Einbau der Ersatzteile

Nachdem wir ja nun die vielen Ersatzteile aus USA erhalten hatten, konnten wir uns neben dem Kitesurfen und Schnorcheln in den vergangenen Wochen auch ein paar schönen Reparaturprojekten widmen.

Wir dachten eigentlich, dass einige von den Dingen recht schnell ersetzt oder montiert seien, aber da hatten wir uns mal wieder geirrt.

Zuerst wollte Kai die Halterung für unseren Außenbordmotor des Dingis austauschen. Alte Halterung abgeschraubt, neue hingeschraubt. So der Plan. Aber die neue Halterung passte nicht. So musste Kai erst mehrfach mit dem Dremel etwas Material entfernen bis er die neue Halterung anschrauben konnte. Aus einem halbstündigen Projekt, wurde mal wieder ein Projekt für einen gesamten Vormittag. Aber was nicht passt, muss passend gemacht werden!

Dann ging es an den Wasserhahn. Bereits seit fast zwei Jahren hatte ich in jedem Baumarkt oder Schiffszubehörladen nach einem neuen Wasserhahn Ausschau gehalten, aber nie einen passenden gefunden. Jetzt endlich waren wir in USA fündig geworden. So bauten wir unseren alten Wasserhahn aus. Auch hier der Plan: alter raus, neuer rein, fertig! Nee, wäre ja zu einfach! Am neuen Wasserhahn war eines der Gewinde so schlecht, dass wir die Gewindestange nicht reindrehen konnten. Kai hat genau einen Gewindeschneider an Bord und welch ein unglaubliches Glück: dieser passte! Er konnte das Gewinde neu einschneiden und danach die Schraube drauf drehen. Wir freuten uns beide riesig über unseren wunderschönen neuen Edelstahl-Wasserhahn. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Am nächsten Tag stellten wir fest, dass der neue Wasserhahn noch wesentlich mehr leckte als unser alter. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Also montierten wir den Wasserhahn wieder ab und nahmen ihn komplett auseinander. Glücklicherweise war nur eine Dichtung verrutscht, so dass wir den Schaden selbst beheben konnten. Wasserhahn wieder montiert. Jetzt leckte nichts mehr. Puh, welch ein Glück!

Der neue Stöpsel fürs Waschbecken in unserem Bad war dann tatsächlich sehr schnell und ohne jegliche Probleme getauscht. Auch hier hatte eine mehr als einjährige Suche ein Ende gefunden.

Auch in unserem Schlafzimmer suchte ich seit Jahren eine andere Lösung für unseren Rollo und Fliegenschutz. Wir hatten uns vor mehr als 7 Jahren in Frankreich einen ziemlich einfachen Verdunkelungsrollo gekauft, der aber mittlerweile etwas schimmelig war und auch nie 100%ig verdunkelt hatte. Als Fliegenschutz hatten wir Klettband an der Decke angebracht, an welches wir ein Stück eines Moskitonetzes hefteten. Leider mussten wir dies, um die Luke zu öffnen oder zu schließen, immer entfernen. So zerriss uns ständig das Moskitonetz und auch das Klettband kam immer mal wieder von der Decke ab. Ich hatte schon oft in Katalogen einen Rahmen mit eingebautem Verdunkelungsrollo und Moskitonetz gesehen. Diese Rahmen gab es auch in den Schiffszubehörläden zu kaufen. Aber leider hatten sie nie die Größe für unsere Luke und eine Bestellung war entweder nicht möglich oder hätte Monate gedauert. Jetzt waren wir bei Amazon in den USA fündig geworden. So konnten wir das Klettband und den alten Rollo entfernen, die alten Löcher zukitten, neue Löcher bohren und den neuen Rollo montieren. Ach wie herrlich! Der neue Rahmen funktioniert super und selbst nach mehreren Wochen freuen wir uns noch jeden Abend darüber. Unser neues Moskitonetz konnten wir zwar noch nicht dem Praxistest unterziehen, weil es hier (glücklicherweise) momentan keine Schnaken gibt, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass auch dieses funktionieren wird. 

Nächstes Projekt: Funkgerät. Die Ummantelung des Kabels vom Funkgerät zum „Hörer“ hatte sich völlig aufgelöst. Wir vermuten, dass dies die gleiche Ursache hatte, wie bei den Ventilen unserer Ozone-Kites: kleine Bakterien, die das Gummi fressen. Leider kann man das Kabel nicht austauschen, weil es fest im Gerät verschweißt ist. Das heißt: Kabel kaputt, neues Gerät kaufen. Das sahen wir aber überhaupt nicht ein, denn unser Funkgerät funktioniert noch einwandfrei. Ein deutscher Bekannter hatte uns mal erzählt, dass es für solche Dinge „Rescue Tape“ gibt. Ein Band, dass bei Berührung mit sich selbst zusammenschmilzt. Auch dies hatten wir aus USA bestellt. So baute Kai unser Funkgerät aus, zog die alte Ummantelung des Kabels ab und danach klebten wir zusammen das Rescue Tape aufs Kabel auf. Das war zwar etwas aufwändig, aber klappte ziemlich gut und das Ergebnis ist okay!

Solche Projekte machen richtig Spaß! Während man auf der Werft oft unter dem Boot arbeitet und Sachen repariert und verbessert, die man später nie sehen wird, verbesserten wir hier endlich mal Dinge über der Wasserlinie bzw. im Wohnbereich. Das ist so viel schöner!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert