Heute gibt’s mal wieder einen Beitrag direkt von See. Wie gewohnt können wir daher keine Bilder einstellen, da das Satphone das nicht schafft.
Wochenlang haben wir auf günstiges Wetter gewartet, um von Bonaire aus zurück zu den kleinen Antillen, genauer gesagt nach Guadeloupe, zu segeln. Günstiges Wetter bedeutete in diesem Fall möglichst wenig Wind, da wir gegen die allgemeine Windrichtung wieder zurück gen Osten fahren wollen.
Gestern morgen war es dann endlich soweit: um 6 Uhr morgens hieß es „Leinen los“! Dann motorten wir bei schwacher Brise und bedecktem Himmel im Morgengrauen die Westküste von Bonaire hinab. Kaum hatten wir das südliche Kap gerundet, sahen wir schon eine große Squall auf uns zukommen. Normalerweise sind diese sintflutartigen Regenschauer sehr lokal und mit ein bißchen Voraussicht und Glück kann man ihnen oft sogar ausweichen. Aber dieser hier verdunkelte den gesamten Horizont, so dass an ein Ausweichmanöver nicht zu denken war. Zuerst sah das auch alles nicht sooo dramatisch aus, und wir dachten, dass wir einfach hindurch segeln können. Aber wie hat unser Kitelehrer mal gesagt: man weiß halt vorher nie, wieviel Wind in den Dingern drinsteckt. Und zack, schon heulte der Wind mit über 30 Knoten durchs Rigg und wir, die ja nur die 5 bis 10 Knoten aus dem Wetterbericht erwartet hatten, mussten im peitschenden Regen die Segel bergen, die wir kurz zuvor viel zu reichlich gesetzt hatten. Wind und Regen hielten für fast eine Stunde an, so dass sich auch noch die entsprechenden Wellen einstellten, gegen die wir dann anmotoren mussten. Das bedeutet, dass man kaum noch Strecke macht, aber dafür im Schiff alles durcheinander fällt, einschließlich man selbst.
Ihr seht sicher ein, dass das ungefähre Gegenteil eines gelungenen Starts ist. Zwar beruhigte sich das Wetter danach wieder etwas, aber die Sonne bekamen wir leider nicht mehr zu Gesicht. Am Nachmittag begannen wir sogar etwas zu frieren, denn im Schiff hatte es nur noch 26°C, brrrr!
Doch heute ist wieder ein besserer Tag: die Sonne scheint und wir haben über Nacht viel Strecke gen Osten gut gemacht. Außerdem hatten wir heute Morgen noch Besuch von einer großen Delfinschule!
Im Moment haben wir uns allerdings gerade in einer blöden Gegenströmung festgefahren und der Wind bläst auch ein wenig stärker gegen uns als vorhergesagt. Naja, zur Zeit haben wir trotzdem noch die Hoffnung, am Montag in Guadeloupe anzukommen! Wir werden berichten :-)…