Die letzte Woche auf der Werft in Carriacou

So langsam aber sicher blickten wir dem Ende unseres Werftaufenthalts entgegen. Doch wir hatten immer noch einiges zu erledigen, bevor es zurück ins Wasser gehen konnte.

In der vorherigen Woche hatten wir auch unsere Antriebswellen von Grenada Marine zurück bekommen. Jedoch leider später als angekündigt und deshalb mussten wir unseren Termin zur Wasserung nochmals um zwei Tage verschieben. 

Wir hatten diese abends von der Fähre abgeholt und dann gleich noch auf die Lagergehäuse in einer Nachtaktion zwei Lagen Epoxy Primer aufgetragen. Am nächsten Tag bauten wir die Wellen und unsere Propeller wieder ein und schliffen den Epoxy Primer an. Auf die Lagergehäuse trugen wir CopperCoat auf, während wir auf den Propellern nun mal etwas Neues probierten. Diese hatten wir zuvor auch immer mit einem besonderen Antifouling gestrichen, womit wir jedoch nie so richtig zufrieden waren. Und so probierten wir es dieses Mal mit Pellerclean, einer Art Silikon. Zuerst trugen wir zwei Lagen Grundierung auf und darauf dann drei Lagen Silikon. Wir sind sehr gespannt wie gut das funktionieren wird.

Außerdem war uns vergangene Woche noch ein Bordventil kaputt gegangen. Beim Öffnen hatte es kurz gekracht und jetzt ließ es sich weder ganz öffnen noch schließen. Glücklicherweise hatte Budget Marine das benötigte Ersatzteil, so dass wir es gleich austauschen konnten. Leider ging der Austausch jedoch nicht ganz reibungslos vonstatten und Kai verletzte sich die ganz rechte Hand.

Dann erneuerten wir noch die Dichtmasse an unserer Badeleiter. Die alte hatte sich teilweise gelöst und so sammelten sich immer Algen unter der Platte an. Wir entfernten die Badeleiter und die alte Dichtmasse, machten alles sauber und klebten die Leiter dann wieder neu fest.

Und mit der gleichen Dichtmasse versiegelten wir auch nochmals unsere Notausstiegsluke, nachdem das beim ersten Mal ja leider schief gegangen war. Und wir gönnten unserer Silence mal eine neue Opferanode.

Unser Wassertank hatte unbedingt mal eine Reinigung nötig und da wir hier ja gerade fließend Wasser hatten (wenn auch mit US$0,05 pro Liter recht teuer), reinigten wir den Tank mit Lauge und spülten ihn danach gut aus.

Jetzt musste nur noch eine Lösung für die Unterseite unserer Rümpfe her. Diese standen auf Holzbrettern und wir würden sie erst streichen können, wenn wir im Travellift hängen, um ins Wasser gesetzt zu werden. CopperCoat konnten wir nicht auftragen, denn das musste ja 72 Stunden trocknen. Also benötigten wir normales Antifouling. Dieses wird jedoch immer in großen Pötten verkauft und wir brauchten ja nur eine ganz kleine Menge. Jedes Mal, wenn einer unserer Werftnachbarn zurück ins Wasser ging, hatten wir gefragt, ob sie nicht etwas Antifouling übrig hätten, aber wir hatten immer Pech. Also ging ich nochmals hausieren und dieses Mal hatte ich Glück: ein Franzose, der die gleiche Lagoon hat wie wir und dem wir bereits mit ein paar Dokumenten ausgeholfen hatten, freute sich, dass er sich nun mit einer kleinen Portion Antifouling revanchieren konnte.

Und so waren wir nach 33 Tagen auf der Werft endlich bereit mit unserer Silence zurück ins Wasser zu gehen. 

