Eindrücke von Tobago

Heute möchte ich mal gar nicht viel schreiben, sondern Bilder sprechen lassen.

Tobago hat einfach wunderschöne Strände, romantische Sonnenuntergänge, ist karibisch bunt, es gibt unglaublich viele Pelikane, die Metzgereien haben eine tolle Auswahl an Delikatessen, …

Aber schaut am besten einfach selbst!

Tobago-Frankfurt und zurück

Da wir schon so lange nicht mehr in Deutschland waren, haben wir beschlossen, dieses Jahr mal wieder die alte Heimat zu besuchen. Am 13. August geht es los von Tobago nach Frankfurt und dann werden wir 6 Wochen lang die Eifel und den Rhein-Neckar-Kreis unsicher machen ;-).

Wir hatten in den letzten 4 Jahren jede Nacht auf unserer Silence verbracht und freuen uns nun auf einen Tapetenwechsel. Endlich mal ein sich nicht bewegendes Bett bzw. Haus, sich nicht ständig irgendwo anschlagen, nicht die Wäsche von Hand waschen, … Und wir freuen uns riesig darauf uns mal wieder von den Muttis richtig lecker bekochen lassen. Ach, wie sehnen wir uns nach Gerichten wie Semmelknödel mit Pilzsoße, Wildschweingulasch, Rehbraten, hausgemachte Frikadellen, knackige Wienerle, Steaks, Weißwürste mit Brezeln und süßem Senf, Broccoli, Blumenkohl, Rosenkohl, … oder einfach nur frische Brötchen mit Aufschnitt zum Frühstück. Und als Nachtisch Mohrenköpfe, Nippon, After Eight, Ferrero Küsschen, … Ich glaube nach den 6 Wochen muss Kai mich zurück aufs Boot rollen!

Allerdings schauen wir mit etwas Wehmut auf unsere tolle CO2-Bilanz. Da hatte ich vor ein paar Wochen noch geprahlt, dass wir pro Person und Jahr nur 500kg CO2-Ausstoß verursachen und nun kommen auf einen Schlag nochmal mindestens 3000kg dazu. Das ist echt irre! Aber nach Deutschland segeln würde dann doch etwas zu lange dauern ;-).

Wir hoffen, dass das schöne warme Sommerwetter noch einige Zeit anhält, so dass wir uns temperaturmäßig nicht allzu sehr umstellen müssen. Aber da man im August und September in Deutschland auf alles gefasst sein muss, haben wir sicherheitshalber doch schon mal unsere Jeans und ein paar langärmelige dicke Winterpullover rausgekramt. Und da wir diese seit 4 Jahren nicht mehr getragen haben, müssen wir nun erst einmal alles waschen, weil die ganzen Klamotten total muffig riechen. Es ist schon unglaublich, wie wenig Kleidung wir hier in den Tropen benötigen.

Wir sind gespannt, ob wir unsere alte Heimat noch erkennen und was sich so alles verändert hat. Und wir freuen uns schon sehr darauf, euch endlich alle mal wieder zu sehen!

Bürokratie at its best

Einklarieren in Tobago ist immer wieder eine Freude! So viele Formulare wie hier mussten wir bisher noch in keinem anderen Land ausfüllen. Und dieses Mal waren es sogar noch mehr als im vergangenen Jahr.

Wir glauben, dass dies daran liegt, dass wir hier in kein richtige Kategorie passen. Zum einen kommen in Tobago Frachtschiffe an, zum anderen gibt es Flieger mit Touristen. Wir sind keines von beiden. Was nun? Ach, wir lassen diese komischen Segler einfach die Formulare für Frachtschiffe und für Flugtouristen ausfüllen, dann passt es schon irgendwie. 

Und so durften wir uns dieses Mal bei der Einwanderungsbehörde mit 8 Formularen rumschlagen. Die Fragen waren für uns teilweise zum totlachen und so mussten wir uns manchmal mächtig auf die Zunge beißen, um unsere Belustigung nicht zu zeigen. Nur immer ernst bleiben, denn die Beamten verstehen hier meist nicht viel Spaß. 

