Was tun mit der Fußreling?

Bereits seit Jahren stellten wir uns diese Frage. Unsere Fußreling (eine Leiste aus Teakholz, die auf beiden Außenseiten der Rümpfe auf dem Deck unterhalb der Reling verläuft) war völlig grau und unschön anzuschauen.

Es gab zwei Möglichkeiten dies zu ändern. 

  1. Abschrubben, etwas abschleifen und einölen. Das müsste dann aber mindestens einmal, hier in den Tropen eventuell sogar zweimal, pro Jahr wiederholt werden. Sieht schön aus, wäre aber jedes Jahr ziemlich viel Aufwand. Und außerdem ist unsere Fußreling schon sehr abgenutzt und wir fürchteten, dass es ihr nicht sonderlich gut täte, wenn wir sie so häufig abschrubben.
  1. Abschrubben, etwas abschleifen und lackieren und alle 1,5 Jahre mal wieder eine neue Schicht Lack auftragen. Gefiel uns optisch zwar nicht ganz so gut, wäre aber wesentlich weniger Wartungsaufwand und wäre wahrscheinlich auch besser für den Erhalt der Leiste.

Nach langen Überlegungen und der Begutachtung von verschiedenen Lösungen auf anderen Booten, entschieden wir uns schließlich für Lösung 2. Wir hatten bei anderen Seglern einen recht schönen Lack gesehen, der wohl auch sehr gut zu verarbeiten war (Cetol) und so entschieden wir uns für diesen.

Zuerst sollte man die Fußreling zwei Mal mit Teak Cleaner gut säubern und abschrubben. Im Bootszubehörladen fanden wir diesen zwar, aber wie üblich bei Marineprodukten völlig überteuert. Eine schnelle Recherche im Internet ergab: es handelt sich eigentlich einfach um eine Laugen-Bleiche-Mischung. Da wir beide Bestandteile an Bord hatten, stellten wir uns diese Mischung einfach selbst her. Und dann ging es erst einmal ans Schrubben. Ach herrje, kam da eine Dreckbrühe runter. Das war ja wirklich mal überfällig gewesen.

Danach sollte man das ganze Holz mit Oxalsäure (oder in teuer: Teak Brightener) einstreichen und dann gut mit Frischwasser abspülen. Da waren wir aber froh, dass wir einen Wassermacher haben, denn wir verbrauchten für die ganze Putzaktion ca. 200l Wasser (unser Wassertank enthält gerade mal 300l!)

Nun klebte Kai eine der Leisten außen und innen mit Tape ab und es konnte losgehen. Wir wollten nicht alle Leisten auf einmal streichen, sondern unser Glück erst einmal an einer Leiste probieren, um eventuell an den anderen noch Verbesserungen vornehmen zu können.

Drei Lagen Lack sollten aufgetragen werden und die einzelnen Schichten sollten 24 Stunden trocknen bevor die nächste Lage aufgetragen wurde. Also ein 3-Tages-Projekt. Es klappte alles wunderbar und der Lack ließ sich sehr gut auftragen. Allerdings waren wir etwas erstaunt über die Farbe. Diese wurde im Internet mit „rich golden color“ (satter goldener Farbton) beschrieben und es sollte sich um eine matte Farbe handeln. Also Gold sieht bei mir anders aus! Das muss ein Farbenblinder beschrieben haben, denn wir sind uns einig: das ist eher eine satte dunkelbraune Farbe, die außerdem wie eine Speckschwarte glänzt! 

Hm, gefiel uns nicht so gut! Doch sollten wir jetzt die Leiste nochmal abschleifen und die US$60 teure Lackdose in den Müll werfen, um uns eine andere Farbe zu kaufen? Nee, darauf hatten wir keine Lust, zumal wir hier auch nicht in der Nähe eines Schiffszubehörladens waren. Also strichen wir die drei Lagen mit dieser Farbe und es wurde dann gar nicht so übel.

Also alle anderen Leisten auch noch abgeklebt und dann sollte es los gehen. Doch da machte uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung. Es war sehr wenig Wind und viel Sonne angekündigt. Das mit dem wenigen Wind stimmte auch, aber leider zogen immer mal wieder kleine Schauer durch. So konnten wir nicht lackieren. Also musste das Projekt erst einmal für zwei Tage gestoppt werden, bevor es weitergehen konnte. Puh, das zieht sich ja ganz schön!

Doch nun haben wir es geschafft und unsere Fußreling erstrahlt in nie gesehenem Glanz. An die Farbe haben wir uns mittlerweile fast schon gewöhnt. Nun hoffen wir nur noch, dass beim Segeln und von der UV-Strahlung noch etwas vom speckigen Glanz verloren geht.

 

Kais Foil ist verhext!

Kai war so froh, dass er nun endlich sein neues Foil hatte und nach etwas anfänglichen Schwierigkeiten gewöhnte er sich recht flott an den neuen schnellen Mast. Doch er war gerade das dritte Mal mit seinem neuen Setup unterwegs, als ihm urplötzlich sein Kite mitten in der Luft einriss. Das war unser neuster Kite, den wir gerade erst im Januar 2021 gekauft hatten. Nahm die Pechsträhne denn überhaupt kein Ende?

