Barbuda: unser Urlaubsparadies

Nach unserem ziemlich stressigen Wassermacherprojekt fühlten wir uns beide total urlaubsreif. Und was lag da näher als nach Barbuda zu segeln und dort ein paar Wochen Urlaub zu machen.

So tätigten wir einen Großeinkauf in Jolly Harbour und St. Johns, um unseren Kühlschrank und die Obst- und Gemüsekörbe mit jeder Menge frischer Lebensmittel zu füllen und segelten die 30 Seemeilen nach Barbuda.

Wie herrlich war die Ankunft hier. Das Meer strahlt türkisfarben, der kilometerlange Sandstrand ist völlig verlassen und es herrscht eine himmlische Ruhe. Ständig sehen wir überall kleinere und größere Wasserschildkröten, die Köpfchen zum Luftholen aus dem Wasser strecken, bevor sie wieder zum Grasen am Meeresboden abtauchen.

Zwar hatte es zuerst nicht sonderlich viel Wind, so dass wir nur wenig kiten konnten, doch an diesen Tagen vertrieben wir uns die Zeit mit lesen, Kreuzworträtsel lösen, basteln und schnorcheln.

Anscheinend war bei einigen Fischen gerade Laichzeit und so sahen wir z.B. hunderte von kleinen Sergeant Majors (eine Riffbarschart mit gelbem Rücken und schwarzen Streifen), die teilweise nur so groß wie der Nagel meines kleinen Fingers waren. Sie hatten überhaupt keine Angst vor uns und schwammen teilweise nur wenige Zentimeter vor unseren Schnorchelmasken vorbei. Wir hätten ihnen stundenlang zuschauen können. Die Korallen und Algen sind hier wunderschön bunt, es gibt viele unterschiedliche Fische und ab und an schwamm sogar ein Rochen majestätisch an uns vorbei.

Doch das absolute Highlight war für uns, als eines Nachmittags ein ca. 2m großer Manta-Rochen direkt an der Wasseroberfläche neben dem Boot unserer kanadischen Freunde auftauchte. Wir waren alle völlig aus dem Häuschen!

Seit ein paar Tagen hat es nun endlich wieder richtig guten Wind, so dass wir meist direkt nach dem Frühstück an den Strand fahren, unsere Kites auspacken und wie Kai immer so schön sagt: „Uns den Arsch abkiten!“ 😉 Hier im wunderbar glatten Wasser lässt es sich super kiten und so haben wir beide ein paar neue Tricks gelernt. Während ich endlich einige Frontrolls schön gelandet habe, hat Kai sich an Dark Slides versucht und wir werden von Tag zu Tag besser.

Nachmittags kommen wir jeweils völlig fertig zurück zum Boot, essen eine Kleinigkeit und müssen uns dann erst einmal von unserer mehrstündigen Fitnesseinlage ausruhen. Und dann ist es meist schon Zeit zum Abendessen vorbereiten.

Während dem Abendessen kommt jeden Tag in der Dämmerung eine kleine Herde wilder Pferde an den Strand, an dem sie in aller Ruhe entlang spazieren. Es ist so faszinierend ihnen dabei zuzuschauen. Und sobald die Pferde verschwinden, gehen tausende von Sternen auf und strahlen am Himmel um die Wette.

Welch ein wunderschöner Urlaub! Ach, könnten die Tage auf unserem Boot nur immer so sein!

Neuer Wassermacher: Drama in drei Akten

Da unser Wassermacher mittlerweile mehr als 12 Jahre auf dem Buckel hatte und uns ja schon des öfteren Probleme bereitete, wurde es langsam Zeit einen neuen zu kaufen.
Zwar lief der alte momentan wieder einwandfrei (nachdem ihn Kai in Curacao mehrfach zerlegt und repariert hatte), doch erzeugte er mittlerweile nur noch ca. 22l pro Stunde (ursprünglich waren es mal 30l/Stunde) und wir lebten in ständiger Sorge, dass er vielleicht bald mal wieder den Geist aufgibt.

