfach und wartet geduldig, bis ihr eine Mail von „Segelyacht Silence“ bekommt. In dieser Mail befindet sich ein großer, blauer Knopf mit der Aufschrift „Folgen bestätigen“. Wenn ihr diesen anklickt, bekommt ihr noch einmal eine Bestätigungsmail, die ihr aber getrost ignorieren könnt.

Voilà, und schon werdet ihr immer eine Mail bekommen, wenn sich auf dieser Webseite etwas tut!

Es geht voran…

Leider ist es schon wieder viel zu lange her, dass wir hier über unsere Fortschritte berichtet haben. Ich könnte Euch jetzt natürlich etwas von Weihnachtsstress oder ähnlichem erzählen, aber die Wahrheit ist, dass wir einfach zu faul waren und unsere Hintern während der Feiertage nicht von der Couch hoch bekommen haben. Andrea hat diesbezüglich sogar über Abnutzungserscheinungen geklagt: „wir müssen mal an die frische Luft gehen, mir tut vom vielen Sitzen schon der Hintern weh“.

Trotzdem haben wir seit unserem letzten Bericht jede Menge Sachen erledigt. Vor allem waren wir Anfang Dezember auf Lanzarote und sind zum ersten Mal auf einer Lagoon 380 unterwegs gewesen (siehe auch Unser Boot). Wir werden darüber zwar noch einen gesonderten Beitrag schreiben, aber eines möchte ich doch schon vorweg nehmen: das ist ein klasse Boot, so ein Teil werden wir uns definitiv zulegen!

Womit wir auch schon an der nächsten Front wären, an der es weiter geht: wir haben inzwischen 4 gebrauchte Lagoon 380 angefragt, die in Frage kommen würden. Eine liegt sogar zufälligerweise in Stockholm, wo wir ja in 2 Wochen sowieso hinfliegen, um Angnis und Dominik zu besuchen! Mal sehen, vielleicht kann man das ja irgendwie mit einem Besichtigungstermin verbinden. Um den Überblick über die ganzen Angebote zu behalten, habe ich übrigens ein umfangreiches Excel-Sheet gebastelt, mithilfe dessen ich die einzelnen Schiffe vergleichen kann. Das bilde ich mir jedenfalls ein ;-).

Außerdem können wir inzwischen weltweit nachweisen, dass wir verheiratet sind, denn Andrea hat nach einer kleinen Odyssee mit einem Beamten unseres Rathauses eine internationale Heiratsurkunde ergattert. Da fängt die Weltreise schon zuhause an….

Ebenfalls erledigt sind die Anmeldungen zu den beiden Seminaren „Medizin auf See“ und „Überleben auf See“. Die Agenda klingt jeweils sehr spannend, daher denke ich, dass es dazu sicher einiges zu berichten geben wird. Bei der Medizin freue ich mich schon besonders auf die Nähübung an der Schweinshaxe, beim Überleben bin ich schon ganz heiß auf das Abschießen der Seenotsignale (siehe auch: Pyromanie).