Leider war die letzten Tage unser Internetzugang so langsam, dass wir es lediglich geschafft haben, ein paar e-mails zu versenden. Aber zum bloggen hat es nicht gereicht. Heute ist es zwar etwas besser, aber leider immer noch nicht allzu schnell 🙁
Am Mittwoch haben wir uns einen Tag frei genommen, um endlich etwas die Gegend zu erkunden. Unser Revierführer hatte mal einen guten Tipp parat: ein kleiner Trail, der von der Freemans Bay, wo wir mit unserem Boot liegen, bis auf den Hügel (Shirley Heights) hoch über dem Strand hinaufgeht. Der Weg war zwar nicht ganz einfach zu finden, aber die Suche danach hat sich gelohnt. Zuerst ging es schön schattig durch einen grünen Blätter- und Kakteenwald und als der Bewuchs etwas karger und der Weg felsiger wurde, hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf die Bucht und unsere Silence. Ganz oben angekommen, konnten wir sogar über die ganze Insel blicken. Auf Shirley Heigths gibt es eine alte Militärbefestigung. Teilweise wurden die Häuser sehr schön restauriert, teilweise stehen nur noch Ruinen da.
Da es hier oben auch einen Geocache geben sollte, machten wir uns nach einer kleinen Erfrischungspause auf die Suche danach. Wir lösten ein Rätsel mit Hilfe eines Gedenksteines auf dem Friedhof und wurden dann auf einem anderen Trail zu einem noch älteren Friedhof geführt. Zuerst hatten wir etwas Probleme in dem dichten Gestrüpp, doch nach einer kurzen Weile fanden wir ihn dann: unseren ersten Geocache auf Antigua.
Zuvor hatten wir gesehen, dass auf der anderen Seite der Straße auch noch ein Weg zurück in unsere Bucht führt. Da dieser sehr vielversprechend aussah, beschlossen wir, ihn als Rückweg zu nehmen. Auch führte dieser Weg direkt an einem anderen Geocache vorbei, den wir dann gleich noch heben wollten. Der Weg war atemberaubend! Er führte direkt an den Klippen entlang, von wo wir eine spektakuläre Aussicht auf die an die Felsen brandenden Wellen hatten. Danach ging er ziemlich steil hinunter auf ein Felsplateau. Alle paar Minuten blieben wir stehen, um die tolle Aussicht zu genießen. Dann ging es wieder hinein in den Blätterwald und ganz bis hinunter ans Meer. Dort sollte irgendwo in der Nähe der Pillar of Hercules in einer Felsspalte unser zweiter Geocache versteckt sein. Wir suchten bestimmt mehr als eine halbe Stunde, aber fanden ihn leider nicht. Als wir gerade aufgeben wollten, kam ein weiterer Geocacher über die Felsen auf uns zu. Wir suchten noch etwa eine weitere halbe Stunde zu dritt, aber fanden ihn immer noch nicht. Somit gaben wir drei dann auf und liefen gemeinsam zurück zum Strand. Auch wenn wir den zweiten Cache nicht gefunden hatten, so war allein schon der Trail den Weg wert.
Abends feierten wir dann auch endlich unsere Ankunft. Die Abende vorher hatten wir ja noch unseren Thunfisch-Fang zu dezimieren, aber nun gelüstete es uns unglaublich nach einem Burger. Also beschlossen wir hier in English Harbour direkt am Hafen in eine Bar zu gehen und uns dort einen schönen Burger zu genehmigen. Leider wussten wir nicht, dass hier in English Harbour abends total tote Hose ist und die Bars alle nur Frühstück und Mittagessen anbieten. Somit machten wir dann eben einen kleinen Spaziergang nach Falmouth Harbour und fragten unterwegs zwei Einheimische nach einer guten Burgerbar. Wir bekamen die Empfehlung in die „Mad Mongoose“ zu gehen und das war wirklich ein super Tipp. Wir aßen beide den Mongoose-Burger mit Zwiebeln, Speck, Tomaten, Gurken, Salat, Pilzen, Spiegelei und Pommes und waren danach bombensatt. Ach, war das lecker, nach so vielen Wochen fast ohne Fleisch, endlich mal wieder einen schönen fettigen Burger zu essen 🙂
Am Donnerstag haben wir den ganzen Tag unser Boot geputzt. Es war sowohl außen wie auch innen total verdreckt (wir hatten ja 5 Wochen lang nicht geputzt). Leider schafften wir nur, es außen zu putzen und den einen Rumpf innen vom Schmutz zu befreien, der andere Rumpf kam jetzt heute dran.
Am Freitag gingen wir Wäsche waschen und zu diversen Ship-Chandlern. Das füllte unseren ganzen Tag. Wir wuschen zwar nicht selbst, aber schleiften drei riesige Taschen voll schmutziger Bettwäsche und Klamotten in eine Wäscherei in Falmouth Harbour, weil diese uns sowohl preislich als auch vom Aussehen her am meisten zugesagt hatte. Während die Damen die Wäsche wuschen, gingen wir unsere Besorgungen erledigen und drei Stunden später konnten wir die Wäsche dann wieder abholen. Als wir gerade so schwer bepackt wieder zu unserem Hafen liefen, kam uns plötzlich ein bekanntes Gesicht entgegen. Es war Joanna, die wir zusammen mit ihrem Mann in Puerto Calero kennengelernt hatten und die eine Woche vor uns nach Antigua aufgebrochen waren. Welch Wiedersehensfreude! Wir verabredeten uns gleich für gestern Abend in der Mad Mongoose zum Essen und tauschten unsere Atlantik-Erlebnisse aus. Danach spielte dort noch eine Band, die wir bei einem weiteren Bierchen genossen. Hach, da kommt endlich Urlaubsfeeling auf!
Heute hatten wir ein leckeres Frühstück mit frisch gebackenem Fladenbrot, selbstgebackenen Mohnschnecken und selbstgemachtem Joghurt (Sophie: merci beaucoup pour m’apprendre de faire du joghurt). Danach reparierten wir ein paar Kleinigkeiten und putzten und dann ging es zum Barbecue nach Shirley Hights. Doch davon berichte ich dann ein andermal.