Da wir zum Fußball schauen immer nach Clifton müssen, haben wir letztes Mal beschlossen dabei gleich noch etwas die Insel zu erkunden. Bisher kannten wir nur die Straße die direkt von Ashton nach Clifton führt, doch es gibt noch mehr Straßen auf denen man über kleine Umwege ebenfalls nach Clifton kommt.
Wir liefen also durch Ashton und als wir den Ort gerade verlassen wollten, kam ein großer Regenschauer. Ein Einheimischer rief uns zu, dass wir schnell mitkommen sollten und wir rannten hinter ihm her in eine kleine Bar. Zumindest hielten wir es für eine Bar, denn es gab einen Tresen, hinter dem ein großer Kühlschrank stand und auf ein paar Regalbrettern standen Gläser und alkoholische Getränke. Doch in dem großen Raum gab es komischerweise keinerlei Stühle; nur in der Ecke des Raumes stand ein Tisch mit einer Popcornmaschine. Wir erzählten etwas mit dem Besitzer und tranken eine Limonade und Kai fragte irgendwann, ob er denn hier des öfteren Partys feiert, weil er so eine große Tanzfläche hat. Daraufhin lachte dieser und meinte „Nein, das hier ist doch das Kino!“ Wir waren völlig baff und grinsend zeigte er uns den Nebenraum mit Projektor und Bänken. Ok, das erklärte dann natürlich auch die Popcornmaschine. Begeistert fragten wir, was für einen Film er denn momentan zeigen würde und wann die nächste Vorstellung sei. Und darauf bekamen wir eine typisch karibische Antwort. Die nächste Vorstellung ist dann, wenn abends genug Leute da sind und es wird der Film gezeigt, den die meisten sehen wollen. Das ist doch klasse, oder?! Tja, da sind wir doch froh, dass wir unser eigenes Heimkino in Form unseres Laptops dabei haben 😉
Auf unserem weiteren Weg nach Clifton kamen wir dann noch an einem kleinen Museum vorbei. Keine Ahnung was es dort zu sehen gibt, aber hier darf man auf keinen Fall davon ausgehen, dass nur weil außen Museum dran steht, drinnen auch ein Museum ist. Da hatten wir bereits unsere einschlägigen Erfahrungen in Bequia gemacht. Auf der anderen Seite der Insel kamen wir an einen kleinen Steinbruch und danach führte die Straße an einen wunderschönen Sandstrand. Dann ging es an einem Etang vorbei und urplötzlich standen wir im Allgäu. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir eine grüne Wiese mit Kühen und einem kleinen Bauernhof sahen. Unglaublich wie die Landschaft sich hier innerhalb von ein paar hundert Metern unterscheiden kann. Gerade steht man noch an einem karibischen Sandstrand, dann an einem französischen Etang und eine Minute später auf einer Alm im Allgäu.
In Clifton angekommen schauten wir mal wieder ganz alleine das Fußballspiel (Achtelfinale) und danach liefen wir gemütlich zurück nach Ashton.
Auch heute waren wir wieder in Clifton und das Viertelfinalspiel gegen Frankreich zog dann doch etwas mehr Leute an. Doch leider waren dies ausschließlich Franzosen und wir hielten uns mit unseren Jubelrufen dann doch lieber etwas zurück. Außerdem hatten wir noch Lionel, unseren netten französichen Ankernachbarn dabei und auch ihm zuliebe wollten wir nicht zu ausgiebig feiern. Lionel ist ebenfalls Kitesurfer (nur dass er den Sport im Unterschied zu uns bereits seit dreißig Jahren ausübt) und kitet seit ca. zwei Wochen hier gemeinsam mit uns. Da er auch noch ein ausgezeichneter Fischer ist, werden wir regelmäßig mit exquisitem Fisch und Calamari versorgt. Ach, es ist einfach fantastisch wie gut die Franzosen kochen können. Wir leben hier also momentan im wahrsten Sinne des Wortes wie Gott in Frankreich.
Mensch, das hört sich ja gut an, dafür würde ich gerne auf public viewing verzichten!
Bei uns ist das Wetter gerade bescheiden und passend zu diesem Wetter habe ich mir ein Muskelfaserriss zugezogen.
Also passt beim kiten auf eure Muskeln und Knochen auf, schön dehnen und aufwärmen!!!