In einem Formular ging es um Gesundheitsrisiken. Die Fragen, ob wir kürzlich eine ansteckende Krankheit hatten oder momentan einer von uns krank war, konnten wir durchaus verstehen. Doch als gefragt wurde, ob unter den Ratten auf unserem Schiff eine ansteckende Krankheit ausgebrochen sei oder ob wir ein übermäßig hohes Rattensterben festgestellt hätten, mussten wir fast losprusten. 

Auch die Fragen nach den „stowaways“ waren köstlich. Hierbei handelt es sich um blinde Passagiere, die wir bitte namentlich auf einer Liste aufführen sollten. Ja, ist klar, da haben sich in Martinique ein paar Franzosen an Bord geschlichen, sich in unserer Bilge versteckt und wir haben diese erst nach unserer Abfahrt entdeckt. Logisch!

Dann sollten wir noch auf einem Formular angeben, mit welchem Flug wir angekommen waren und wann wir (Datum und Uhrzeit) mit welchem Flug wieder ausreisen. Hm, passt bei uns nicht so wirklich. Wir sollten da dann einfach irgendein fiktives Datum inkl. Uhrzeit eintragen. Kein Problem, machen wir gerne!

Auf einem Formular wurden ein paar Eckdaten zu unserem Boot und den vorherigen Aufenthaltsorten abgefragt. Da stand doch ernsthaft die Frage, in welchen Ländern unser Boot seit der Registrierung überall gewesen sei. Wir fragten, ob sie uns ein zusätzliches Blatt geben wollen, damit wir die ganzen Länder aufführen können, oder ob wir uns einfach auf die letzten drei beschränken sollen. Die letzten drei taten’s dann auch.

Ganz oben auf dem Formular wurde nach dem Bootsnamen gefragt und hintendrin war ein Feld „Von:…..“ und dahinter ein Feld „Bis:….“ Das verstanden wir nicht. Sollten wir hier eintragen seit wann unser Boot „Silence“ heißt und bis wann wir beabsichtigen diesen Namen beizubehalten? Das macht ja keinen Sinn. Also fragten wir die beiden Beamten was wir hier eintragen sollen. Doch die beiden wussten es auch nicht. Sie fingen an zu diskutieren, die Beamtin ging aus dem Zimmer, um einen Kollegen im Nachbarzimmer zu fragen. Sie kam zurück und meinte wir sollten „Antigua“ und „Martinique“ eintragen. Das fand der andere Beamte etwas komisch. Sie diskutierten nochmal etwas und einigten sich dann darauf, dass wir „Antigua“ und „Tobago“ eintragen. Nicht, dass das irgendeinen Sinn machen würde, aber macht ja nix. Hauptsache die Felder bleiben nicht leer!

Wir mussten noch unsere Ausklarierungspapiere von Martinique und unsere Bootspapiere vorzeigen und nach ca. einer 3/4 Stunde war es vollbracht und wir bekamen unsere Stempel in die Reisepässe.

Nun mussten wir nur noch mit einem der vielen Formulare zum Zoll laufen. Dort durften wir ein weiters Formular ausfüllen, TT$50,- (ca. €6,50) für die monatliche Crusing Permit bezahlen und unsere Ausklarierungspapiere von Martinique vorzeigen. Doch Auwei, diese hatten wir nicht mehr, weil die Einwanderungsbehörde sie behalten hatte. Der Beamte schüttelte nur den Kopf (so auf die Art und Weise „Nee, nicht schon wieder!“) und war dann überglückllich, als wir noch unsere Einklarierungspapiere von Martinique fanden. Die tun’s auch, denn so muss er die Kollegen drüben nicht anrufen, dass sie die Papiere rüberschicken. Perfekt, Arbeit gespart!

Und wir waren offiziell einklariert und durften uns wieder aufmachen zurück zu unserer Silence.