August 2025 – Les bureaux des Genie in St. Pierre

Direkt gegenüber der damaligen psychatrischen Anstalt (siehe vorhergehender Beitrag) standen noch ein paar andere imposante Gebäude, die eine bewegte Vergangenheit hatten.

Im 18. Jahrhundert stand hier die Zuckerraffinerie Hardy-Desruisseaux. 1851 fielen die Gebäude in den öffentlichen Besitz und wurden in ein Hospiz umgewandelt . Zu dieser Zeit wurden die drei übereinander liegenden Terrassen, die Treppen und die beiden Becken der Zwischenterrasse gebaut.

Dann beherbergte das Gelände eine Artilleriekaserne und in Absprache mit dem Militär wurde es vom Büro der Ingenieure und der Brücken und Straßen mitgenutzt. Diese stellten z.B. auch die Wasserversorgung St. Pierres und der gegenüberliegenden psychatrischen Klinik sicher.

Ab 1862 wurde das Gelände nur noch vom Ingenieurbüro genutzt und beim Ausbruch des Mount Pelée am 8. Mai 1902 zu großen Teilen zerstört.

Die Ausgrabungskampagnen im Dezember 1988 legten die sehr gut erhaltenen Wasserbecken, Treppen, eines der Gebäude und die frühere Küche frei.

Das alles lässt erahnen welch imposante Gebäude hier früher standen. Aber einen wesentlich besseren Eindruck bekommt man auf diesem alten Foto, auf dem im Vordergrund auch die psychiatrische Klinik zu sehen ist. Und das alles war nach dem Ausbruch des Pelée komplett verschüttet und größtenteils zerstört.

Unser weiterer Weg führte uns eine alte breite steinerne Treppe hinauf bis zu den Ruinen der Kirche des damaligen Forts. Aber davon mehr im nächsten Beitrag.

August 2025 – ehemalige psychiatrische Anstalt in St. Pierre

St. Pierre ist wirklich eine Reise wert. Am Fuße des höchsten Bergs Martiniques, dem Mont Pélé, liegt dieser kleine verwunschene Ort. Früher war es einmal die Kulturhaupstadt Martiniques bis im Jahr 1902 der Ausbruch des Mont Pélé alles in Schutt und Asche legte.

Der Vulkan hatte wohl schon einige Wochen rumort, doch damals waren Vulkane noch nicht so gut erforscht und niemand glaubte an einen Ausbruch. Dies hatte fatale Folgen, denn beim Ausbruch des Pélé starben 28.000 Personen. Lediglich drei Menschen in St. Pierre überlebten die Tragödie.

Wir hatten hier schon einiges an Ruinen und Museen angeschaut, aber ein paar Überbleibsel aus der damaligen Zeit hatte ich noch nicht gesehen. Und die wollten wir uns heute anschauen.

Und so ging es vorbei an den Ruinen der Warenhäuser im ehemaligen Händlerviertel über einen kleinen Fluss hinüber in das älteste Viertel St. Pierres.

Hier liegt die ehemalige psychatrische Anstalt der Insel, oder etwas schöner ausgedrückt „La Maison coloniale de santé“. Für die damalige Zeit war die Klinik hochmodern, denn die Patienten wurden nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen mit Wassertherapien behandelt. Man glaubte wohl, das Wasser hätte beruhigende Wirkung auf den Geist. Die „Badewannen“ kann man noch heute erkennen und auch der schöne belaubte Innenhof ist noch gut erhalten.

Aber auch die nicht so wirklich moderenen Isolationszellen sind noch zu besichtigen. Für die renitenten Fälle gab es drei kerkerartige Zellen, in denen die Patienten an einem eisernen Stuhl festgeschnallt wurden bis sie sich wieder beruhigt hatten. Einige dieser Stühle stehen noch heute in den Zellen und auf dem Gelände.

Die Klinik wurde 1839 eröffnet und im Laufe der Jahre weiter ausgebaut. Im Jahr 1843 standen 80 Betten zur Verfügung. Eine der bekanntesten Patientinnen war die Tochter Victor Hugos, Adèle. Die Klinik stand in dem Ruf, dass sie ihre Patienten deutlich schneller heilte, als dies in anderen Kliniken in Frankreich der Fall war und somit wurde sie im Jahr 1900 aufgrund des großen Erfolgs nochmals erweitert und bot Platz für 200 Patienten.

Doch nicht allen ging es hier so richtig gut. Die schwierigen Fälle wurden in „Einzelzellen“ gesperrt, die unter der Terrasse der Klinik lagen. Sie waren mit einer dicken Holztür verschlossen und hatten lediglich auf einer Seite ein kleines vergittertes Fenster, durch das etwas Tageslicht ins Innere der Zelle sickerte. Diese Zellen unterschieden sich nicht so wirklich von denen in einem Gefängnis.

Leider wurde die Klinik im Jahre 1902 beim Ausbruch des Mont Pélé komplett zerstört und alle Menschen, die sich in der Klinik befanden starben. 200 Patienten, 14 Krankenschwestern, 5 Nonnen, 2 Ärzte, der Kaplan und der Leiter der Einrichtung kamen ums Leben.

Erst im Jahr 1971 wurde ein Großteil der Ruinen von Archäologen freigelegt, so dass wir heute bei unserem Besuch ungefähr erahnen können, welche für ihre Zeit moderne und große Anstalt hier einmal stand.

 

November 2024 – im Schnelldurchlauf nach Antigua

Nach einer Nacht in Bequia ging es für uns dann gleich weiter nach Martinique. Und auch dort hielten wir uns nicht lange auf. Schnell ein Großeinkauf bei Leader Price, dann noch ein paar Ersatzteile und eine neue Großschot kaufen, um das Provisorium unseres letzten Törns zu ersetzen und schon konnte es weiter gehen nach Dominica.

Dieses Mal wurden wir auf unserer Reise von viel Regen begleitet, was ihr hier an den unzähligen Regenbogen sehen könnt, die uns unterwegs begegnet sind. Falls am Ende jeden Regenbogens tatsächlich ein Schatz vergraben ist, sollten sich Schatzsucher unbedingt mal nach Martinique aufmachen 😉

In Dominica wurden wir natürlich auch von einem schönen Regenbogen willkommen geheißen und abends durften wir einen herrlichen Sonnenuntergang genießen. Dann statteten wir unseren Freunden noch einen kleinen Besuch ab, chillten in deren Hängematte, sammelten jede Menge leckeres Obst im Garten auf, und dann ging es auch schon weiter nach Guadeloupe.

Auch dieser Törn wurde von vielen Schauern begleitet, aber dafür kamen wir ziemlich flott voran und nach einer Nacht in Guadeloupe ging es gleich weiter nach Antigua.

Nach Antigua zurück zu kommen ist für uns jedes Mal etwas besonderes. Wenn wir die Insel erreichen und im türkisfarbenen Wasser der Westküste ganz gemütlich ohne Wellen nach Jolly Harbour segeln, geht uns jedes Mal das Herz auf. Wir sind wieder zu Hause!