Nachdem wir letzten Monat das erste Mal (den Monat mit der Atlantiküberquerung mal ausgenommen) mit unseren Ausgaben unter unserem geplanten Budget (ca. €1.200,-) pro Monat lagen, hatte ich gehofft der Bann sei endlich gebrochen.
Seit wir in der Karibik angekommen waren, gab es endlich keine größeren Ausgaben mehr für Reparaturen am Boot. Natürlich mussten wir immer mal wieder Kleinigkeiten reparieren, aber das belief sich meist auf €100,- bis €400,- pro Monat.
Und in diesem Monat sah es noch besser aus. Wir liegen hier immer noch in Union Island vor Anker und haben diesen Monat lediglich €490,- (inkl. Krankenversicherung) ausgegeben. Und in diesen Kosten waren sogar noch neue Badeshorts für Kai von Billabong (für sage und schreibe €19,-) und die Verlängerung unserer Visa (€33,-) in den Grenadinen enthalten. Ich freute mich riesig, denn endlich bewiesen wir uns mal, dass wir hier, obwohl die Lebensmittel in Union Island sehr teuer sind, wirklich billig leben können.
Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Unser Boot wollte uns diesen Triumph leider nicht gönnen und wie sagt man so schön: wenn es dicke kommt, dann kommt es immer gleich richtig dicke.
Vor einigen Tagen fiel uns völlig unerwartet unsere Windex quasi fast auf den Kopf. Eines schönen Nachmittags lag sie einfach auf unserem Biminidach. Sie war wohl wegen Materialermüdung abgebrochen.
Außerdem wussten wir bereits seit unserer Ankunft in der Karibik, dass unsere Batterien schon sehr alt sind und nicht mehr so richtig gut funktionieren. Doch wir hatten die ganze Zeit gehofft, dass wir die Neuanschaffung noch etwas hinauszögern können, bis wir irgendwo auf ein richtig gutes Angebot stoßen. Nachdem wir nun hier beim Kitesurfen immer etwas mehr Wasser verbrauchen als gewöhnlich, war unser Wassermacher recht oft in Betrieb und am Wochenende waren unsere Batterien plötzlich ziemlich leer. Nachdem auch die tollste Karibiksonne sie nicht mehr so richtig aufgeladen hatte, beschloss Kai für ein paar Stunden die Motoren anzumachen, um die Batterien mal wieder ganz voll zu laden.
Da erlebten wir leider die erste böse Überraschung. Als Kai die Motoren anmachte, sprudelten an der Steuerbordseite Ölblasen aus dem Wasser und uns war sofort klar, da ist irgendetwas an unserem Saildrive kaputt. Kai prüfte das Öl im Saildrive und tatsächlich hatte dies plötzlich eine ziemlich milchige Farbe. So ein Sch…! Da wir ja gerade erst vor einem halben Jahr in Lanzarote die Simmeringe ausgewechselt hatten, vermuten wir nun, dass die Propellerwelle ausgeschlagen ist und wir diese ersetzen müssen. Auf jeden Fall bedeutet dies, dass wir das Boot in Grenada aus dem Wasser holen müssen, um uns das genauer anzuschauen. Glücklicherweise ist dies dort verhältnismäßig günstig (ca. US$250,- inkl. fünf Tage auf dem Trockenen), doch sollte tatsächlich die Welle kaputt sein, so kostet uns eine neue €670,-. Inklusive Einbau und Wartezeit für die Bestellung wären wir also mal wieder locker €1.000,- los.
Doch wie gesagt, ein Unglück kommt selten allein. Nachdem wir die Batterien ein paar Stunden mit dem Motor geladen hatten, sah die Anzeige immer noch nicht viel besser aus. Also krabbelte Kai unter die Betten in den Achterkabinen (wo alle unsere Batterien „verstaut“ sind) und stellte fest, dass eine Batterie total heiß geworden war. Tja, da wusste er dann, warum die Batterien nicht mehr richtig geladen wurden, denn diese eine war auf jeden Fall hinüber. Er klemmte diese Batterie also ab und nun versuchen wir mit drei Batterien auszukommen. Wahrscheinlich würde das normalerweise auch funktionieren, doch da zurzeit gerade die Wet Season beginnt, haben wir die letzten Tage des öfteren Regen und Wolken, so dass unsere Solarpanels nicht so richtig gut funktionieren. Das heißt, wir müssen uns wohl recht bald nach neuen Batterien umsehen und werden vermutlich nochmals US$1.000,- los sein.
Und zu guter letzt funktioniert unser Herd/Backofen seit einigen Tagen noch schlechter als zuvor. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir vielleicht irgendwo einmal auf ein günstiges Angebot stoßen und uns dann einen neuen mit Grill anschaffen können. Doch diese Investition (ca. US$1.500,-) ist erst einmal zurückgestellt. Nun müssen wir eben damit leben, dass die rechte Gasflamme nicht richtig funktioniert und der Backofen manchmal bei voller Leistung auf 230°C aufheizt und manchmal nur auf 170°C.
Ihr seht, wir verbringen unsere Tage also leider nicht nur mit kitesurfen und faulenzen, sondern haben auch mal wieder das Vergnügen am Boot zu basteln und zu schrubben und uns zu überlegen wo wir am besten welche Ersatzteile kaufen bzw. welche Reparaturen durchführen.
Vielleicht solltet Ihr mal wieder den DONATE-Button einblenden…. Ich stell mir mal vor ich hab Euch ins Kino eingeladen… 🙂
Richtig tolle Bilder!!!!
Hoffentlich habt ihr nach den nächsten Reparaturen wieder eine längere Zeit Ruhe!!!
Wir waren übrigens in Italien bei Vittorio. Was hab ich viel an dich gedacht, Andrea 🙁