Am 2. Oktober war der große Tag. Morgens räumten wir die ganzen Materialien unter unserem Boot weg und verschenkten den größten Teil der Folie und auch ein paar andere Dinge, die wir in naher Zukunft nicht benötigen würden. Und um kurz vor 12 Uhr wurde unsere Silence in den Travellift gehoben. Sogleich fingen wir an, die Unterseiten der Kiele abzuschleifen und danach mit Pinseln das Antifouling aufzutragen. Während der Mittagspause konnte alles eine halbe Stunde trocknen und dann kam unsere Silence zurück ins Wasser. Wir blieben jedoch noch kurz in den Schlingen, um zu überprüfen, ob alle unsere neuen Seeventile dicht sind. Und nachdem dies der Fall war, wurde unsere Silence aus den Schlingen befreit und wir konnten endlich wieder draußen in der Bucht ankern.

Wer selbst nicht schon mal für längere Zeit auf der Werft war, kann sich das einfach nicht vorstellen. 33 Tage hatten wir unter unserem Boot teilweise im zentimeterhohen Matsch und Schleifstaub bei mehr als 30 C im Schatten gearbeitet. Unser Boot war sowohl außen als auch innen komplett verdreckt. Wir arbeiteten im Dreck, wir aßen im Dreck und wir schliefen im Dreck. Als einer unserer Nachbarn sein Holzboot abschliff, hatten wir überall Sägespäne. Jeden Tag wenn ich unseren Esstisch abwischte war der Lappen schwarz von Schleifstaub. Unsere Füße waren so schwarz und dreckig, dass wir sie unter der Dusche noch nicht einmal mit einer Bürste sauber bekamen. Im Bett war überall Staub und Dreck! In der letzten Woche ekelte uns einfach alles und wir wollten nur noch zurück ins Wasser und endlich wieder auf einem sauberen Boot leben. Und dass dazu noch solch eine Affenhitze herrschte, machte das alles nicht einfacher. Wir waren manchmal am Ende unserer Kräfte, aber es half nichts, es musste weiter gehen. Denn desto schneller wir fertig würden, umso schneller würden wir dem allen entkommmen.

Und somit war es ein unglaublich tolles Gefühl mit unserer Silence endlich wieder auf dem Wasser zu sein!

Vierte Woche auf der Werft in Carriacou – CopperCoat die Dritte

Jetzt war es endlich so weit: es ging ans Auftragen unseres CopperCoats. Sonntags vereinbarten wir mit unseren Bekannten und unserem Werftnachbarn, dass wir montags um 7 Uhr starten werden. Wir erledigten ein paar kleinere Arbeiten und spritzten und bürsteten am Nachmittag nochmal die ganze Unterseite unserer Silence ab. Die Oberfläche sollte schön glatt und sauber sein, damit das CopperCoat optimal haftet. Dann bestellte ich uns für den nächsten Tag zum Mittagessen ein paar Rotis und wir sahen der Aktion mit Spannung entgegen.

Montags standen wir um 6 Uhr auf und wollten eigentlich das ganze Material unter unser Boot räumen, doch oh weh! In der Nacht hatte es recht heftig geregnet und den ganzen Dreck von unserem Deck herunter gespült. Dieser Dreck hing nun an den Seiten unseres Bootes und außerdem waren überall noch nasse Stellen. So konnten wir das mit dem CopperCoat vergessen. Also schnell unsere Bekannten informiert, bevor diese sich auf den Weg machen, und die Rotis wieder abbestellt. 

Bevor wir den Rumpf unseres Bootes erneut putzten, musste erst einmal eine Lösung gegen den Regen her. Die Woche zuvor hatten wir die ganze Zeit strahlenden Sonnenschein und jetzt, wo wir endlich unser CopperCoat hatten, sah das Wetter nicht mehr ganz so stabil aus. So hatten wir bereits vorsorglich bei Budget Marine eine Folie mit eingearbeitetem Klebeband als Regenschutz gekauft, den wir aber ursprünglich erst nach dem Auftragen des CopperCoat anbringen wollten. Doch da wir nun nicht mehr sicher waren, ob es nicht vielleicht schon während des Auftragens regnen könnte, wollten wir den Regenschutz lieber vorher anbringen. Gut, dass wir das probierten, denn der Regenschutz war ein Witz. Es war eine ganz dünne kurze Folie, die im Wind wild flatterte und sich dann einfach an unser Boot klebte. Nee, das konnten wir auf keinen Fall verwenden. Doch was nun?

