Ausflüge in Plymouth

Nachdem wir nun also die Erlaubnis hatten, unsere momentane Ankerbucht, die Store Bay, zu verlassen, segelten wir in einem kleinen zweistündigen Törn in die Mount Irvine Bay. Dort lagen zwei andere Segler und bereits bei der Einfahrt in die Bucht sahen wir, wie die beiden wackelten und schaukelten.

Wir ankerten trotzdem, beschlossen jedoch ziemlich schnell, dass wir hier nur zu Mittag essen und dann gleich weiter motoren in die nur 2 Seemeilen entfernte Great Courland Bay von Plymouth.

Dies ist eine große Bucht, in der außer ein paar Fischerbooten kein einziges anderes Boot lag und auch der lange Sandstrand war menschenleer. Hier gefiel es uns auf Anhieb! Und im Vergleich zur Store Bay gab es hier auch keine Strandbar mit lauter Musik, keine Jet-Skis und keine Glass-Bottom-Boats. Es war einfach nur himmlisch ruhig!

Und das kleine Örtchen Plymouth hat auch noch einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. So gibt es direkt neben unserem Ankerplatz ein altes Fort, von dem zwar so gut wie nichts mehr erhalten ist, aber die Aussicht ist recht schön. 

Am Ortseingang gibt es einen Grabstein mit einer mysteriösen Inschrift, den wir uns natürlich auch anschauen mussten.

Doch als Höhepunkt unseres Tagesausflugs begaben wir uns zum anderen Ende des Orts, wo die Adventure Farm liegt. Das klingt etwas hochtrabend und eigentlich erwartet man etwas völlig anderes als man antrifft. Nämlich ein Privathaus mit einem wunderschönen großen Garten, in dem ein paar Pfade angelegt sind und man unzählige Vögel beobachten kann.

Wir gingen einmal alle Pfade entlang und sahen beeindruckend hohe Bäume, wunderschöne Blumen und einen schönen Teich.

Doch die „Hauptattraktion“ war die Terrasse. Dort hatte der Eigentümer kleine Futter- und Nektar-Stationen aufgehängt, an denen unzählige Kolibris herumschwirrten. Wir konnten uns ca. 2m entfernt auf Stühle setzen und das bunte Treiben beobachten. Dann durften wir noch ein paar Bananenstücke in einen Strauch stecken und danach wurde eine Glocke geläutet, die noch weitere Vögel anlockte, wie z.B. den Blue Crowned MotMot, Spechte, Bananaquits, … 

Doch am Beeindruckendsten fanden wir die vielen verschiedenen Kolibris. Es ist unglaublich, wie schnell sie mit den Flügeln schlagen und wie toll sie in der Luft stehen und seitwärts und rückwärts fliegen können. Und nun wissen wir auch, warum sie im Englischen „Hummingbirds“ genannt werden. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welches Summen hier an den Nektarstationen herrschte. Wir wären am liebsten tagelang hier sitzen geblieben!

Bummel durch Scarborough

Hier in Tobago sind leider manche Dinge etwas komplizierter als auf anderen Inseln. So ist es uns z.B. nicht gestattet, einfach von einer Bucht in die andere zu segeln, sondern wir müssen beim Zoll einen Plan einreichen, sobald wir das eine Zollgebiet von Tobago verlassen und ins andere Gebiet segeln wollen.

Da wir vorhaben, einmal die Nordwestküste hoch zu segeln bis nach Charlotteville, mussten wir also wieder mit dem Bus nach Scarborough fahren, um dem Zoll unsere Pläne mitzuteilen.

Bei dieser Gelegenheit verbanden wir gleich das Notwendige mit dem Angenehmen und schauten uns die Sehenswürdigkeiten dort an. Allzu viele waren es nicht, man konnte sie also locker in einem halben Tag unterbringen. So gingen wir in der sengenden Mittagshitze an den Anstieg zum 130m über Scarborough gelegenen Fort King George. Das Fort war für uns als Europäer nicht übermäßig beeindruckend, aber dafür waren der Park ums Fort und die Aussicht umso schöner. Und als kleine Erfrischung gab es sogar noch eine Kugel hausgemachtes Sauersackeis. Was will man mehr!?

Danach bummelten wir noch kurz durch ein paar Geschäfte, bevor wir zum Botanischen Garten gingen. Glücklicherweise hatte unser Revierführer uns vorgewarnt, dass man ob dieser Bezeichnung nicht allzu viel erwarten sollte. Und so waren wir nicht sonderlich enttäuscht, als uns dort einfach nur ein ganz gewöhnlicher Park erwartete, der auch keinen Eintritt kostete. Wir ruhten uns auf einem schattigen Bänkchen kurz aus, bevor wir uns aufmachten zur Markthalle. Leider waren wir hier jedoch zu spät, da der Markt wohl nur vormittags geöffnet ist. Schade, somit war uns gerade unser letzter Programmpunkt weggebrochen, aber wir sind ja noch eine Weile hier in Tobago und können den Marktbesuch ein anderes Mal nachholen.

Und zum Abschluss noch kurz zwei Fotos: eines zeigt eine normale Palme, eines einen Handy-Masten. Das ist mit Sicherheit der schönste Handy-Mast, den wir je gesehen haben!

Beim Zahnarzt

Am Mittwoch vor zwei Wochen waren wir hier in Tobago beim Zahnarzt und staunten nicht schlecht. Die Praxis sah sehr modern aus und wir wurden persönlich vom Zahnarzt mit einem freudestrahlenden Lächeln begrüßt.

Er holte gleich noch seinen Bruder, mit dem zusammen er die Praxis betreibt, und auch dieser schüttelte uns begeistert die Hände. Die Freundlichkeit der Einwohner von Tobago kennen wir ja bereits, doch dies war uns dann doch etwas zu viel des Guten. Aber schnell verstanden wir, warum wir so überschwänglich begrüßt wurden. Die beiden hatten die Praxis gerade erst am Vortag eröffnet und wir waren ihre zweiten Patienten!

Normalerweise habe ich in einer Zahnarztpraxis immer Schweißausbrüche, doch die Atmosphäre hier war so herzlich, dass ich mich fast schon wohl fühlte. Unsere Probleme wurden begutachtet (Kai hatte zwei Kronen inklusive Füllungen verloren) und ich hatte etwas Probleme mit einem Zahn. Bei Kai wurde sofort mit dem Aufbau der Füllungen begonnen und dann bekam er nochmal einen Termin für vergangene Woche.

Bei mir sollte ein Röntgenbild angefertigt werden, doch da der Röntgenapparat noch nicht da war, bekam auch ich einen neuen Termin.

Somit waren wir am Dienstag nochmal beim Zahnarzt, wo dann unsere Probleme sehr professionell und mit top moderner Ausrüstung beseitigt wurden. Ich bekam sogar kostenlos noch ein neues Schmucksteinchen „angeklebt“, das ich vor mehr als einem Jahr verloren hatte. Solch einen tollen Service hätten wir hier nie erwartet. Tja, die Karibik ist doch immer wieder für eine Überraschung gut!