Somit begann unser Projekt Wassermacher im Januar diesen Jahres. Zuerst recherchierte Kai, was es am Markt so alles zu kaufen gibt und da fiel uns die Kinnlade runter. Ein neuer Wassermacher, der ca. 50l die Stunde erzeugt, kostet um die €5.300,-!

Das fanden wir wahnsinnig teuer und so führte Kai einige Gespräche mit unserem Freund Johan, der seinen Wassermacher selbst gebaut hat und beschloss daraufhin, ebenfalls einen zu konstruieren und zusammenzubauen.

Phase 1 des Projekts war einen Entwurf mit einer genauen Zeichnung und einer Stückliste anzufertigen. Hierzu las Kai das Handbuch des Membranherstellers für den Bau von industriellen Entsalzungsanlagen, um sich das nötige Fachwissen anzueignen. Und dann ging es los. Die Zeichnungen nahmen immer konkretere Formen an und schließlich stand (mit Hilfe von Johan) auch die Stückliste fest. Hier musste Kai wirklich sehr genau arbeiten, denn es war extrem wichtig, dass er keine Teile vergaß, da wir alles in den USA bestellen mussten. Vor Ort ist hier so gut wie gar nichts zu bekommen.

Phase 2 bestand dann aus der Bestellung und Lieferung der Teile nach Antigua. Hierzu benötigten wir einen Consolidator (eine Firma, die alle von uns bestellten Waren sammelt und dann auf ein Schiff packt) und eine Frachtfirma (die eben dieses Schiff betreibt). Glücklicherweise operiert die amerikanische Firma Tropical auch hier in Antigua und bietet beide Dienste in einem an. Unglücklicherweise arbeitet Tropical normalerweise eher mit Groß- und somit auch Mehrfachkunden zusammen und wir mussten ihnen alle für uns notwendigen Informationen quasi aus der Nase ziehen. Wir hatten Fragen über Fragen, weil dies ja für uns alles Neuland war und wir merkten jeweils an den Antworten, dass die Dame bei Tropical uns für ziemlich nervig und wohl auch etwas bescheuert hielt. Z.B. fragten wir an, ob die Waren an die Adresse in Miami geschickt werden sollten, die auf einem der Formulare irgendwo unten in der Ecke stand. Weiterhin fragten wir, falls dies die richtige Adresse sei, ob wir dann eine Auftragsnummer oder unseren Namen oder unseren Bootsnamen oder sonst irgendeine Angabe hinzufügen müssten.

Unsere e-mail wurde mit folgendem Text beantwortet: „Yes Mam!“ Hm, wie war das zu interpretieren? Wir nahmen an, dass es so zu verstehen war, dass wir die Waren einfach ohne Zusatz von Namen oder ähnlichem an die angegebene Adresse senden.

Hierzu mussten wir ein Auftragsformular ausfüllen, das die Zulieferer und die Anzahl der Päckchen aufführte. Also recherchierte Kai im Internet, wo wir die ganzen Teile bestellen könnten. Um die Kosten und auch den Aufwand für Tropical so gering wie möglich zu halten, sollten dies so wenig Zulieferer wie möglich sein. Am Ende waren wir dann bei acht Unternehmen fündig geworden und während ich das Formular für Tropical ausfüllte, bestellte Kai die ganzen Waren.


Auf den Internetseiten der Unternehmen waren alle Teile verfügbar und innerhalb von einem Tag war alles bestellt. Wir waren selig, der zweite Teil unseres Projekts war also am Laufen. Doch das wäre ja alles ein bisschen zu einfach gewesen. So schrieb uns dann auch einen Tag später ein Unternehmen, dass es ihm leider nicht möglich ist Waren an Kunden außerhalb der USA zu versenden. Somit mussten wir diesen Zulieferer streichen und Kai musste nochmals neu recherchieren. Schließlich fand er das Teil bei einem der anderen Zulieferer und bestellte es dort. Aber so leicht sollte es uns ja nun wirklich nicht gemacht werden, denn dieses Unternehmen antwortete uns, dass sie das Teil leider nicht verfügbar hätten (obwohl man es auf der Internetseite in den Warenkorb legen und bestellen konnte) und es ca. 6 Wochen Lieferzeit hätte.

