Etappenziel erreicht: die Nonsuch Bay hat uns wieder!

Hier erst einmal noch die Fotos zu unseren Blogbeiträgen zu der Fahrt von Bonaire nach Guadeloupe.

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Hätte ich diesen Blogbeitrag Anfang der Woche geschrieben, dann wäre er stimmungsmäßig sicherlich völlig anders ausgefallen als jetzt. Deshalb bin ich froh, dass ich Euch etwas habe warten lassen, sonst hättet Ihr gedacht, dass wir hier überhaupt keinen Spaß mehr haben 😉

Nach der Ankunft in Guadeloupe haben wir unsere Tage hauptsächlich mit Einkaufen, Wäsche waschen und kleinen Bootsreparaturen verbracht. Wir dichteten z.B. unsere Notausstiegsluke ab, ersetzten einen Verschluss an unserem Lazy Bag und reparierten ein paar Kleinigkeiten. Nachdem wir dann noch fünf Maschinen Wäsche gewaschen und den halben Leader Price leergekauft hatten (insgesamt schafften wir drei komplett volle Einkaufswagen an Vorräten zu unserer Silence) erlaubten wir uns auch mal einen halben Tag Freizeit und gingen in Pigeon Island schnorcheln.

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Leider entdeckten wir eines Abends beim Verstauen der Konserven, dass in unserem Stauraum unter der Eckbank, eine ziemlich große Wasserlache stand, die bereits mehrere Konserven hatte rosten lassen. Auch im Stauraum nebenan stand Wasser und wir konnten uns überhaupt nicht erklären wo das herkam. Also räumten wir beide Stauräume komplett aus, trockneten und entschimmelten alle Dinge, die dort gelagert waren und machten uns auf Ursachenforschung. Es dauerte einige Zeit, bis wir herausfanden, dass sich an der Kühlung für unseren Kühlschrank so viel Kondenswasser sammelt, dass es stetig tropft, sich dort eine schöne Wasserlache bildet und diese dann irgendwann fröhlich unter unserer gesamten Eckbank herumläuft. Da müssen wir wohl dringend etwas unternehmen. Aber da wir auf die Schnelle keine Lösung fanden, lösten wir das Problem erst einmal mit einer Windel, die wir momentan alle paar Tage tauschen müssen. Übrigens an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Claudia & Jochen: super, dass Ihr damals ein Paket zu viel gekauft hattet und uns den tollen Tipp gegeben habt, wie man diese zweckentfremden kann 😉

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Nachdem wir dann alle Vorräte wieder verstaut hatten, ging es weiter nach Deshaies, wo wir noch unsere leeren französischen Gasflaschen gegen volle tauschten. Deshaies ist ein schönes kleines Touristenörtchen aber zum Ankern ist es einfach furchtbar. Deshalb wurden dort letztes Jahr Bojen installiert, die sogar kostenlos sind. Also gingen wir an eine dieser Bojen und verbrachten dort eine schöne ruhige Nacht. Am nächsten Tag war dann leider höllisch viel Wind und es schoss eine heftige Böe nach der anderen über unser Boot. Und was passierte natürlich?! Das gleiche, was uns auf den BVI’s auch schon passiert war: eine unserer Luke klappte bei einer Böe nach hinten, schlug aufs Deck und die Scheibe hatte einen Sprung. Kai reparierte diese gleich notdürftig, wir schlossen dann natürlich alle Luken und saßen bei wildem Windgetose im heißen Boot. Zu Hause vor dem Kamin fühlt sich so ein kleiner Sturm eigentlich recht schön an, doch ich kann Euch sagen, auf einem Boot ist man irgendwann total genervt. Der Wind zerrt ständig am Bimini und Lazy Bag, die Leinen an der Boje ächzen, das Boot ruckt heftig in den Leinen ein und man ist nach ein paar Stunden fix und fertig. Dann freut man sich nur noch auf die Nacht, wenn der Wind normalerweise nachlässt, doch da ging es natürlich weiter. Der Wind pfiff und blies teilweise wie verrückt, so dass wir unsere Luke schlossen, um den Lärm nicht mehr zu hören. Dann wiederum ließ der Wind manchmal ganz nach, so dass nun unsere Leinen überhaupt nicht mehr gespannt waren, die Boje zwischen unseren Rümpfen war und dort fröhlich anklopfte. Blong, Klong, Rawums, … So kann man natürlich auch überhaupt nicht schlafen.

Für den nächsten Tag war recht viel Wind angekündigt, es herrschten also Bedingungen, an denen wir uns normalerweise nicht nach Antigua aufgemacht hätten. Da ich aber auf keinen Fall nochmals solch einen Tag und solch eine Nacht verbringen wollte, überredete ich Kai, dass wir trotzdem lossegeln.

Zuerst bereuten wir unseren Entschluss ziemlich, weil der Wind hinter Guadeloupe teilweise von 19 auf 34 Knoten hoch ging und wie wild drehte und unser Autopilot mit diesen Bedingungen nicht zurecht kam. So steuerte ich die erste Stunde selbst und verfluchte meine Entscheidung. Doch glücklicherweise ging der Wind irgendwann auf ca. 19 bis 28 Knoten runter und wir segelten mit Groß im 1. Reff und halb gereffter Genau mit fast 9 Knoten in Richtung Antigua. Je näher wir kamen, umso besser wurde es mit dem Wind und am Ende segelten wir total entspannt in die Bucht von Falmouth. Wir hatten die knapp 43 Seemeilen in 5 1/2 Stunden geschafft und waren so früh da, dass wir sogar noch einklarieren und ein paar Dinge erledigen konnten.

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Doch natürlich konnte der Tag nicht ohne „Rückschlag“ zu Ende gehen. Seit unserer Abfahrt in Bonaire hatten wir uns bereits auf unsere Lieblingskneipe in Antigua gefreut. Wir sahen schon die Mad Mongoose Burger vor uns auf den Tellern liegen, umgeben von leckeren knackigen Pommes und viel Ketchup und Mayo. Jeden Abend sprachen wir davon, dass wir es uns nach der harten Arbeit auf der Werft mehr als verdient haben, endlich mal wieder essen zu gehen. Und was war? Die Mad Mongoose hat geschlossen! Die Türen sind verriegelt, die Inneneinrichtung ist verschwunden und sogar das Schild ist weg. Wir standen beide da und konnten unseren Augen nicht trauen. Hat sich denn nun die ganze Welt gegen uns verschworen?

Also kauften wir im kleinen Supermarkt Hackfleisch und Burgerbrötchen und machten abends für jeden zwei schöne fette Burger. Nur leider fehlten halt die Pommes.

Da für den nächsten Morgen recht wenig Wind angekündigt war, beschlossen wir gleich weiter in die Nonsuch Bay zu segeln. Kai kaufte noch schnell ein paar Ersatzteile im Schiffszubehörladen (der am Vortag, als wir dort um 17 Uhr ankamen, leider schon geschlossen hatte) und dann konnte es losgehen. Wir fuhren zuerst nach English Harbour, um dort an der Bootstankstelle unsere fast leeren Dieseltanks aufzufüllen und bemalten dabei unser ganzes schönes weißes Boot mit schwarzen Streifen vom Tankschlauch. Jetzt wusste ich auch wieder, warum wir, seit wir in der Karibik angekommen waren, unsere Tanks immer mit Kanistern vollgetankt hatten.

Danach fuhren wir aus der Bucht, gingen in den Wind und Kai zog das Großsegel hoch. Besser gesagt, er wollte es hochziehen, denn nach ein paar Metern ging es nicht mehr weiter und wir sahen, dass sich unser Großfall um eine Rolle ganz weit oben in unserem Mast herumgewickelt hatte. Also holten wir das Segel wieder runter, brüllten unseren Frust in den Wind und beschlossen nun einfach die zwei Stunden in die Nonsuch Bay zu motoren.

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Hätte ich meinen Blogbeitrag nach diesen Tagen geschrieben, so hätte ich Euch gefragt, ob Ihr irgendjemanden kennt, der gerne eine Lagoon 380 kaufen möchte. Wir hatten so die Schnauze voll davon, dass nun sogar ständig Dinge kaputt gehen (die Scheiben der beiden Luken), die wir doch gerade erst vor nicht einmal zwei Jahren in Lanzarote neu gemacht hatten. Wir waren fix und fertig von der Überfahrt nach Bonaire, vom Einkaufen, vom wenigen Schlaf, … Wir konnten und wollten einfach nicht mehr.

Doch heute sieht die Welt wieder ganz anders aus. Die Sonne strahlt, es hat super Wind und wir sind bereits den dritten Tag gekitet. Nach mehr als vier Monaten ohne Kitesurfen hatten wir etwas Startschwierigkeiten, aber heute klappte dann alles umso besser. Es ist wohl doch wie Fahrradfahren: wenn man es einmal kann, verlernt man es nicht so schnell wieder. Heute waren wir zuerst mit dem Kiteboard und danach mit dem Surfboard unterwegs und hatten so viel Spaß, dass wir für die Strapazen der vergangenen Monate schon wieder halbwegs entschädigt sind.

Wir liegen zwar auch hier an einer Boje, doch der Wind bläst die ganze Zeit einigermaßen konstant, so dass wir nachts schlafen wie die Babys. Die letzten Tage sind wir jeweils um 21 Uhr zu Bett und erst um kurz vor 7 Uhr wieder aufgewacht. Einfach traumhaft! Also unsere Silence verkaufen wir auf keinen Fall!

 

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