Heute melden wir uns hoffentlich das letzte Mal von See aus. Ich weiß, dass ich mich hier wiederhole, aber es wird wirklich, wirklich Zeit, dass wir ankommen, denn wir sind ja sowas von reif für die Insel! Die Windstärke und die Wellenhöhe sind nämlich weiterhin eine Kleinigkeit über der Wohlfühlgrenze (6 Beaufort, 4 Meter), bis zu der wir noch Lust haben, auf unserem Netz am Bug in der Sonne zu liegen und ein Buch zu lesen. Bei diesen Bedingungen würde man dabei nämlich alle paar Minuten eine Salzwasserdusche bekommen, die zwar inzwischen 27°C warm, aber dennoch unangenehm ist (zumindest für das Buch :-)). Außerdem haben wir seit gestern Nacht eine mysteriöse Gegenströmung von bis zu einem Knoten. Eigentlich sollte die Strömung hier mit bis zu 2 Knoten mit uns mitlaufen! Wir fragen uns, ob der Strömungsatlas einfach falsch ist, oder ob das mit der Klimakatastrophe zusammenhängt…
Trotz aller Widrigkeiten sollte sich aber morgen um ca. 9 Uhr Ortszeit unser Anker in den Sand in English Harbour auf Antigua eingraben. Dort müssen wir dann erst mal das Dingi klar machen, zu den Behörden düsen und die Einreiseformalitäten hinter uns bringen. Wenn wir danach noch Zeit und Lust haben, werden wir eine Auswahl der Bilder posten, die sich über die letzten Wochen auf unserer Kamera angesammelt haben. Ansonsten müsst ihr Euch halt noch bis Montag oder so gedulden…
Überhaupt hat sich so einiges in den letzten Wochen angesammelt, was nun endlich mal erledigt werden will: ein großer Stapel dreckige Wäsche sehnt sich nach einem Münzwaschautomaten, 4 1/2 Müllsäcke mit Kunststoffabfällen stinken vor sich hin und möchten gerne dringend entsorgt werden, einige Leerräume im Kühlschrank, in den Vorratsschränken und vor allem in unseren Obst- und Gemüsekörben wollen durch einen Einkauf im Supermarkt entfernt werden, Staub im kompletten Schiff will weggesaugt werden (ihr wisst ja: es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur…), eine große Anzahl an Emails in unseren diversen Posteingängen wollen beantwortet werden (wissen wir nicht, vermuten wir aber mal schwer!), zahllose notwendige Reparaturen am Schiff müssen erledigt werden (siehe auch Beitrag Fakten, Fakten, Fakten) und vieles mehr….
Wir sind also erst mal wieder schwer beschäftigt. Alle Leute, die uns im Vorfeld anvertraut haben, dass Ihnen Fahrtensegeln zu langweilig sei, können somit beruhigt aufatmen: wir werden vorerst nicht vor Langeweile sterben!
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