Nun hatte Tropical jedoch eine Klausel, dass die Pakete höchstens zwei Wochen kostenlos gelagert werden und danach würde eine Gebühr von ca. US$30,- per Woche anfallen. Da die anderen Pakete mittlerweile bereits unterwegs waren, wollten wir auf keinen Fall sechs Wochen auf dieses eine Teil (einen Manometer) warten. Also ging es ein paar Mal hin und her, bis wir schließlich herausfanden, welche Manometer auf Lager waren. Von den 60 Stück, die auf der Internetseite aufgeführt wurden, war das genau einer, der für uns einigermaßen akzeptabel war und so bestellten wir halt diesen.

Mittlerweile kamen die ersten Päckchen bei Tropical an und wir bekamen eine e-mail von einer Mitarbeiterin in Miami, die sich beschwerte, dass auf den Paketen nirgends unser Name angegeben sei und sie erst einmal herausfinden musste für wen die Pakete bestimmt seien. Aber sie hätte es jetzt ja herausgefunden und die Pakete würden auf das nächste Schiff verladen. Das verwunderte uns etwas, da nach unseren Sendungsverfolgungen noch gar nicht alle Pakete angekommen waren. Auf unsere Nachfrage hin, erfuhren wir dann, dass die Dame in USA keinen Schimmer hatte, wie viele Pakete unser Auftrag beinhaltete, weil ihr das von uns ausgefüllte Formular (das wir an ihre Kollegin in Antigua geschickte hatten) überhaupt nicht vorlag. Warum genau hatten wir das dann ausgefüllt und noch dazu von allen Bestellungen eine Kopie an Tropical geschickt???

Somit sendeten wir ihr dann auch nochmal alle Unterlagen zu und erhielten eine ziemlich große Rüge, weil auf den anderen mittlerweile eintrudelnden Paketen natürlich auch nirgends unser Name war. Na super, jetzt waren wir also die Dummen, dabei hatten wir ja genau diese Frage an die Mitarbeiterin in Antigua gestellt und nur eine doofe Antwort erhalten. War ja klar!

Irgendwann waren dann fast alle Pakete bei Tropical angekommen, nur die größte und auch teuerste Bestellung von ForeverPure Corporation war noch unterwegs. Zuerst sah alles gut aus, doch plötzlich hieß es bei der Sendungsverfolgung: „Delayed because of unusual operation conditions“. Einen Tag später stand dann zu lesen: „Delayed because of emergency conditions“. Das fanden wir dann doch sehr merkwürdig und als Kai im Internet recherchierte, fand er heraus, dass es im UPS-Zentrum in Miami einen Brand gegeben hatte. Unser Paket kam um 6:03 Uhr dort an und um 6:35 Uhr brach der Brand aus. Kann man solch ein Pech haben? Somit bangten wir dann mehrere Tage um unser Paket, bis wir mittels der Sendungsverfolgung endlich sahen, dass unser Paket ausgeliefert wurde. Es war also glücklicherweise nicht verbrannt! Puh! Endlich konnte nun alles aufs Schiff verladen werden und sollte eine Woche später bei uns ankommen.

Also ging es an den nächsten Schritt: um das Paket hier in Antigua aus dem Zoll zu bekommen, muss man einen Agenten beauftragen, der den ganzen Formularkram für einen erledigt. Zwar sind wir eine Jacht in Transit und müssen somit keinen Zoll bezahlen, aber dennoch müssen einige Formulare ausgefüllt und die Pakete durch den Zoll gebracht werden.

Tropical hatte uns einen Agenten empfohlen, mit dem sie schon des öfteren zusammengearbeitet hatten und bei diesem hatte ich vor der Bestellung der Waren ein Angebot eingeholt und ihm dann den Auftrag erteilt.