Das Problem mit CopperCoat ist, dass es ein wasserbasiertes Epoxy ist. Epoxy ist ein Harz, das durch Zugabe eines Härters einen Kunststoff von hoher Festigkeit ergibt. Normales Epoxy ist lösungsmittelbasiert und die Aushärtung erfolgt durch einen chemischen Prozess. Der chemische Prozess ist bei CopperCoat ähnlich nur das Epoxy ist wasserbasiert. Dieser kleine Unterschied bedeutete für uns, dass es auf keinen Fall ins aufgetragene Epoxy regnen durfte. Denn dieses mischt sich dann mit dem Wasser, wird zu flüssig und läuft am Rumpf herunter. Und dann wäre die ganze Arbeit unnötig gewesen. Aber wie sollten wir unseren gesamten Rumpf vor den momentan so häufigen tropischen Regenschauern schützen?

Im Internet fanden wir eine Lösung, bei der lange Holzstützen ans Boot gelehnt wurden und über diese wurde eine Folie bis auf den Boden gespannt. Okay, so machen wir’s! Nur wo bekommen wir die Folie her? Budget Marine hatte keine und so gingen wir zum nächstgelegenen Baumarkt. Und dieser hatte doch tatsächlich eine Dampfsperre fürs Dach, die schön dick und auch ca. 2,50m breit war. Wir benötigten 28m für die komplette Außenseite wie auch den vorderen Teil der Innenseite unserer Silence. Das kostete zwar happige €60,-, aber wir waren überglücklich, dass wir so schnell eine geeignete Folie gefunden hatten.

Also zurück zu unserer Silence, ein paar Holzstangen aufgetrieben und die Folie auf der einen Seite angebracht. Das sah gar nicht schlecht aus! Doch dann kam ein kleiner Windstoß, zog einmal kurz an der Folie und schon fing alles an zu flattern und löste sich. Nee, also diese Lösung war vielleicht für Orte ohne Wind geeignet, aber nicht für unseren Werftplatz in Carriacou. Hier zogen manchmal Böen unter unserem Boot durch, dass es einem fast die Haare vom Kopf riss. Da musste also eine neue Lösung her. 

Einer unserer Nachbarn hatte dann die Idee Wasserflaschen in der Hälfte durchzuschneiden und diese ans Boot zu kleben. Danach eine Folie drüber und man hat einen kleinen Vorhang. Das sah nicht schlecht aus, aber wo sollten wir die ganzen leeren Wasserflaschen her bekommen? Also recherchierten wir nochmal im Internet und fanden eine Lösung mit kleinen Dreiecken aus Karton. Das könnte funktionieren. Und so schnitten wir ein paar Kartons zusammen und klebten die Dreiecke in einem Abstand von ca. 1m an unseren Rumpf. Dann Folie oben drüber und nun kam auch schon ein Regenschauer und wir konnten das ganze testen. Super, es funktionierte! Juhu, welch Erleichterung! Also brachten wir diesen Regenrock am ganzen Boot an und Andrea & Gerhard kamen auch noch vorbei und halfen uns. Danach spülten und bürsteten wir erneut den ganzen Rumpf ab. Genau pünktlich zum Sonnenuntergang und Großangriff der Schnaken waren wir damit fertig.

Und am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr los. Wir hatten unter unserem Boot eine kleine Werkbank aufgebaut, an der Kai die Kits zusammen mischen würde. Ein Kit beinhaltete 0,5l-Topf Epoxy, 0,5l-Flasche Härter und 2kg Kupferstaub. Dies musste zusammen mit etwas Isopropanol als Verdünner (weil es hier in den Tropen sonst zu schnell trocknen würde) gut verrührt und dann ganz schnell aufgetragen werden. Pro Kit standen uns ca. 20 Minuten zur Verfügung, in der das Epoxy gut verarbeitbar ist. Und so standen wir anderen mit unseren Rollen bereit, um sofort loszulegen. Unser Werftnachbar Jørgen und ich übernahmen einen Rumpf und unsere Bekannten Andrea & Gerhard den anderen. Es lief wie am Schnürchen und die erste Schicht war relativ schnell aufgetragen. 

Der Unterschied beim CopperCoat ist, dass man hier alle Schichten an einem Tag auftragen muss. Bei anderem Antifouling kann man die zweite Schicht auftragen, wenn die erste getrocknet ist. Das geht beim CopperCoat nicht. Man muss die zweite Schicht auftragen, wenn die erste Schicht noch ganz leicht feucht ist. Sie darf allerdings nicht mehr nass sein, also gilt es den Zeitpunkt genau abzupassen. Und man benötigt vier Schichten, anstatt nur zwei, was also die doppelte Menge an Arbeitsgängen mit sich bringt.

Die erste Schicht sah aus, als hätten wir Wasser aufgetragen. Es war nur ganz leicht braun, aber man sah überall noch den Epoxy Primer durch. Oh je, ob das was wird? Aber Andrea & Gerhard beruhigten uns. Das war bei ihnen genauso gewesen. Keine Sorge, das wird schon!

Da die erste Schicht relativ schnell trocknete, konnte Kai gleich das nächste Kit anrühren und wir fingen wieder an zu streichen. Kai ging währenddessen mit dem Pinsel rum und strich die Stellen, die wir mit unseren Rollen nicht erreichen konnten. 

Die zweite Schicht dauerte dann etwas länger zum Trocknen, deckte aber immer noch nicht richtig. So hofften wir dann auf die dritte Schicht. Doch auch nach dem Auftragen dieser Schicht, konnte man immer noch den Epoxy Primer durchsehen. Wir hatten bisher aber auch etwas weniger Kits benötigt, als wir ausgerechnet hatten. Anscheinend hatten wir alles sehr dünn aufgetragen. Was so aber auch gut war, denn sobald wir das Epoxy etwas dicker auftrugen lief es in Nasen am Rumpf runter. Nach der vierten Schicht sah es immer noch nicht optimal aus, wir hatten aber auch noch einige Kits übrig. Und so beschlossen wir, eine fünfte Schicht aufzutragen. 

Das war in der Hitze ganz schön anstrengend, aber zu fünft lief es wie am Schnürchen! Welch ein Glück, dass wir auf solch nette Segelkameraden getroffen waren, denn ansonsten hätten wir zwei Tage für die Aktion gebraucht (pro Tag einen Rumpf). Und mit so vielen Leuten machte es fast schon Spaß!

Und nach dem Auftragen der fünften Lage sah die ganze Sache dann auch richtig gut aus! Um 13 Uhr hatten wir es geschafft und durften endlich unsere herrlichen duftenden Rotis essen. Lecker!

Wir hatten übrigens riesiges Glück mit dem Wetter. Ein paar Mal hatte es nach Regen ausgesehen, aber die Schauer zogen immer an uns vorbei. Doch wir hatten für den Notfall auch noch ein paar Stücke Folie vorbereitet, die wir auf der wetterzugewandten Seite vor unser Boot hätten halten können. Das war aber glücklicherweise nicht nötig. Es war vollbracht, wir hatten unser CopperCoat ohne weitere Zwischenfälle aufgetragen. 

Allerdings sollte das CopperCoat nun 72 Stunden trocknen, bevor wir mit den nächsten Arbeitsgängen fortfahren konnten. 

Und da wir nun also etwas Leerlauf hatten, halfen wir gleich am nächsten Tag unserem Werftnachbarn Jørgen CopperCoat auf sein Boot aufzutragen. Da wir dieses mal nur zu dritt waren, starteten wir bereits um 6 Uhr morgens. Es ging gut voran, doch dann kam ein riesiger Regenschauer. Kai und ich stellten uns mit einer Folie vor die Steuerbordseite des Boots und Jørgen und einer unserer anderen Nachbarn schützten den Bug. So standen wir ca. 15 Minuten. Die Arme wurden uns lahm und wir waren komplett durchnässt. Unsere Klamotten klebten an uns, als wären wir gerade ins Wasser gesprungen. Doch glücklicherweise kam danach auch gleich wieder die Sonne raus und ca. eine halbe Stunde später konnten wir weiter streichen. Um 15:30 Uhr hatten wir es geschafft und auch auf Jørgens Boot 5 Lagen CopperCoat aufgetragen.

Und abends gab es eine kleine Feier. Wir feierten aber nicht nur das erfolgreiche Auftragen des CopperCoats, sondern gleichzeitig auch noch Kais Geburtstag. Es war bestimmt nicht seine schönste Feier, unter unserem Boot, mitten im Matsch und Dreck, aber wir hatten trotzdem einen tollen Abend.

Am nächsten Tag entfernten wir die Regenröckchen vom Boot und fast überall blieben Klebereste am Rumpf hängen und das obwohl wir extra das teure Klebeband gekauft hatten. So ein Mist! Es kostete mich einen kompletten Nachmittag die ganzen Klebereste zu entfernen.

Und den Rest der Woche verbrachten wir dann hauptsächlich mal wieder (na, wer errät’s?) mit Schleifarbeiten. Denn auch hier ein Unterschied zum normalen Antifouling: ist man mit dem Auftragen fertig, muss das Kupfer aktiviert werden, indem man alles mit der Maschine wieder anschleift. Und an den Stellen, die Kai mit der Maschine nicht erreichen konnte, schliff ich mit der Hand.

Dieses Mal hatten wir dann auch prompt beide Ausschlag. In der Nacht juckten uns die Arme und der Hals wie verrückt und wir konnten fast nicht schlafen. Und so mussten wir am nächsten Tag beide mit Overall und Kopfschutz arbeiten, damit auch ja kein Kupferstaub auf unsere Haut kommt. Wir schwitzten wie verrückt, aber immer noch besser als die ganze Nacht nicht schlafen können!

Doch auch nach dem Schleifen war die Aktion noch nicht zu Ende. Denn nun mussten wir noch die Stützen unter unserem Boot verstellen und das CopperCoat auf diese Stellen auftragen. Dann wieder 72 Stunden warten und alles anschleifen. Und dann war es endlich vollbracht! Unsere Silence erstrahlte überall in einem (hm, wie soll ich es am besten formulieren?) tollen Kackbraun! Aber wenn die Sonne drauf schien funkelte sie schön kupferfarben!

Die dritte Woche auf der Werft in Carriacou – CopperCoat die Zweite

Anfang der dritten Woche brachten wir auf die reparierten Stellen und auf die Stellen, an denen wir beim Abschleifen des alten Antifoulings versehentlich bis auf das Gelcoat durchgeschliffen hatten, drei neue Lagen Epoxy Primer auf. Und dieser musste, bevor wir das CopperCoat aufbringen konnten, wieder glattgeschliffen werden. Welch Freude! Dann verstellten wir die Stützen an unserem Boot und trugen auch dort drei Lagen Epoxy Primer auf und nachdem dieser getrocknet war, schliffen wir auch diese Stellen wieder glatt.

Und jetzt hätte es eigentlich losgehen können mit dem CopperCoat. Unser CopperCoat hätte bereits am 14.09. per Fähre von Grenada ankommen sollen, doch ein paar Tage vorher erfuhren wir, dass es erst am 18.09. ankommen würde. Das war natürlich ziemlich blöd, weil es unseren Aufenthalt auf der Werft unnötig verlängerte, aber wenn wir ehrlich sind, hatten wir ja auch nicht damit gerechnet, dass es pünktlich geliefert werden würde. Da müsste man schon ein dickes Kreuz im Kalender machen, wenn hier in der Karibik mal etwas zum vereinbarten Termin geliefert werden würde. 

