Vergangenen Freitag haben wir uns zur Belohnung für unsere fleißige Arbeit einen halben Tag frei genommen. Franz, unser neuer schweizer Freund, hatte einen Parasailor bestellt und am Freitag persönlich geliefert bekommen. Die Einweisung war im Preis inbegriffen und er hatte uns eingeladen dieser „Jungfernfahrt“ beizuwohnen.
Also fuhren wir bei tollem Sonnenschein aber nur 5 Knoten Wind aus dem Hafen hinaus und bangten und hofften, dass es draußen etwas mehr Wind haben würde. Doch dies war leider nicht der Fall. Wir waren alle total enttäuscht und dachten wir müssten unverrichteter Dinge wieder in den Hafen zurückkehren. Doch Thomas (von der Firma ISTEC, bei der Franz seinen Parasailor gekauft hatte) meinte, das müsse schon gehen und fing an, den Männern zu erklären, wie man das gute Stück setzt, während ich das Ruder übernahm.
Nach einer kurzen Einweisung war es soweit. Der Parasailor wurde gesetzt, der Wind blies hinein und wir segelten tatsächlich mit rund 2 Knoten dahin. Wir waren total fasziniert. Das ist ja wirklich ein unglaublich tolles Segel!
Kai hatte sich bereits als wir noch zu Hause waren, für einen Parasailor interessiert und ein Angebot eingeholt. Doch angesichts des Preises hatten wir die Idee dann recht schnell wieder verworfen. Was schätzt ihr, was ein solches Segel (ca. 120 qm) kostet? Tja, man könnte sich für das Geld einen schönen kleinen Gebrauchtwagen kaufen, denn man muss dafür ca. €6.500,- ausgeben.
Natürlich hätten wir nun am liebsten sofort einen Parasailor bestellt, denn es ist wirklich ein fantastisches Segel. Wir sind total neidisch auf Franz und alle anderen, die einen Parasailor haben. Aber da wir ungefähr diesen Betrag gerade hier auf der Werft ausgeben, um unser Boot wieder auf Vordermann zu bringen, ist das momentan leider nicht drin.
Somit werden wir Franz weiterhin um sein tolles neues Segel beneiden und davon träumen und wer weiß, vielleicht sind wir ja auch irgendwann einmal stolzer Besitzer eines Parasailors.
Abends haben wir die gelungene „Jungfernfahrt“ dann noch gebührend bei gutem Essen und Wein gefeiert. Wir waren bei einem Spanier, der nicht nur total leckere Tapas, sondern auch riesige T-Bone-Steaks hatte. Ich habe so viel gegessen, dass ich irgendwann dachte, ich würde platzen.
Am Samstag haben wir wieder eifrig an unserem Boot weitergearbeitet. Wir haben den ersten Anstrich des Antifouling aufgetragen und ein paar andere Kleinigkeiten erledigt. Und am Sonntag hatten wir schon wieder etwas zu feiern. Wir haben uns morgens anlässlich unseres Hochzeitstages ein opulentes Frühstück gegönnt. Die Kellnerin wollte es nicht glauben, als wir zwei mal 2 Spiegeleier mit 3 großen Scheiben Speck und Toast, einen Nutella-Crepe und Baguette mit Marmelade bestellt haben. Das ganze Frühstück hat fast nicht auf den Tisch gepasst, aber wir haben es bis auf den letzten Krümel vertilgt. Schließlich mussten wir uns stärken, um danach gleich wieder brav an die Arbeit zu gehen. Wir trugen dann noch die zweite Schicht Antifouling auf, schliffen unseren Cockpit-Tisch ab und holten unsere Genua herunter, weil wir unsere Wanten erneuern wollen. Aber dafür belohnten wir uns abends dann noch mit einem leckeren Essen beim Italiener. Franz und ein Bekannter von ihm begleiteten uns und es gab leckere Paella und Pizza.
Solche netten Abende entschädigen uns immer für die ganze Schufterei, aber wir hoffen trotzdem, dass wir bald mit allen Arbeiten auf der Werft fertig sind und wieder ins Wasser können. Eigentlich wollte ich am Montag schon wieder zurück ins Wasser, aber daraus wurde nichts. Und seit gestern haben wir solch starken Wind (ca. 35 Knoten), dass die Wellen teilweise über die Hafenmauer kommen und wir an dem Steg, an dem wir vorher lagen, klitschnass wären. Die Werft hat also auch ihre Vorteile 😉
Schön, dass ihr wieder etwas Abwechslung von der Arbeit haben konntet. Für die Altlantiküberquerung wäre ein Parasailor natürlich ziemlich gut, auch Bobby Schenk ist ja ganz begeistert von dem Teil. Ich überlege mir schon, ob das auch an unsere Varianta passen würde 🙂 Grüße
Stefan (kleiner Stefan)
Das würde wahrscheinlich schon irgendwie passen. Ich würde dir nur raten, ihn ein paar Nummern kleiner zu nehmen, denn sonst wirst du ziemlich sicher als der fliegende Holländer vom Bodensee bekannt werden 😉
Na Hallo! Ihr said also tatsaechlich unterwegs. Ich hab wenigstens mal win Vogelhaus gebaut… Kontinentale Gruesse aus Denver,Luis & Co
Hallo Ihr beiden,
ich lese gerade Eure Beiträge und verliere mich in Gedanken und Erinnerungen. Wir sind erst vor zwei Wochen von unserer Weltumsegelung zurückgekehrt – und schon wieder voll vom „normalen Leben“ eingefangen. Genießt jede Minute auf dem Meer!!!
Habe gelesen, dass Ihr auch gerne einen Parasailor hättet. Wir können vielleicht den unsrigen (105 qm) abgeben. Fotos unter http://www.miepke2.de. Vielleicht wäre da ja etwas für Euch.
Immer handbreit,
Nana & Andreas
SY Miepke II
Hallo Andreas,
erst mal sorry für die späte Antwort!
Vielen Dank für das Angebot! Wir haben allerdings bei unserer Atlantiküberquerung festgestellt, dass uns unser Spi für die normalerweise vorherrschenden Vorwindkurse ausreicht. Da wir das Segel frei fliegend ohne Baum fahren, steht es bis 120° scheinbarem Wind sehr stabil, so dass man nur ab und zu mal eine Schot bedienen muss.
Daher haben wir uns entschieden, zumindest im Moment, keinen Parasailor zu kaufen. Falls ihr ihn überhaupt noch habt, fragt doch mal bei Thomas von Istec nach, ob er ihn für Euch in Komission verkaufen kann. Uns gegenüber hat er nämlich sowas mal angedeutet…
Liebe Grüße,
Kai
Hallo, bin auf euch gestoßen,da ich auf der Suche bin nach einem Parasailor für meine „Bavaria Cruiser 36“. Ich weiß ja auch nicht, ob er noch verfügbar ist und ob er überhaupt bei mir passen würde, oder wie groß der überhaupt sein muß?!
Gruß wolle
Hallo Wolfgang,
da hattest du wohl unseren Artikel falsch verstanden. Wir hätten damals gerne einen Parasailor gekauft, nicht verkauft :-). Frag doch mal bei Thomas Wibberenz von Proyacht nach, er hatte uns damals gesagt, dass sie immer mal wieder gebrauchte Parasailor haben (Tel.: 04081956571).
Viele Grüße,
Kai