Vor fast zwei Wochen kamen wir endlich in Union Island an. Da wir hier schon so viel Zeit verbracht haben, fühlte es sich fast ein bisschen an, als ob man nach langer Reise nach Hause kommt. Es ist so angenehm, wenn man genau weiß, wo man den Supermarkt, die Müllcontainer, die Eisdiele, die Bank u.v.m. findet und Jeremie und seine Mitarbeiter von der Kiteschule begrüßten uns mit Handschlag.
Und so verbrachten wir jeweils unsere Vormittage mit kitesurfen, während wir nachmittags am Boot beschäftigt waren. In den letzten Monaten hatte sich einiges angehäuft, was wir nun nach und nach abarbeiten müssen. Sei es mal wieder das ganze Boot innen entschimmeln, außen Kratzer und Flecken rauspolieren, das Deck schrubben, Rostflecken entfernen, das Unterwasserschiff putzen, den Wasserpass säubern, den Wassermacher auseinander nehmen, … und abends probierten wir neue Rezepte aus. Also alles in allem wie immer: Langeweile pur 😉
Doch vorgestern gab es hier dann plötzlich mal so richtig Action. Als wir gerade beim Frühstück saßen, kam ein Katamaran in die Bucht. Die CrazyFly Aufkleber am Bug sagten uns sofort, dass es sich hierbei um Kitesurfer handelt und wir zählten schon etwas genervt die Leute an Bord. Da die Bucht hier nicht sehr groß ist, ist sie bereits mit ca. 6 Kitesurfern fast schon überfüllt und wir zählten auf dem Boot 8 Personen. Na super!
Wir warfen trotzdem unsere Kitesachen ins Dingi und düsten an den Strand, in der Hoffnung, dass wir noch schnell ein paar Runden fahren können, bevor sich die anderen alle ins Wasser stürzen.
Doch als wir gerade unseren Schirm aufpumpen wollten, erfuhren wir, dass es sich bei den anderen Kitern um Profis handelt, die hier Werbeaufnahmen für CrazyFly machten. Da sie uns ganz nett darum baten, ob wir etwas außer Sichtweite kiten könnten, um ihre Aufnahmen nicht zu stören (sie meinten sie müssten sonst so viel retuschieren;-), beschlossen wir doch einfach am Strand zu bleiben und den Profis bei ihren Sprüngen zuzuschauen.
Das war schon spektakulär, was die zwei Jungs und das Mädel so drauf hatten und wir beobachteten gespannt, wie der Kameramann, der Fotograf und der Regieassistent Anweisungen erteilten. Und selbstverständlich machten auch wir ein paar Fotos und drehten einige Filme.
Ja, da wurde uns wirklich etwas geboten. Aber ich muss auch sagen, dass ich solche Videoaufnahmen und Fotos in Zukunft mit etwas anderen Augen sehen werden. Schon klar, dass da einige Sprünge schief gehen und sehr viel mit Photoshop bearbeitet wird. Aber dass von ca. 10 Versuchen nur etwa 3 richtig erfolgreich sind, das hätte ich nicht gedacht. Nun sehe ich meine Sprungversuche auch in etwas anderem Licht. Okay, meine Sprünge sind natürlich bei weitem nicht so spektakulär, aber dafür habe ich auch bei weitem nicht solch eine hohe Quote an Stürzen und Kitecrashs. Da fühlt man sich wirklich gleich viel besser, wenn man sieht, dass auch bei den Profis nicht immer alles klappt!
Hallo ihr Fast-Profis!
Spektakuläre Stürze braucht man nun wirklich nicht 😉 aber so ein kite- Kino sieht schon einmalig aus. Danke für Eure Bilder und einen schönen Aufenthalt noch auf Eurer Home Island :-)) liebe Grüße von Claudia