So ähnlich lautete der Untertitel eines Buches über das Langfahrtsegeln, das wir vor unserer Reise gelesen hatten. Und immer wieder müssen wir an diesen Satz denken, z.B. wenn wir hier in Barbuda Reparaturen an unserer Silence durchführen.
Schon seit einiger Zeit hatten wir festgestellt, dass wir immer mal wieder etwas Salzwasser im Backbord-Motorraum stehen hatten. Und nach unserem Segeltörn nach Barbuda war es nun etwas mehr Wasser als vorher. Da mussten wir mal Ursachenforschung betreiben. Kai tippte auf die Seewasserpumpe des Motors und da sollte er auch recht behalten. Glücklicherweise war die genaue Ursache schnell gefunden, der Schuldige war der Dichtring an der Rückseite der Pumpe. So baute Kai die Pumpe aus, damit er besser an den Dichtring gelangen konnte. Doch dieser hing so fest, dass er ihn einfach nicht heraus bekam. Nachdem er endlich eine Zange gefunden hatte, die klein genug war, um an den Ring ranzukommen, zerbrach dieser jedoch bei dem Versuch ihn raus zu ziehen. So musste er Stück für Stück heraus gebrochen werden, was ganz schön lange dauerte. Doch endlich hatte er es geschafft, konnte den neuen Dichtring einsetzen und die Seewasserpumpe wieder montieren. Er ließ den Motor testweise eine halbe Stunde laufen und siehe da, alles trocken!
Auch an unserem Bimini gab es mal wieder eine größere Reparatur. Wir hatten dieses ja vor kurzem neu imprägniert und seitdem ist es wunderbar wasserdicht. Doch leider hatte die Imprägnierung wohl den Faden angegriffen, mit dem wir vor einiger Zeit ein paar breite Gurtbänder auf unser Bimini genäht hatten. Diese dienen als Lauffläche, wenn wir zum Segeln z.B. den Sack für unser Großsegel öffnen oder schließen. Ein Streifen war uns bereits weggeweht worden, die anderen hingen teilweise nur noch am seidenen Faden. Da das Bimini unser Cockpit nicht nur vor Regen, sondern auch vor Sonne schützt, mussten wir zum Nähen einen anderen Sonnenschutz aufbauen. Glücklicherweise eignet sich unser Sonnenschutz, den wir übers Trampolin spannen können, hervorragend hierfür. Alles in allem beschäftigte uns dieses Projekt fast einen ganzen Tag.
Passend zu diesem Thema hatte unser treuer Blogleser Heiko die Frage gestellt, ob es denn an unserem Boot noch etwas gibt, das wir in den 8 Jahren an Bord noch nicht ausgetauscht haben. Um diese Frage zu beantworten, mussten wir erst einmal ein paar Tage überlegen. Und tatsächlich sind wir auf erstaunlich wenig Dinge gestoßen, die zur Originalausstattung unserer Silence gehörten:
- die beiden Volvo Penta Motoren inkl. Saildrives
- Honda-Generator
- der Kühlschrank
- drei Navigationsgeräte
- Radar
- Autopilot
- zwei Solarpanels
- Bimini
Großsegel, Genua und Lazy Bag und einige Leinen haben wir noch nicht ausgetauscht, diese hatte jedoch der Vorbesitzer schon mal erneuert.
Ich muss schon sagen, dass wir ganz schön baff waren, wie viele Dinge wir somit in den 8 Jahren auf unser Silence ausgetauscht haben. Und selbst an den oben aufgeführten Ausrüstungsgegenständen haben wir teilweise schon mehrere Reparaturen vornehmen müssen.
Tja, in der hohen Luftfeuchtigkeit (meist zwischen 70-80%), dem Salzwasser, der Tropenhitze (ganzjährig so gut wie nie kühler als 25ºC) und der hohen UV-Strahlung geht einfach alles viel schneller kaputt, als im trockenen und meist kühlen Deutschland. Somit ist hier nicht die Frage ob, sondern nur wann etwas kaputt geht. Daher versuchen wir, mit möglichst wenig Ausrüstung zu leben. Das zahlt sich doppelt aus: weniger Anschaffungskosten und weniger Wartungs- oder Reparaturarbeit!
Liebe Andrea, lieber Kai.
Danke für die Beantwortung meiner Frage.
Tja, dann habe ich in meiner Wahrnehmung gar nicht so falsch gelegen. Ist nicht mehr viel übrig was noch „Original“ ist.
Und da es jetzt auch euch wieder bewusst geworden ist wollen wir alle gemeinsam hoffen, das die wenigen Originale doch bitte ewig halten mögen.
In diesem Sinn, Toi Toi Toi.(und alle Daumen gedrückt).
Bleibt gesund
Euer Heiko