Wir sahen uns den Riss an und stellten fest, dass dieser durch den weißen Stoff des Kites ging und dieser weiße Stoff war bereits überall sehr dünn. Auch mit unseren vorherigen Ozone-Kites hatten wir des öfteren das Problem gehabt, dass der weiße Stoff sich ziemlich früh auflöste und wir diesen reparieren mussten. Aber nach nur 16 Monaten, wovon wir mehr als 5 gar nicht gekitet hatten, war das noch nie passiert.

So beschwerte sich Kai bei der Kiteschule, bei der wir den Kite gekauft hatten, und forderte, dass er auf Garantie ausgetauscht werde. Wir glaubten nicht wirklich daran, doch tatsächlich erhielten wir nach einer Woche die Antwort, dass wir einen neuen Kite bekommen. Eine super Nachricht; wir lagen uns vor Erleichterung und Freude in den Armen! Doch ein kleiner Haken ist noch an der Sache: der neue Kite kommt erst Mitte Juli. Und so mussten wir den alten nun doch erst mal noch reparieren, damit Kai weiterhin kiten kann.

Der Kite war nun repariert und Kai wieder mit seinem Foil unterwegs, da passierte das nächste Unglück. Als Kai mit ca. 25 Knoten durch die Bucht sauste und ganz hart an den Wind ging, kam urplötzlich einer seiner Flügel aus dem Wasser und es warf ihn in voller Fahrt ab. Gut, dass er eine Impact Weste und einen Helm trägt, denn sonst wäre der Sturz eventuell nicht so glimpflich ausgegangen. Kai versuchte wieder aufzusteigen und weiter zu fahren, doch das Board bog jedes Mal einfach ab. Irgend etwas war kaputt. So schwamm er zurück zum Strand und besah sich dort den Schaden.

Die Flügel, die durch einen Metallstab miteinander verbunden sind, waren völlig schräg. Er packte alles ein und inspizierte die Sache hier am Boot nochmal genauer. Auf dem Verbindungsstück ist eine Metallplatte und diese hatte es komplett verbogen. Tja, da brauchen wir wohl eine neue. Aber wo sollen wir die hier bekommen? Nee, die müssen wir in Österreich bestellen! Und so blieb Kai nichts anderes übrig, als die Platte mit Hammer und Zangen wieder gerade zu biegen. Wir können nur hoffen, dass das eine Weile hält, zumindest so lange bis wir irgendwie das Ersatzteil hierher bekommen!

Sagt man nicht immer: „Aller guten Dinge sind drei!“ Das waren nun schon vier und wir sind der Meinung, dass es jetzt auch mal wieder gut sein muss!

Nähtage mit unserer neuen Barracuda

Bevor wir nach St. Martin gesegelt waren, hatten wir von einer Freundin zwei Nähmaschinen gekauft. Eigentlich wollten wir nur ihre Reliable Barracuda (eine etwas günstigere Version der Sailrite) kaufen, doch wir bekamen dann noch als Geschenk ihre alte Stickmaschine dazu. 

Mit der Stickmaschine hatten wir in St. Martin schon einige Taschen und Geldbeutel aus Kite-Material genäht, aber unsere Barracuda hatten wir noch nicht ausprobiert. Diese sollte wie Butter durch mehrere Lagen dicken Sunbrella-Stoffes durchgehen und wir waren gespannt, ob das wirklich stimmte.

Zuerst nähten wir nun eine Verlängerung für unser Lazy Bag (der Sack auf dem Baum, in dem unser Segel liegt). Mittlerweile war uns bereits zwei Mal das Schothorn an unserem Segel ausgerissen, weil unser Lazy Bag zu kurz und dieser Teil des Segels somit immer in der Sonne war. Das mussten wir dringend ändern. 

Es wurde zwar nicht sonderlich schön, aber Hauptsache es funktioniert!

Und als nächstes Projekt wagten wir uns an eine neue Husse für unseren Außenborder. Vor einigen Tagen streikte unser Außenborder urplötzlich. Ich war mit dem Dingi unterwegs und schaffte es dann gerade noch so an eine Boje, an der ich mich festmachen konnte. Nach mehrmaligen Versuchen, ging der Außenborder zwar wieder an, lief aber nur noch auf einem Zylinder. Das klang nicht gut und die Fahrt zurück zum Boot war auch recht langsam.

Ob das wohl an den Zündkerzen liegen könnte? Kai baute diese aus und reinigte sie, aber das Problem bestand immer noch. Dann tauschen wir sie vielleicht am besten mal gegen neue. Und tatsächlich, jetzt schnurrte unser Motor wieder wie ein Kätzchen. Welch Erleichterung, dass es kein größerer Defekt war!

Und da wir nun schon mal die alte Husse unten hatten und uns diese genauer anschauten, waren wir uns einig, dass wir dringend mal eine neue nähen sollten.

Also nichts wie ran. Die alte Husse diente als Vorlage, drei Teile zugeschnitten, diese mit Klammern festgemacht und schon war die Husse fertig. Na ja, fast. Denn der schwierigste Teil kam noch, nämlich die ganzen Schlitze für die Anlassleine und die Lufteinlässe hinein zu machen. Ich zeichnete alles mit Kreide an, während die Husse auf der Motorhaube saß, dann schnitt ich die Löcher zurecht, fertigte aus Plastik noch ein paar Verstärkungen für die Ecken an und Kai nähte in mühevoller Kleinarbeit alles zusammen.

Ist zwar auch nicht unbedingt wunderschön geworden, aber wir sind dennoch zufrieden!