…würden wir in unserem kurpfälzerischen Dialekt sagen. Denn leider zeigte sich uns Dominika nicht nur von seiner schönen Seite. Ein kleiner Nachteil hier ist, dass es keinerlei gegen Süd- oder Westwind geschützte Buchten gibt. Während der Saison kein Problem, doch in der Hurrikan-Saison kann es schon des öfteren mal zu drehenden Winden kommen und dann liegt man hier in der Prince-Rupert-Bay vor Portsmouth komplett ungeschützt.
Leider mussten wir hier zwei durchgehende Tropical Waves abwettern, die uns beide Male Wind von Süden und Westen und viel Regen bescherten. Und das war gar nicht schön!
Es bauten sich richtige Wellen auf, die unser Boot hoch und runter schaukeln ließen, als wären wir draußen auf See. Da würde man am liebsten das Boot verlassen und irgendwo an Land Unterschlupf suchen. Doch das ist uns zu riskant. Denn bei dem Wellengang kann leicht einmal der Anker ausbrechen und schwupp die wupp wird das Schiff an Land geschwemmt, wie es einem unserer Nachbarboote passierte. Kai schaute aus dem Fenster und meinte zu mir: „Sag mal, war das Boot vorher nicht weiter südlich verankert?“ Wir gingen beide raus um genauer zu schauen und sahen, wie das Boot langsam aber sicher dem Strand zu driftete. Also ging Kai schnell ins Dingi und fuhr hinüber zu dem Katamaran. Ich blieb an Bord, damit uns nicht das gleiche Schicksal ereilt und ich notfalls die Motoren anwerfen könnte, sollte sich unser Anker losreißen. Doch bis Kai bei dem anderen Boot ankam, war es bereits zu spät. Dieses hatte bereits mit den Rudern auf dem Sand aufgesetzt und steckte nun dort im Schwell. Die Eigner waren nicht an Bord und so fuhr Kai mit dem Dingi zum Steg, um dort ein paar Einheimischen, die für die Vermietung der Bojen zuständig sind, Bescheid zu sagen.
Danach kam er gleich wieder zurück und er schaffte es mit Ach und Krach ohne ins Wasser zu fallen wieder an Bord zu kommen. Uns tat der Eigner des anderen Schiffes total leid, aber das Erlebnis bestärkte uns auch darin, dass man bei solch einem Wetter sein Boot nicht einfach alleine lassen kann. So ungemütlich es an Bord auch ist, da muss man durch!
Am späten Abend ließ der Wind nach und alles beruhigte sich wieder etwas. Doch nun drehte sich unser Schiff quer zur Welle und wir wurden mächtig durchgeschüttelt. Die Gläser klirrten im Schrank und fielen um, die Teller und Pfannen rutschten hin und her, ein paar Flaschen fielen um; es war schlimmer als wenn wir zwischen den Inseln segeln. Ich wurde seekrank und bekam Kopfschmerzen und an Einschlafen war nicht zu denken, weil man im Bett hin und her geworfen wurde.
Glücklicherweise war der ganze Spuk dann irgendwann nachts vorbei und wir schliefen völlig erschöpft ein. Puh, das muss man nicht allzu oft erleben!
Doch leider sollte uns dieses Schicksal noch ein zweites Mal ereilen, dieses Mal jedoch nicht ganz so schlimm und ohne, dass Boote an Land geschwemmt wurden.
Aber als die dritte Tropical Wave auf die Karibik zuzog, beschlossen wir uns nun doch langsam auf den Weg weiter nach Süden zu machen und diese nicht auch noch hier abzuwettern.