Leider hat es mit dem Einwassern vergangene Woche nicht hingehauen, weil uns das Wetter immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung machte. Teilweise standen wir morgens um 6 Uhr auf, um schnell ein paar Arbeiten zu verrichten, bevor es wieder anfing zu regnen. So waren wir zwar so gut wie nie überarbeitet, aber so recht vorwärts kamen wir auch nicht und das kostete ganz schön Nerven.
Auch musste der arme Kai dann seinen Geburtstag dieses Jahr im strömenden Regen auf der Werft feiern. Beim Frühstück schien noch etwas die Sonne, doch mittags verkrochen wir uns im Salon, futterten frisch gebackene Schokokekse und spielten ein paar Spiele auf dem iPad. Und abends gingen wir wieder lecker Burger essen im Restaurant auf der Werft. Was waren wir froh, dass sie hier solch eine tolle Bar hatten.
Doch am Dienstag war es dann endlich soweit, dass unsere Silence wieder einwassern konnte. Wir ließen uns in den Travellift heben, zogen schnell unsere Ganzkörperkondome über und strichen geschwind noch eine Schicht Antifouling auf die Kiele. Diese konnten wir vorher nicht streichen, weil unser Boot die ganze Zeit darauf stand. Und dann ging es zurück ins Wasser!
Doch leider sind wir mit unseren Arbeiten noch lange nicht fertig. Das ganze Boot ist innen und außen total schmutzig vom Staub auf der Werft und ich muss alle Wände, Decken, Schränke, Böden, Regale, … nass abwischen. Alles ist mit einer braunen Sand-Staub-Antifouling-Schicht überzogen! Pfui!
Währenddessen hat Kai sich an die Motoreninspektion gemacht. Bei dieser Gelegenheit verfluchen wir jedes Mal, dass wir einen Katamaran haben, denn dies bedeutet doppelt so viel Arbeit wie bei einem Einrumpfer.
Die Dieselfilter sind bereits in beiden Motoren getauscht und die Wasserpumpe unseres Steuerbord-Motors hat eine neue Welle bekommen. Hier haben wir auch gleich noch den Impeller getauscht. Außerdem mussten wir die ganzen Einspritzdüsen ausbauen und zum Vermessen bringen und diese danach wieder einbauen. Das waren alleine schon zwei Tage Arbeit. Nun sind noch der Backbord-Impeller und die beiden Ölfilter zu tauschen und ein Ölwechsel vorzunehmen. Und dann müssen an beiden Motoren die Ventile eingestellt, die Wärmetauscher und Krümmer gereinigt und das Kühlwasser getauscht werden. Das ist sicherlich nochmal fast eine Woche Arbeit. Zumal es ja auch nie glatt läuft. So hatte Kai z.B. das Zahnrad auf der Welle in der Wasserpumpe mit seinem Werkzeug nicht abbekommen und musste hier zum Mechaniker und selbst dieser konnte es nur mit einer 20-Tonnen-Hydraulikpresse (!) los bekommen. Für den Einbau der Einspritzdüsen hatte er keinen passenden Aufsatz für seinen Drehmomentschlüssel und musste sich somit auch diesen vom Mechaniker (den wir glücklicherweise schon seit ein paar Jahren kennen) ausleihen. Und als Kai dann heute mit dem Ölwechsel anfangen wollte, fiel seine Ölsaugpumpe auseinander und wir mussten zum Schiffszubehörladen fahren, um eine neue zu kaufen. Warum sollte auch mal einfach so etwas klappen?!
Ihr seht wir haben noch etwas Arbeit vor uns und so wird es uns in den nächsten Wochen sicher nicht langweilig werden 😉