Einklarieren in Jolly Harbour

Nachdem in Antigua am 17. März alle Covid-Maßnahmen aufgehoben wurden, mussten wir nun endlich für die Einreise keinen PCR- oder Antigen-Test mehr mitbringen. Welch eine Erleichterung! Allerdings hat Antigua momentan noch die Impfpflicht beibehalten, d.h. einreisen dürfen nur Personen, die mindestens drei Mal geimpft sind. Da wir diese drei Impfungen sogar alle in Antigua bekommen hatten, war das also auch kein Problem für uns.

Doch leider muss man weiterhin vor dem Einklarieren zuerst zu Port Health (dem Hafen-Gesundheitsbüro). Dort bekamen wir die Temperatur gemessen, durften drei Formulare ausfüllen und mit einem von der Krankenschwester gegengezeichneten Formular durften wir dann zum Einklarieren.

Und das ist in Antigua immer ein ganz besonderer Aufwand. In St. Martin hatten wir ja am Computer im Schiffszubehörladen kostenlos ausklariert, doch so einfach wird es einem hier nicht gemacht. Antigua ist auch eine Insel, die gerne eine geringe Arbeitslosenquote ausweist und so müssen die Leute ja irgendwie beschäftigt werden. Und wir Segler dürfen das teilweise ausbaden.

Wir hatten bereits online im eSeaClear-System einklariert, doch nun mussten wir noch das ganze Behördenprozedere durchlaufen. Denn zuerst musste Kai mit seinem Formular zu Customs (der Zollbehörde). Die nahmen sein Formular von Port Health entgegen, druckten selbst ein paar Formulare aus und dann ging es ins Büro nebenan zu Immigration (der Einwanderungsbehörde). Diese sahen sich den ganzen Papierkram durch, stempelte unsere Pässe, unterzeichnete die ganzen Formulare und dann ging es mit diesen Formularen zurück zu Customs. Dort wird nochmal alles kontrolliert, wir bekommen unsere Pässe und vier Formulare zurück und dann geht es zu Port Authority (der Hafenbehörde). Denn schließlich will man ja für diesen ganzen Aufwand auch noch etwas Geld von uns sehen.

Harbour Dues (Hafengebühren) EC$50,-
Light Dues (Lichtgebühren) EC$10,-
Cruising Permit für drei Monate (Reisegenehmigung innerhalb Antiguas) EC$75,-

Insgesamt zahlten wir somit ca. €45,- Das ist wesentlich günstiger als das Einklarieren in English Harbour, weil man dort mittlerweile noch US$20,- für den Gesundheitsbeamten und US$15,- pro Person für den Eintritt zu Nelsons Dockyard bezahlen muss. Die Einklarierungsbehörden sitzen alle in historischen Gebäuden und diese kann man nur erreichen, wenn man durch die Schranke zu Nelsons Dockyard geht. Ist das nicht super, da kann man den Seglern doch gleich richtig schön die Kohle aus der Tasche ziehen.

Lustig war aber auch in Jolly Harbour, als Kai fragte um was für Hafengebühren es sich denn da handelt, denn wir waren gar nicht im Hafen, sondern hatten außerhalb in einer Bucht geankert. Die Dame meinte, das wären die Gebühren, wenn man im Hafen ist. Kai teilte ihr mit, dass wir gar nicht im Hafen sind. Sie meinte, das mache nichts, denn wir könnten ja rein theoretisch im Hafen sein. Gut, gelle?!

Also passt auf, wenn ihr in Zukunft neben einem gebührenpflichtigen Parkplatz parkt, dass ihr nicht bezahlen müsst. Denn ihr parkt zwar nicht auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz, aber rein theoretisch könntet ihr ja darauf parken.
Wir müssen mittlerweile über so etwas nur noch schmunzeln. So ist das eben mal in diesen Bananenrepubliken. Da werden die dollsten Gebühren erfunden. Und dabei könnten sie doch allem Ärger aus dem Weg gehen, wenn sie einfach schreiben würden: Einklarierungsgebühr EC$135,-.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert