Die dritte Woche auf der Werft in Carriacou – CopperCoat die Zweite

Anfang der dritten Woche brachten wir auf die reparierten Stellen und auf die Stellen, an denen wir beim Abschleifen des alten Antifoulings versehentlich bis auf das Gelcoat durchgeschliffen hatten, drei neue Lagen Epoxy Primer auf. Und dieser musste, bevor wir das CopperCoat aufbringen konnten, wieder glattgeschliffen werden. Welch Freude! Dann verstellten wir die Stützen an unserem Boot und trugen auch dort drei Lagen Epoxy Primer auf und nachdem dieser getrocknet war, schliffen wir auch diese Stellen wieder glatt.

Und jetzt hätte es eigentlich losgehen können mit dem CopperCoat. Unser CopperCoat hätte bereits am 14.09. per Fähre von Grenada ankommen sollen, doch ein paar Tage vorher erfuhren wir, dass es erst am 18.09. ankommen würde. Das war natürlich ziemlich blöd, weil es unseren Aufenthalt auf der Werft unnötig verlängerte, aber wenn wir ehrlich sind, hatten wir ja auch nicht damit gerechnet, dass es pünktlich geliefert werden würde. Da müsste man schon ein dickes Kreuz im Kalender machen, wenn hier in der Karibik mal etwas zum vereinbarten Termin geliefert werden würde. 

So erledigten wir, während wir auf die Ankunft des CopperCoat warteten, noch andere Arbeiten. Wir bauten die neuen Borddurchlässe ein, verstauten unsere Ankerkette wieder im Ankerkasten, fuhren nach Hillsborough zum Einkaufen und versuchten noch einmal irgendwo auf der Insel die geeigneten Rollen und Farbwannen zum Auftragen unseres CopperCoat zu bekommen. Gleich bei Ankunft in Carriacou hatten wir hier im Budget Marine (dem größten Schiffszubehörladen der Insel) alle West-System-Rollen gekauft, die verfügbar waren. Leider waren dies nur 8 Stück, wir hätten aber gerne 12 Stück gehabt. Und da es Rollen mit einer Breite von 7 Inch waren, hätten wir hierzu auch gerne die passenden Farbwannen gekauft. Die gab es aber bei Budget Marine nicht. So gingen und fuhren wir zu jedem Baumarkt der Insel, aber die gesuchten Rollen und Farbwannen gab es nirgends. Tja, ein ganzer Tag verschwendet für nichts! Denn am Ende kauften wir im Budget Marine dann halt noch zusätzlich vier andere Rollen und die großen Farbwannen.

 

Am 18.09. kam dann abends um 20:30 Uhr unser CopperCoat mit der Fähre hier in Carriacou an. Wir hofften und bangten, dass auch alles mitgeliefert wurde und öffneten die Kartons gleich vor Ort. Das CopperCoat war komplett, aber leider fehlte der Verdünner. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Wir durchsuchten alle Paletten auf der Fähre, konnten aber kein weiteres Paket für uns finden. Übrigens waren die Kariben hier auch mal wieder sehr schlau. Sie hatten uns nämlich nicht mitgeteilt wie viele Pakete unsere Lieferung enthalten sollte. Aber sie hatten die Kartons durchnummeriert mit 1, 2, 3 und 4 (anstatt 1/5, 2/5, …) Super! Wenn man also nur Paket 1 und 2 findet, hat man keine Ahnung, dass es noch ein drittes gibt. Oder so wie in unserem Fall: wir fanden vier Pakete, wussten aber nicht, dass es noch ein fünftes geben sollte. Dumpfbacken! 

So luden wir die vier Pakete auf unseren Trolly und schlurften damit zurück zur Marina.

Am nächsten Tag reklamierten wir bei Grenada Marine den fehlenden Verdünner und nicht mal eine Stunde später kam auf einmal einer der Mitarbeiter der Werft und brachte ein weiteres Paket mit unserem Verdünner. Er hatte ebenfalls Lieferungen auf der Fähre abgeholt und da hatte man ihm auch unser Paket in die Hand gedrückt.

So hatten wir nun also alles beisammen, um mit dem Auftragen unseres CopperCoats zu beginnen. Aber leider war nun für den nächsten Tage Regen angesagt. Da das Epoxy im CopperCoat wasserbasiert ist, darf es aber auf keinen Fall regnen, weil sonst alles einfach wieder weggewaschen wird. Und so planten wir am 20.09. unsere große CopperCoat-Aktion zu starten.

Für zwei Personen wäre das Auftragen bei der Größe unseres Boote ein mindestens zweitägiger Aufwand, aber wir hatten glücklicherweise Hilfe. Ein deutsches Pärchen, das wir gerade erst ein paar Wochen zuvor in Grenada kennengelernt hatten und die selbst auch CopperCoat auf ihr Boot aufgetragen hatten, boten uns an zu helfen. Ist das nicht unglaublich? Das finde ich immer wieder unglaublich toll, wie groß die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt unter Seglern ist. Da kennt man sich kaum und bietet dann gleich an, dass man hilft auf der Werft das Boot zu streichen. Gigantisch!

Außerdem plante auch einer unserer Werftnachbarn CopperCoat auf sein Boot aufzutragen und fragte uns, ob er nicht vielleicht bei uns helfen könnte und wir dafür auch ihm helfen sein Boot zu streichen. Na klar, so machen wir’s!

Und wie es dann mit unserem CopperCoat weiter ging, erzähle ich euch im nächsten Beitrag!

 

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