Atlantiküberquerung – Tag 1

Nachdem wir nicht zu früh von Puerto Calero losgekommen waren (14Uhr, geplant war 10Uhr :-)), zogen wir unter blauem Himmelsdach und bei einer angenehmen Brise von achtern fast noch in der Hafenausfahrt die Segel hoch. Sogleich näherten wir uns motorlos und zügig unserem Ziel, Antigua: mit 6 bis 7 Knoten knabberten wir die ersten paar der 2890 Seemeilen (mehr als 5000km) weiten Reise weg, so würden wir weniger als drei Wochen auf See sein!

Doch keine 5 Meilen später entdeckten wir, dass die neue Methode, die Großschot an den Baum anzuschlagen, sehr im suboptimalen Bereich lag, da die Leine am Biminidach schamfilte (für Nicht-Segler: Großschot = Trimmleine des Großegels, Baum = das waagrechte Metallteil, das unterhalb des Großsegels rumBAUMelt, Bimini = Dach über dem Cockpit, schamfilen = reiben oder schleifen). Also, gleich alle Segel wieder bergen, Großbaum auf dem Salondach ablegen, Methode überdenken, Schot neu anschlagen, alle Segel wieder hochziehen: hurra, es funktioniert! Und weiter geht die flotte Fahrt. Leider haben wir unsere Seebeine an Land vergessen, so dass wir alle paar Minuten eine schmerzhafte Begegnung mit dem Inventar des Schiffes haben. Trotzdem wollen wir als nächstes unseren Wassermacher wieder in Betrieb nehmen, der in den letzten 2 Monaten im Hafen mit einer keimtötenden Lösung konserviert war. Nach dem komplizierten Verfahren, an dem u.a. drei Zweiwegeventile, zwei Entlüftungsschrauben und ein 30l Spülwasserkanister beteiligt sind, entnahmen wir die ersten Tropfen des vermeintlich kostbaren Nass. Schnell in ein Glas abgefüllt und die Reinheit gemessen: Mist! Mehr als 3x so viele Partikel im Wasser wie erlaubt. Hm, da wird uns doch hoffentlich nicht die Membran hops gegangen sein? Zum Glück gibt es noch Hoffnung, denn wir haben noch eine paar Ampullen mit Cleaner, von denen wir nun eine benutzt haben. Leider wurde es dann dunkel, so dass wir entschieden, die Aktion abzubrechen und somit werden wir das hoffentlich positive Ergebnis erst morgen früh erfahren. Ansonsten können wir das Wasser aus dem Wassermacher eben wieder mal nicht trinken, zum Abspülen und Duschen usw. reicht es aber alle mal.

Ansonsten geht es uns gut, keiner von uns beiden ist bisher seekrank (toi, toi, toi) und wir freuen uns auf die vielen (ent-)spannenden Tage und sternklare Nächte auf See!

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Ein Gedanke zu „Atlantiküberquerung – Tag 1

  1. … na da habt Ihr es ja geschafft und seit 2013 noch losgefahren 🙂
    Wir wünschen Euch eine ruhige und schnelle Überfahrt ohne Wetterüberraschungen und statistische Ausreißer 🙂
    Grüße ebenfalls bei bestem Sonnenwetter (T-Shirt) von Bord der Dreamcatcher
    Jochen, Claudia und Jolanda

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