So teilte ich ihm nun also mit, dass unsere Waren unterwegs seien und Montag kommender Woche in Antigua ankämen. Auf diese e-mail bekam ich leider überhaupt keine Antwort und als ich ihn ein paar Tage später nochmal anschrieb, antwortete er schließlich, dass er leider überhaupt keine Ahnung habe, wer ich sei und welche Dienste ich gerne in Anspruch nehmen würde. Ich dachte mein Hamster bohnert! Also rief ich den guten Herrn an, erklärte ihm, dass er mir vor ein paar Wochen ein Angebot zugesandt hatte und ich ihm wiederum eine Auftragserteilung geschickt hatte. Leider konnte er sich an gar nichts mehr erinnern und bat mich, ihm doch bitte den ganzen e-mail-Verkehr nochmals zukommen zu lassen. Gesagt, getan und Freitags kam die Antwort, dass er sich um alles kümmert und uns Bescheid gibt, ob das mit Montag klappt. Wir warteten und warteten, aber natürlich kam Freitags keine Antwort mehr. So rief ich ihn Montags morgens wieder an und er bestätigte mir, dass natürlich alles klar ginge und einer seiner Mitarbeiter bereits unterwegs sei, um die Pakete für uns abzuholen.

So gingen wir los zum Mietwagenverleih und liehen uns für einen Tag ein Auto. Das ist hier in Antigua ganz schön teuer, denn der Mietwagen allein kostete schon US$70,- pro Tag und zusätzlich benötigt man noch eine lokale Fahrerlaubnis, die nochmals US$20,- kostet und für drei Monate gültig ist (absolute Geldmacherei!).

Wir erledigten noch ein paar Einkäufe, ließen in der Gasfabrik unsere Gasflaschen füllen und konnten endlich nachmittags unsere Pakete glücklich in Empfang nehmen!

Kai kontrollierte am nächsten Tag alle Inhalte der Pakete und hakte sie mit seiner Teileliste ab. Und wie sollte es auch anders sein, es fehlten natürlich einige Dinge. Zum einen vergaß der Shop, bei dem wir die Hochdruckpumpe bestellt hatten, das Öl und ein Sicherheitsventil beizulegen, zum anderen hatte das Membrangehäuse an beiden Enden offene Anschlüsse und Kai war nur von einem ausgegangen, so dass wir noch einen Stopfen benötigten. Und zu guter Letzt hatte Kai noch einen Übertragungsfehler von der Zeichnung in die Stückliste gemacht, so dass er vergessen hatte, einen Adapter zu bestellen.

Also stattete er allen Schiffszubehörläden und einem Wassermacherspezialisten in Falmouth einen Besuch ab und hatte tatsächlich Glück: er bekam alle gewünschten Teile und sogar das Original-Öl für unsere Pumpe! Die zweite Hürde war somit geschafft.

Phase 3, nämlich der Zusammenbau, musste jedoch noch etwas warten, weil gleichzeitig mit unseren Teilen auch unser Besuch aus Deutschland ankam. Und so nahmen wir Phase 3 in Angriff, als Marie & Sören wieder abgereist waren.

Natürlich wollten wir so wenig Zeit wie möglich ohne Wassermacher sein, und begannen erst einmal mit der Vormontage möglichst vieler Teile, bevor wir unseren alten Wassermacher ausbauten. Kai montierte die Hochdruckpumpe an den Elektromotor und schraubte den Motor am Boden in unserer Hundekoje fest. Dann montierten wir die Hochdruckarmatur mit dem Manometer und dem Nadelventil an das Membrangehäuse und dieses an die Wand. Danach ging es an die Verkabelung: Kai zog zwei neue dickere Kabel quer durch unser Boot, was einige gymnastische Einlagen erforderte, um die teilweise schwer zugänglichen Stellen zu erreichen. Als letztes schnitt er noch die ganzen Schläuche zu und brachte die zugehörigen Anschlussstücke an.

Da die neue Membran nicht austrocknen darf, mussten wir das Ganze so timen, dass der Rest vom neuen Wassermacher tatsächlich schon quasi fertig war, bevor wir die Membrane in ihre neues Zuhause steckten.

