So schnell war der Mai vorbei

Die letzten Mai-Wochen hatten wir endlich wieder etwas mehr Wind und konnten fast jeden Tag kite- oder wingsurfen. Und nebenbei gab es, wie immer, jede Menge Reparaturen an unserer Silence.

Hier auf dem Boot wird eine Kleinigkeit manchmal zum Tagesprojekt. So war z.B. in unserem Gästebad ein kleiner Teil der seitlichen Deckenverkleidung etwas herunter gekommen. Und um diesen festzukleben, mussten wir die gesamte Decke und die Verkleidung unseres Fäkalientanks heraus nehmen. Bei der Gelegenheit entschimmelte ich gleich mal noch alles mit einer Bürste und Essigreiniger. Das geht doch etwas besser, als wenn man über Kopf arbeiten muss. Das Festkleben des losen Teils dauerte ca. 10 Minuten, der Ein- und Ausbau der ganzen anderen Teile beschäftigte uns mehr als einen halben Tag. So ist das am Boot leider oft, weil alles immer so schwer zugänglich ist.

Außerdem hatten wir bereits seit Jahren nach einem neuen Mülleimer gesucht, der an den Platz an der Innenseite der Tür unseres Spülschranks passen sollte. Und da fanden wir natürlich nichts. Doch mittlerweile war der alte Mülleimerdeckel so unansehnlich, dass wir was tun mussten. Also hier mal eine schnelle Lösung: eine Dose silbernen Lack gekauft, an den Strand gefahren, Deckel eingesprüht, an einem Baum zum Trocknen aufgehängt, wieder zurück gefahren, eingebaut, fertig!

Und nachdem hier in Antigua vor ein paar Wochen die Mango-Saison begonnen hatte, versorgte uns unser Freund Robbie mit einer großen Tasche voll mit leckeren Früchten. Doch diese reiften alle so schnell, dass wir mit dem Essen gar nicht nach kamen und so kochten wir einige Gläser Mango-Marmelade ein. Jetzt haben wir auch wieder leckeren Mangogenuss für die Zeit nach der Mango-Saison.

Zwischendurch mussten wir mal noch einen Tagesausflug zum Arzt machen, weil ich mir eine eitrige Entzündung des Nagelbetts an meinem Daumen geholt hatte. Kai hatte vor Jahren mal ein ähnliches Problem und so wussten wir dieses Mal gleich, was zu tun ist. Nämlich zum Arzt, aufschneiden lassen und eine Woche Antibiotika nehmen. Die Entzündung tat fast nicht weh, auch das Aufschneiden war eine Kleinigkeit, aber die Antibiotika hauten mich ganz schön weg. Ich hätte den ganzen Tag nur noch schlafen können und war ziemlich froh, als ich nach einer Woche die letzte Tablette nahm.

Ansonsten gab es aber auch ein paar wunderschöne Abende mit unseren britischen und kanadischen Freunden. Da unsere Freunde Susan & Lee Ende Mai für den Sommer wieder zurück nach Kanada flogen, wollten wir noch soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Sei es bei Sundownern auf einem unserer Boote, bei gemeinsamen Grillabenden oder bei Boule-Spielen am Strand.

Und dann war es auch schon Zeit für uns zum Ausklarieren, weil unser 3-monatiges Visum in Antigua mal wieder abgelaufen war und wir segelten für einen kurzen Einkaufstrip nach Guadeloupe.

Mal wieder kein Wind

Schon seit mehr als einer Woche haben wir so gut wie keinen Wind. Und so erledigten wir mal wieder viele Dinge am Boot, wie z.B. den Einbau unseres gebraucht gekauften AIS-Transmitters (Automatic Identification System) inkl. Splitters. Bisher hatten wir nur einen AIS-Empfänger, d.h. unser Funkgerät konnte uns die GPS-Daten anderer Boote übermitteln, wir selbst sendeten jedoch keine Daten aus. Wir hatten uns schon mehrfach überlegt, uns einen AIS-Transmitter zu kaufen, aber diese sind so unglaublich teuer. Doch letztes Jahr hatten wir zufällig auf einem Flohmarkt in Martinique einen gebrauchten gefunden und jetzt hatten wir endlich das ganze Material zusammen, um diesen einzubauen.

