Zeitraffer Oktober und November 2022

Ich habe mal wieder ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich so lange nichts gepostet habe, aber irgendwie waren wir so viel unterwegs und haben mal wieder ganz viel am Boot gewurschtelt und so verging die Zeit wie im Flug.

Hier also ein Update, was bei uns so die letzten Monate im alten Jahr los war:

Im Oktober war Kai für 2 1/2 Wochen in Deutschland, um dort endlich mal die ganzen Sachen abzuholen, die wir vor Corona nach Deutschland bestellt hatten. Und gleichzeitig wollte er mit seiner Mutter seinen 50. Geburtstag nachfeiern. Er hatte eine schöne Zeit zu Hause und konnte sich bei der Rückreise sogar noch kurz Paris anschauen.

Und was denkt ihr, was ihn zu Hause am meisten beeindruckt hat? Die riesige Vielfalt an Lebensmitteln! Alle Regale sind zum Bersten gefüllt und das Obst und Gemüse strahlt in den schönsten Farben. Das sind wir hier in der Karibik überhaupt nicht gewöhnt und Kai fühlte sich wie im Schlaraffenland.

Nach Kais Rückkehr erging es uns dann erst einmal nicht so gut. Denn leider brach uns in der Nacht direkt nach Kais Rückkehr ein Teil der Pumpe mit der wir unseren Fäkalientank auspumpen und die ganze Sch… lief uns über verschiedene Schläuche und Ventile direkt in die Bilge. Wir waren 3 Stunden damit beschäftigt die Sauerei zu beseitigen und hingen teilweise beide kopfüber im Gestank. Wahrlich kein schöner Willkommensgruß unserer Silence! Immerhin bekamen wir das Ersatzteil in Martinique und hätten die Pumpe somit zwei Tage später reparieren können. Hätten wir nicht beide Corona bekommen.

Und so lagen wir dann eine Woche flach. Ich hatte glücklicherweise nur leichtes Fieber, Husten und Halsschmerzen, aber Kai erwischte es etwas doller. Er hatte 39,5ºC Fieber und ebenfalls Husten und Halsschmerzen. So vegetierten wir ein paar Tage vor uns hin, während uns unsere lieben Freunde mit frischem Baguette, Mandarinen, Äpfeln, … versorgten (ein ganz großes Danke schön an Vero & Patrice, Elena & Achim und Chris!). Nach 8 Tagen ging es uns wieder so gut, dass wir zumindest mal unsere Einkäufe für die nächsten drei Monate erledigen konnten, aber wir waren nachmittags immer noch total schlapp und so dauerte alles etwas länger als normalerweise.

Doch irgendwann hatten wir alles eingekauft, nochmal ein paar Maschinen Wäsche gewaschen und waren bereit zu unserer Reise in Richtung Norden.

Erste Station war Dominika, wo wir wieder unsere deutschen Freunde besuchten, die sich dort ein Haus gebaut haben. Leider hatten wir teilweise so richtig schlechtes Wetter, so dass aus unseren geplanten Ausflügen nicht viel wurde und wir einige Zeit einfach nur am Boot verbrachten.

Und nach einer Woche ging es dann weiter nach Guadeloupe, wo wir für Kai ein neues gebrauchtes Kiteboard erstanden. Und als wir an den zu Guadeloupe gehörigen Les Saintes Inseln vorbei kamen, fingen wir endlich mal wieder einen richtig schönen Thunfisch. Welch ein Schmaus!

Und nach diesem kurzen Zwischenstopp ging es weiter nach Antigua.

Schnorcheln von der Anse Noire in die Anse Dufour

Irgendwie hatte ich völlig vergessen Euch von diesem schönen Schnorchelausflug zu erzählen und das wollte ich nun mal noch nachholen.

Bevor wir aus der Rade de Fort-de-France weiter nach Ste. Anne und Le Marin gefahren waren, fuhren wir mit unserem Dingi zur Anse Noire. Dies ist eine kleine Bucht etwas südöstlich der Rade, die, wie der Name vermuten lässt, einen schönen kleinen schwarzen Sandstrand hat. 

In unserem Revierführer hatten wir gelesen, dass wir von hier aus an den Felsen entlang in die nächste Bucht schnorcheln können und man hier auf ein paar schöne Korallen u.ä. stoßen würde.

So ließen wir unser Dingi am Steg in der Anse Noire und los ging’s. Und tatsächlich war auch diese Unterwasserwelt wieder wunderschön. 

Wir sahen ein paar Bart-Feuerwürmer, unglaublich viele Schwärme kleiner Fische, und einige Dinge, die wir vorher noch nie gesehen hatten, wie z.B. wunderschöne Kelchkorallen, Stern-Krustenschwämme, Goldfedersterne und unglaublich viele Riesenfassschwämme. Aber seht am Besten einfach selbst:

   

Erneuter Tausch der Ankerkette

Eigentlich wollten wir gerne wieder raus nach Ste. Anne ankern, doch da wir montags eine neue Ankerkette bekommen sollten, blieben wir gleich in Le Marin.

Dort gingen wir am Montag Nachmittag rückwärts an eine Boje, schäkelten unseren Anker von der alten Kette ab und warteten auf die Lieferung der neuen Kette.

Diejenigen von euch, die unseren Blog regelmäßig lesen, wissen wahrscheinlich, dass wir vor genau einem Jahr hier in Le Marin eine neue Kette gekauft hatten. Diese hatte jedoch bereits nach drei Monaten angefangen zu rosten, weil die Galvanisierung wohl zu dünn war. Vor unserer Abfahrt aus Antigua Anfang August hatten wir den rostigen Teil abgetrennt, weil die Kettenglieder mittlerweile so durchgerostet waren, dass wir sie nicht mehr benützen wollten.

Wir hatten dies gleich im vergangenen Jahr im November bei Clippers Ship, wo wir die Kette gekauft hatten, reklamiert und diese hatten die Reklamation an den Hersteller weiter gegeben und uns einen kostenlosen Ersatz besorgt. Es gibt also sogar in den heutigen Zeiten noch gute und serviceorientierte Geschäfte. Eine große Seltenheit und deshalb war die Freude unsererseits riesig!

Der Tausch ging völlig problemlos vonstatten. Wir ließen die alte Kette hinunter ins Boot von Clippers Ship und holten dann mit der Ankerwinsch die neue Kette an Bord. Da wir jedoch an unserer Ankerwinsch kein Zählwerk haben, mussten wir noch ein paar Kettenglieder markieren, damit wir jeweils wissen, wie viel Kette wir ins Wasser gelassen haben. 

So ließen wir die Kette in unser Dingi, nahmen mit einer vorher abgemessenen Leine Maß und markierten alle 10m mit unterschiedlich farbigen Kabelbindern.

Um 17 Uhr hatten wir es geschafft und konnten dann gleich noch aus Le Marin heraus zurück nach Ste. Anne fahren, wo wir nun wieder im schönen türkisfarbenen Wasser ankern.