So erledigten wir, während wir auf die Ankunft des CopperCoat warteten, noch andere Arbeiten. Wir bauten die neuen Borddurchlässe ein, verstauten unsere Ankerkette wieder im Ankerkasten, fuhren nach Hillsborough zum Einkaufen und versuchten noch einmal irgendwo auf der Insel die geeigneten Rollen und Farbwannen zum Auftragen unseres CopperCoat zu bekommen. Gleich bei Ankunft in Carriacou hatten wir hier im Budget Marine (dem größten Schiffszubehörladen der Insel) alle West-System-Rollen gekauft, die verfügbar waren. Leider waren dies nur 8 Stück, wir hätten aber gerne 12 Stück gehabt. Und da es Rollen mit einer Breite von 7 Inch waren, hätten wir hierzu auch gerne die passenden Farbwannen gekauft. Die gab es aber bei Budget Marine nicht. So gingen und fuhren wir zu jedem Baumarkt der Insel, aber die gesuchten Rollen und Farbwannen gab es nirgends. Tja, ein ganzer Tag verschwendet für nichts! Denn am Ende kauften wir im Budget Marine dann halt noch zusätzlich vier andere Rollen und die großen Farbwannen.

 

Am 18.09. kam dann abends um 20:30 Uhr unser CopperCoat mit der Fähre hier in Carriacou an. Wir hofften und bangten, dass auch alles mitgeliefert wurde und öffneten die Kartons gleich vor Ort. Das CopperCoat war komplett, aber leider fehlte der Verdünner. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Wir durchsuchten alle Paletten auf der Fähre, konnten aber kein weiteres Paket für uns finden. Übrigens waren die Kariben hier auch mal wieder sehr schlau. Sie hatten uns nämlich nicht mitgeteilt wie viele Pakete unsere Lieferung enthalten sollte. Aber sie hatten die Kartons durchnummeriert mit 1, 2, 3 und 4 (anstatt 1/5, 2/5, …) Super! Wenn man also nur Paket 1 und 2 findet, hat man keine Ahnung, dass es noch ein drittes gibt. Oder so wie in unserem Fall: wir fanden vier Pakete, wussten aber nicht, dass es noch ein fünftes geben sollte. Dumpfbacken! 

So luden wir die vier Pakete auf unseren Trolly und schlurften damit zurück zur Marina.

Am nächsten Tag reklamierten wir bei Grenada Marine den fehlenden Verdünner und nicht mal eine Stunde später kam auf einmal einer der Mitarbeiter der Werft und brachte ein weiteres Paket mit unserem Verdünner. Er hatte ebenfalls Lieferungen auf der Fähre abgeholt und da hatte man ihm auch unser Paket in die Hand gedrückt.

So hatten wir nun also alles beisammen, um mit dem Auftragen unseres CopperCoats zu beginnen. Aber leider war nun für den nächsten Tage Regen angesagt. Da das Epoxy im CopperCoat wasserbasiert ist, darf es aber auf keinen Fall regnen, weil sonst alles einfach wieder weggewaschen wird. Und so planten wir am 20.09. unsere große CopperCoat-Aktion zu starten.

Für zwei Personen wäre das Auftragen bei der Größe unseres Boote ein mindestens zweitägiger Aufwand, aber wir hatten glücklicherweise Hilfe. Ein deutsches Pärchen, das wir gerade erst ein paar Wochen zuvor in Grenada kennengelernt hatten und die selbst auch CopperCoat auf ihr Boot aufgetragen hatten, boten uns an zu helfen. Ist das nicht unglaublich? Das finde ich immer wieder unglaublich toll, wie groß die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt unter Seglern ist. Da kennt man sich kaum und bietet dann gleich an, dass man hilft auf der Werft das Boot zu streichen. Gigantisch!

Außerdem plante auch einer unserer Werftnachbarn CopperCoat auf sein Boot aufzutragen und fragte uns, ob er nicht vielleicht bei uns helfen könnte und wir dafür auch ihm helfen sein Boot zu streichen. Na klar, so machen wir’s!

Und wie es dann mit unserem CopperCoat weiter ging, erzähle ich euch im nächsten Beitrag!