Probleme mit dem Wassermacher

Leider ist es momentan mit dem Kiten etwas verhalten. Entweder es zieht gerade eine Tropical Wave mit fast 40 Knoten Wind und ordentlich Regen durch oder wir haben 7/8-Bewölkung mit recht wenig Wind oder sehr böigem Wind. Alles nicht wirklich ideal zum Kiten und da wir somit oft nur kurze Sessions hatten, beschlossen wir, dass wir dann umso mehr Zeit haben, um uns nochmals ausführlich dem Thema Wassermacher zu widmen.

Seit einigen Wochen wurde der Output von Tag zu Tag geringer. Waren es ursprünglich mal 30l pro Stunde, so waren wir zwischenzeitlich bei 15l pro Stunde angekommen. Wir tippten zuerst auf die Membran. Also bauten wir diese aus und legten sie in eine Box mit Natrium-Hydroxyd-Lösung, um sie zu reinigen. Dies hatten wir im Internet recherchiert und glücklicherweise hatten wir diese NaOH-Lösung quasi in Form von Abflussreiniger von zu Hause mitgebracht. Wir mussten nur in mühevoller Kleinarbeit mit Pinzetten die Seife-Kügelchen von den NaOH-Kügelchen trennen und schon hatten wir unser Membran-Säuberungsmittel.

Und da wir zum Ausbau der Membran sowieso den ganzen Wassermacher zerlegt hatten, reinigten wir gleich noch alle Rohre mit Kalkreiniger, so dass er danach wie geschniegelt aussah.

Wassermacher2 Wassermacher3 Wassermacher1

Nach einem Tag Einwirkzeit bauten wir die Membran wieder ein und schlossen den Wassermacher an. Wir waren sehr gespannt, ob und wie viel unsere Säuberungsaktion gebracht hat und hofften natürlich, dass wir wieder mit einem Output von 30l belohnt werden. Wie ihr euch schon denken könnt, war das natürlich nicht der Fall, sondern ganz im Gegenteil. Der Wassermacher hatte an zwei Stellen ein Leck und baute somit nicht den gewünschten Druck auf.

Also schraubte Kai ihn wieder auseinander, überprüfte die Dichtungen an den beiden Stellen (diese waren anscheinend irgendwie beim Zusammenbau verrutscht), setzte diese richtig ein, schraubte wieder alles zusammen und schloss ihn an. Erneute Spannung, Schalter an und nun spritzte das Wasser an drei (!) Stellen heraus. Na bravo! Druck erzeugte er jetzt überhaupt keinen mehr und somit auch keinerlei Frischwasser.

Was blieb uns übrig, als ihn am nächsten Tag wieder auseinander zu schrauben, um dieses Mal festzustellen, dass eine der großen Dichtungen wohl beim Zusammenbau gerissen war. Klarer Fall von kaputt repariert!

Und wo sollen wir hier in Union Island nun solch eine Dichtung herbekommen? Das konnten wir total vergessen. Also fragten wir andere Segler um Rat und nachdem uns zwei unabhängig voneinander den Tipp gaben, die Dichtung einfach mit Sekundenkleber zu kleben, schritten wir zur Tat.

Nachdem wir die geklebte Dichtung wieder eingebaut hatten, schlossen wir ihn also wieder an. Unsere Hoffnung, dass wir damit Erfolg haben könnten, war gleich Null. Aber wir wurden positiv überrascht: aus der kaputten Dichtung kam nur noch ein kleines Rinnsal Wasser und auch die beiden anderen Dichtungen leckten nur noch ein wenig. Doch so richtig freuen konnten wir uns nicht, denn der Wassermacher erzeugt nun zwar wieder Wasser, aber drei mal dürft ihr raten wie viel? Genau, 15l wie zuvor. Die ganze 3-tägige Aktion war also komplett unnötig und das Schlimmste ist, dass wir somit immer noch nicht wissen, was das Problem ist!

Glücklicherweise mussten wir jedoch unsere Abende nicht völlig gefrustet an Bord der Silence verbringen, sondern hatten sehr nette Gesellschaft. Genau hier in Union Island hatten wir im vergangenen Jahr Claire & James von der Ocean Rainbow kennengelernt. Und nach fast exakt einem Jahr trafen wir uns hier endlich wieder, nachdem wir uns unterwegs schon einige Male ganz knapp verpasst hatten. Wir verbrachten einen sehr lustigen Abend an Bord der Ocean Rainbow; schon lange haben wir nicht mehr so viel gelacht. Nie hätten wir gedacht, dass ein britischer 2-Sterne-General (diesen Posten hatte James in der Armee inne) so humorvoll und witzig sein könnte. Wir dachten immer, beim Militär würde nicht gespaßt, aber James belehrt uns da immer wieder eines besseren.

Er war übrigens vor kurzem zu Feierlichkeiten nach Hause geflogen und er und Claire posierten geschniegelt und gebügelt neben der Queen und Prinz Andrew. Wir sind ja sowas von beeindruckt!

Außerdem kam natürlich am gleichen Tag wie Claire & James noch ein anderer Bekannter an. Peter hatten wir bereits drei Mal auf den verschiedensten Inseln getroffen, doch da entweder er oder wir Gäste hatten, waren unsere Treffen nie über ein paar freundliche Wiedersehensworte hinaus gegangen. Und somit tauschten wir dann auch mit ihm endlich mal noch ein paar Seglererfahrungen bei diversen Sundownern aus. Aber ist das nicht typisch: wochenlang bekommen wir hier nur Chartersegler zu Gesicht und dann kommen am selben Tag gleich zwei Bekannte an und man hat fast schon abendlichen Sundowner-Stress 😉

Wassermacher4 Wassermacher5James&Claire

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert