Besuch aus Deutschland – Teil 4

Für Montag hatten wir nochmal ein Highlight geplant. Wir mieteten uns morgens ein Auto und fuhren nach Scarborough, um uns dort erst einmal bei den Behörden von unserem Bay Hopping zurück zu melden. Und wo wir schon mal da waren, besuchten wir gleich noch den in unserem Revierführer viel gerühmten Markt. Dieser entpuppte sich leider als ziemlicher Reinfall, denn der Markt war mittlerweile vom Stadtzentrum an den Rand von Scarborough verlegt worden und bestand nur noch aus ein paar wenigen Händlern, die Haushaltswaren und Obst und Gemüse zu ziemlich überteuerten Preisen verkauften. 

So fuhren wir, vorbei am schönen Strand von Mount Irvine, weiter zum Grafton House, wo man angeblich auch sehr schön die lokalen Vögel beobachten kann. Leider war auch dies ein Reinfall, denn das Anwesen war ziemlich überwuchert und wohl schon seit längerem geschlossen.

Na ja, macht nichts, dann gehen wir direkt zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt, dem Besuch von Fort King George, über. Hier waren wir zwar schon mal gewesen, aber weil wir die Aussicht so schön fanden, wollten wir Andreas diese nicht vorenthalten. Dort verweilten wir etwas im Schatten auf einer Bank, bummelten durch den Park und dann war es auch schon Zeit zu unserem eigentlichen Ereignis für diesen Tag aufzubrechen. 

Wir hatten um 14 Uhr einen Termin für den Besuch des Corbin Local Wildlife Park gebucht. Roy Corbin war früher Farmer und Jäger und stellte vor einigen Jahren fest, dass sich die Bestände vieler heimischer Tiere dramatisch reduziert haben und einige mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Zusammen mit irischen Freunden gründete er den Corbin Local Wildlife Park, in welchem er verletzte Tiere oder ehemalige Haustiere aufnimmt. Diese leben in großen Gehegen bis sie wieder in die Natur entlassen werden können oder, falls dies nicht möglich ist, verwendet Roy sie zur Zucht und versucht damit die freien Bestände zu erhöhen.

Wir waren sehr gespannt auf diesen Besuch, weil wir bisher außer Vögeln auch noch nicht wirklich viele Tiere auf Tobago gesehen hatten. Wir trafen uns vor Roys Haus und fuhren dann in seinem Jeep weiter zum Park. Dort angekommen zeigte er uns sein aktuellstes Projekt. Er errichtet ein überdachtes Klassenzimmer mitten im Park, in welchem er Schulklassen die Tierwelt Tobagos näher bringen und das Verständnis für die Gefahr der Ausrottung der Tiere wecken möchte.

Danach begann der Rundgang durch den Park. Wir sahen Kaymane (ein ausgewachsenes Männchen und ein ein paar Monate altes Jungtier), Eichhörnchen, Quenks, Agutis, Eidechsen, eine Landschildkröte, ein Manicou (Opossum), Papageien, ein Gürteltier und zwei verschiedene Arten von Boas. Die Tiere leben alle in großen Gehegen und teilweise fühlen sie sich dort so wohl, dass sie gar nicht mehr zurück in die Freiheit wollen. Bubbles, das Gürteltier, wurde bereits zweimal ausgewildert und kam beide Male wieder zurück. Auch eine der Boas lag morgens wieder vor ihrem Gehege und wollte wieder hinein. Die Kaymane sind sowieso in Teichen außerhalb des Parks, aber dort gefällt es ihnen so gut, dass sie ebenfalls nicht weg wollen.

  

Unterwegs erklärte uns Roy auch immer wieder Bäume und Pflanzen und wie im Flug waren 2 Stunden vergangen. Wir genossen diesen Rundgang sehr und fanden, dass er auf jeden Fall eines der Highlights unseres Tobago-Besuchs darstellt!

Damit war der Urlaub von Andreas auch schon fast wieder vorbei. Den Abend ließen wir gemütlich bei Spießen und Gyros ausklingen, bevor wir noch einmal eine Partie Pandemie spielten.

Am Dienstag morgen gaben wir den Mietwagen zurück und endlich hatte auch einmal der kleine Straßenstand an der Ecke geöffnet, der ein für Trinidad & Tobago sehr typisches Frühstück verkauft: Doubles! Diese sind zwei schräg übereinander gelegte Teigfladen mit einem Curry und etwas frischer Gurke. Normalerweise ist mir zwar morgens nicht nach solch einem herzhaften Frühtstück zumute, aber mittlerweile war es ja schon 9 Uhr und da wollten wir uns diese Nationalspeise nicht entgehen lassen! Wie alle Gerichte hier, schmeckte auch dieses wieder fantastisch!

Mittags brachten wir Andreas zu Fuß zum ca. 5 Minuten entfernten Flughafen und nahmen Abschied. Unglaublich, wie schnell diese Woche verflogen war!

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