Ich weiß, dass ich in den letzten Monaten sehr nachlässig mit unserem Blog umgegangen bin, aber ich gelobe Besserung!
Somit werde ich Euch nun mal noch einige Erlebnisse nachreichen und kurz „zurückspringen“ zu unserem Aufenthalt in Deutschland.
Dort haben wir nämlich einen tollen Ausflug gemacht, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Wir waren zusammen mit Kais Mutter Frieda und meiner Tante Helga und meinem Onkel Jürgen im Kloster Lorsch und Freilichtlabor Lauresham.
Vom ehemaligen sehr bedeutenden Kloster ist leider fast nichts mehr zu sehen und doch sind die Überreste der Basilika, der Klostermauer und der Königshalle so bedeutend, dass sie zum UNESCO Welterbe erklärt wurden.
Die Königshalle mit ihrer bunten Sandsteinfassade zählt zu den wenigen gut erhaltenen Gebäuden aus karolingischer Zeit. Im Obergeschoss, welches wir im Rahmen einer Führung besichtigen durften, sieht man sehr gut erhaltene Wandmalereien aus verschiedenen Jahrhunderten und wir erfuhren auf dieser Führung sehr viel Wissenswertes über das Kloster und seine Geschichte.
Im kleinen Museum schauten wir uns nur kurz um und danach machten wir einen kurzen Spaziergang zum nahegelegenen Freilichtlabor Lauresham, wo wir ebenfalls eine Führung gebucht hatten.
Hier errichtete ein Team von erfahrenen Handwerkern unter wissenschaftlicher Begleitung ein experimentelles Freilichtlabor, in welchem verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken ausprobiert werden. Es handelt sich um das 1:1 Modell eines karolingischen Herrenhofs (ca. 800 n. Chr.) mit Wohn-, Wirtschafts-, Stall- und Speicherbauten, sowie einer kleinen Kapelle. Außerdem beinhaltet es landwirtschaftliche Nutzflächen mit Wiesen, Äckern und Gärten und die Haltung von Nutztieren. In Lauresham soll erforscht und gezeigt werden, was vor 1200 Jahren technologisch möglich und üblich war und es soll einen Einblick in die damalige Lebensweise geben.
Unsere Führerin erklärte uns viele Gegenstände, wir durften selbst erfahren, wie anstrengend Getreidemahlen mit einer Handmühle ist, durften mit einem Feuerstein Funken erzeugen und vieles mehr. In einer Scheune zeigte sie uns mehrere Sensen. Diese waren aufgrund von alten Bildern rekonstruiert worden, doch man hatte festgestellt, dass diese Bilder wohl alle ungenau waren, denn keine der Sensen funktionierte. Bei manchen hackte man sich wohl eher das Bein ab, als dass man Gras oder Heu abmähte.
Die 1,5 stündige Führung verging wie im Flug und wir bedauerten, dass wir in diesem Zeitrahmen nur einen Bruchteil der Gebäude besichtigen konnten. Wir hätten noch mehrere Stunden hier verbringen und den interessanten Erklärungen unserer Führerin lauschen können. Den Besuch dieses Freichlichtlabors können wir euch nur ans Herz legen!