Außerdem hatte Kai sich in Deutschland ein paar neue Kiteleinen gekauft, die er nun noch spleißen musste. Weil diese so unglaublich dünn sind, war das ein ganz schön schwieriges Unterfangen und Kai musste oft mehrmals ansetzen, weil ihm die Leine wieder vom Draht gerutscht war.

Wir reparierten noch einen Kite unserer Bekannten, was ebenfalls nicht so einfach war, weil er an einer mit der Nähmaschine schwer zugänglichen Stelle gerissen war. Aber nach fast 6 Stunden hatten wir es doch geschafft. Puh, das hatten wir uns etwas einfacher vorgestellt.

Und als Freizeitbeschäftigung unternahmen wir kleine Spaziergänge auf Green Island, wo gerade jede Menge Agaven blühen und Schnorchelausflüge. Leider gibt es hiervon keine Fotos, weil wir nach unserem letztem Schnorchelausflug etwas Wasser in der Kamera entdeckt hatten und nun trauen wir uns nicht mehr, diese mit unter Wasser zu nehmen. Das ist echt schade!

Woo

Irgendwie waren die letzten Wochen etwas turbulent und somit bin ich mal wieder gar nicht zum Schreiben eines neuen Blogbeitrags bekommen.

Und dabei wollte ich doch noch von den vielen tollen Geschenken berichten, die ich zu meinem Geburtstag bekommen hatte. Neben ganz vielen Süßigkeiten, Gesichtscremes und tollen Geldgeschenken, gab es auch noch jede Menge Selbstgemachtes. So schenkte mir unsere kanadische Freundin Susan eine selbstgehäkelte Stola, von meiner russischen Bekannten Xenia bekam ich einen Traumfänger und ein Armband und von unserem deutschen Bekannten Eric einen Low-Friction-Ring mit einem Soft-Schäkel.

Kai hat mir jede Menge eBooks geschenkt, einige Spiele fürs iPad und eine Woo. Tja, da fragt ihr euch jetzt bestimmt, was denn das ist.

Ich hatte das Geschenk zuerst selbst nicht erkannt. Als ich das Geschenkpapier entfernt hatte, war da ein weißer Karton mit einer komischen Abbildung drauf. Ich dachte zuerst an einen iPod, doch dann drehte ich den Karton um und las „Woo“. Ich konnte es fast nicht glauben. Schon seit Jahren hatte ich immer mal wieder gesagt, wie toll es wäre, wenn ich eine Woo hätte, aber mir diese selbst zu kaufen, war mir einfach viel zu teuer.

So, aber jetzt erst einmal die Erklärung, was das genau ist. Eine Woo ist eine kleine Plastikbox, die man sich auf sein Kiteboard kleben kann und diese misst dann wie hoch man springt. Bisher habe ich immer geschätzt wie hoch ich ungefähr gewesen bin, sicher war ich mir da aber nie. Da ich ja nicht über Hindernisse springe, ist das schon recht schwer einzuschätzen wie hoch man da gerade in der Luft hängt.

Und so war ich unglaublich gespannt, ob denn meine Schätzungen mit der Realität überein stimmen würden. 

Also die Woo aufs Bord gepackt und los ging’s. Nachdem wir vom Kiten zurück kamen übertrugen wir die Daten von der Woo in die App auf dem iPad und die Spannung stieg. Ich schätzte, dass ich an diesem Tag so ca. 6m hoch gesprungen war. Und tatsächlich war mein höchster Sprung bei 6,60m.

Nicht gerade irre hoch, da hatte ich sicherlich schon höhere Sprünge hingelegt, aber für die Windverhältnisse doch nicht schlecht. Und vor allem lag ich mit meiner Schätzung richtig, was ich ziemlich toll fand.

Ein paar Tage später hatte es noch mehr Wind und ich schnallte mir erneut meine Woo aufs Board. Dieses Mal hatte ich einen relativ hohen Sprung dabei. Ich schätze, dass ich um die 8m hoch gesprungen war und tatsächlich sagte mir meine Woo, ich sei mit 8,20m quasi über die chinesische Mauer gesprungen. Wow, so cool!

Aber da ich mir sicher bin, dass ich schon um einiges höher gesprungen bin, hätte ich jetzt natürlich gerne mal so richtig viel Wind, um ein paar tolle Sprünge hinzulegen. Aber da habe ich zurzeit Pech. Wir haben gerade so wenig Wind, dass wir überhaupt nicht kiten können (ca. 5-8 Knoten), noch nicht einmal mit dem Kite-Foil.