Und nach ca. 1 1/2 Wochen war es dann endlich so weit. Es waren alle Teile verbaut und angeschlossen und wir standen vor unserem ersten Testlauf. Wir hatten beide großen Bammel vorm Einschalten, da Kai normalerweise nicht viel „Glück“ mit Wasserinstallationen hat und so malten wir uns beide aus, wie das Wasser in hohen Bögen durch die Hundekoje spritzen würde. Mein Herz raste, als Kai den Einschaltknopf drückte und ich starrte mit Spannung auf die ganzen Schläuche, Ventile und Pumpen. Und ich konnte es kaum fassen:  im großen und ganzen war alles dicht, nur 2 oder 3 Stellen im Niederdruckbereich leckten etwas. Hier hatten wir Teile aus unserer alten Installation verwendet, die wohl doch schon etwas alt waren und ersetzt werden mussten. Auch hatten wir nicht ganz die gewünschte Durchlaufmenge an Salzwasser, was an einem zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärten Spannungsabfall lag. Dieser führte auch zu einem erhöhten Leistungsverbrauch. Außerdem gab es noch ein paar weitere Kleinigkeiten, die geändert oder verbessert werden mussten.

So war Kai immer wieder damit beschäftigt nochmals Ersatzteile zu kaufen, die Elektrik zu vermessen und etwas an der Installation herumzubasteln. Doch seit einer Woche läuft unser neuer Wassermacher nun richtig rund und erzeugt 60 Liter pro Stunde bei einem Verbrauch von ca. 640 Watt. Da wir nur 30l pro Tag verbrauchen, müssen wir den Wassermacher nur alle 2 Tage für ca. 1 Stunde betreiben. Das können wir zum Glück weiterhin mit den Solarzellen auffangen und müssen nie den Motor oder Generator mitlaufen lassen. Auf unserer Silence bleibt es also weiterhin silent 😉

Trotz der ganzen Unkosten für die Bestellung bzw. nachträglich noch zusätzlich gekaufter Teile haben wir fast US$3.000,- weniger bezahlt, als wenn wir einen Wassermacher von der Stange gekauft hätten. Das ganze Projekt hat sich also trotz der vielen Strapazen und der monatelangen Vorbereitung definitiv gelohnt!

Und zum Abschluss noch ein kleiner Vergleich am Rande: während wir wie bereits oben erwähnt 15l pro Person und Tag an Wasser benötigen, liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei ca. 120l!

Daher ist selbst mit unserem neuen tollen Wassermacher immer noch extremes Wassersparen angesagt, denn wenn wir diesen Durchschnittsverbrauch hätten, müsste unser Wassermacher jeden Tag vier Stunden laufen, was wir niemals mit unseren Solarzellen bewerkstelligen könnten!

Der Abschied von Barbuda fällt schwer

Wir wären so gerne noch länger in Barbuda geblieben, doch leider läuft unser Visum für Antigua & Barbuda morgen aus, so dass wir das Land verlassen müssen.

In Barbuda fühlten wir uns jeden Tag wie im Paradies. Wenn wir morgens das türkisfarbene Wasser und die kilometerlangen verlassenen Sandstrände anschauten, dann ging uns fast das Herz über.

Zwar hatten wir uns auch mit ein paar Ärgernissen herumzuschlagen, aber meist ließen wir uns die gute Laune nicht verderben. Zu Hause machte unser Heizkessel Probleme, so dass uns ständig neue Rechnungen ins „Haus“ flatterten, die Mieter waren verärgert und zu allem Unglück ging auch noch unsere Festplatte, auf der wir alle unsere Filme, Serien und Bücher gespeichert hatten, kaputt. Kai war einen ganzen Tag damit beschäftigt zu retten, was zu retten ist und hatte es abends endlich geschafft ca. 80% auf eine andere Festplatte zu kopieren. Da hatten wir mal wieder Glück im Unglück. Dann riss noch der Stoff von meinen Fußschlaufen auf dem Kiteboard an mehreren Stellen auf und ich war einen halben Tag damit beschäftigt, diesen wieder anzunähen, weil man hier natürlich keinen Ersatz bekommt. Aber ist ja klar, wenn am Boot ausnahmsweise mal keine größeren Reparaturen auftauchen, dann muss eben etwas anderes kaputt gehen. Sonst wäre es uns auf Barbuda wahrscheinlich aber auch zu wohl geworden und wir hätten uns jeden Tag nur noch glücklich angegrinst. Das geht ja gar nicht 😉

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Wir hatten Mitte letzter Woche noch einen Ausflug in die Low Bay gemacht, von der uns schon so viele Leute vorgeschwärmt hatten, dass diese ein super Kitespot sei. Leider konnten wir da nicht ganz zustimmen. Platz ist zwar mehr als genug, denn man ankert dort in einer Bucht vor einem 11 Meilen langen Sandstrand. Aber leider war der Wind sehr, sehr böig. Wir fragten uns ständig, ob denn nun wir mit dem Kite oder ob der Kite nicht wohl doch eher mit uns durch die Gegend fährt. Mal setzte man zu einem ca. 3m-Sprung an und war dann urplötzlich ca. 5m hoch, das nächste Mal waren es dann nur 0,5m. Man wusste nie so recht, was einem erwartet und so beschlossen wir irgendwann einfach nur mit dem Kite an diesem wunderschönen Sandstrand entlang zu fahren und die Aussicht zu genießen.

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Nach zwei Nächten segelten wir wieder zurück zum Cocoa Point, wo wir drei Tage lang die einzigen Kitesurfer waren. Unsere Freunde hatten sich mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreut und die einzigen Gesprächspartner waren die Resortgäste, die immer mal wieder zum Zuschauen vorbeikamen.

Übrigens gab es hier bis vor einigen Jahren noch ein anderes exklusives Ressort, das aber momentan außer Betrieb ist und somit leider dem Verfall preisgegeben. Früher verbrachte Prinzessin Diana hier gerne ihre Urlaube und nun plant Robert de Niro den K-Club für US$250 Mio. wieder aufzubauen. Das wäre unseres Erachtens ja noch ok, doch gleichzeitig möchte er auch noch eine Marina für Superyachten bauen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Einwohner Barbudas weiterhin vehement dagegen wehren, so dass dieses Stückchen Paradies erhalten bleibt!

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Leider rückte das Ende des Monats jedoch viel zu schnell näher und so mussten wir gestern Barbuda verlassen und nach Antigua zurück segeln, weil unser Visum nur noch bis morgen gilt.

So segelten wir gestern die knapp über 30 Meilen zurück in die Nonsuch Bay auf Antigua. Nach nicht einmal fünf Stunden kamen wir dort etwas k.o. an, weil wir eine recht unruhige See hatten und wir ziemlich durchgeschüttelt worden waren.

Heute morgen waren wir dann nochmal kurz kitesurfen, bevor wir weitersegelten nach Falmouth, um dort auszuklarieren. Und endlich haben wir unterwegs auch mal wieder einen Fisch gefangen. Nach diversen Tips von unseren Freunden Jen & Rob, haben wir unsere Angelleine und auch unseren Köder modifiziert und siehe da, schon waren wir erfolgreich. Wir bekamen einen Tarpun an den Haken, doch leider wollte anscheinend ein etwas größerer Fisch auch etwas von unserem Fang abhaben. Denn als wir ihn endlich reingeholt hatten, stellten wir fest, dass ihm ein großes Loch in die Schwanzflosse gebissen worden war. Das tat uns ziemlich leid, denn unglücklicherweise war dieser Fang auch nicht für den Verzehr geeignet und wir hätten ihn eigentlich wieder freigelassen. Leider ist Ciguatera hier recht verbreitet und somit sollte man eigentlich nur Thunfische, Doraden und Wahoo essen. Tja, so haben wir den armen Fisch dann von seinem Leiden erlöst und ihn danach weinenden Auges wieder ins Meer geworfen. Somit gibt es heute Abend nun kein leckeres Fischgericht, sondern einen Nudelgratin.

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Morgen wollen wir dann recht früh weiter nach Guadeloupe. Da wir noch nie im Norden der Insel waren, werden wir wohl in der dortigen Rifflandschaft für ein paar Tage einen Zwischenstopp einlegen, bevor es weitergeht zu unserem Lieblingssupermarkt in Pigeon Island.