Wanderung über den Gros Morne

Ursprünglich hatten wir geplant, vergangenen Sonntag gleich wieder nach Antigua zu segeln, aber Kais Finger machte uns einen Strich durch die Rechnung.

Bereits am Freitag Abend war der Finger wieder angeschwollen und rötete sich leicht. So beschlossen wir, lieber hier in Deshaies zu bleiben, wo Arzt und Apotheke nur ein paar Gehminuten entfernt sind.

Am Sonntag hatten wir die Öffnungszeiten des Arztes nachgeschaut und Montags standen wir Punkt 8 Uhr vor dessen Tür. Doch dort prangte ein Zettel, dass er wegen Krankheit heute geschlossen hat. Da wir uns relativ sicher waren, dass Kai wieder Antibiotika nehmen sollte, versuchten wir unser Glück in der Apotheke. Dort waren jedoch gerade alle Computer ausgefallen, die Apotheke stand gerammelt voll mit Kunden und es dauerte ca. eine halbe Stunde bis wir endlich an die Reihe kamen. Natürlich wollte uns die Apothekerin ohne Rezept keine Antibiotika geben, aber immerhin erfuhren wir, dass es am Ort noch zwei weitere Ärzte gibt.

So machten wir uns auf den Weg zum nächstgelegenen Arzt. Dort standen bereits drei Herren vor der Tür, die jedoch verschlossen war. Eigentlich sollte der Arzt um 8 Uhr öffnen, heute hatte er aber wohl ordentlich Verspätung. So beschlossen wir nochmals 10 Min. weiter zum nächsten Arzt zu gehen. Dort hatten wir mehr Glück. Er war geöffnet und es waren lediglich 2 Herren vor uns im Wartezimmer. Dennoch dauerte es ca. 40 Minuten bis wir an der Reihe waren. Der Arzt schaute sich Kais Finger an und verschrieb sofort Antibiotika und eine antibiotische Salbe. Mit dem Rezept bekamen wir dann auch die Antibiotika in der Apotheke und Kai startete gleich mit der Einnahme.

Wir beschlossen auf jeden Fall hier zu bleiben bis es mit Kais Finger wieder deutlich bergauf geht, weil der Arzt in Deshaies so viel leichter zu erreichen ist als in Antigua.

So vertreiben wir uns nun hier die Zeit, je nach Wetterlage, mit Arbeit am Computer oder mit kleinen Ausflügen. Wenn es regnet wurschteln wir am Boot, wenn die Sonne scheint und der Wind wie wild pfeift, flüchten wir an Land.

Am Dienstag machten wir eine kleine Wanderung. Im Norden der Bucht steht ein 206m hoher Berg namens Gros Morne. Am Friedhof von Deshaies startet ein kleiner Wanderweg, der über diesen Berg in die nächste Bucht führt. Wir starteten morgens bei leichter Bewölkung, was ideal war, denn zu Anfang ging es fast senkrecht den Berg hinauf. Ich kam ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen und war ziemlich froh, als wir oben angekommen waren. Doch der Aufstieg hatte sich gelohnt: wir hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Westküste Guadeloupes. 

Und ein paar hundert Meter weiter bot sich uns erneut ein toller Ausblick. Dieses Mal auf die andere Seite, die Grand Anse, ein mehrere hundert Meter langer breiter Sandstrand. Mitten im Wald zu stehen und auf diesen tollen Sandstrand zu schauen war wunderbar.

Nun ging es ziemlich steil nach unten und unterwegs sahen wir alle möglichen kleinen Tierchen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause auf einer kleinen Bank an der Küste liefen wir hinunter zum Strand und stapften durch den Sand.

Mittlerweile war die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen und wir zogen uns nach einer Weile doch lieber wieder auf einen kleinen Weg im Schatten der Bäume zurück. Dort fanden wir auch ein paar Picknicktische an denen wir unser mitgebrachtes Sandwich und einige Mandarinen essen konnten, bevor wir uns auf den Rückweg nach Deshaies machten. Glücklicherweise gab es einen Rundweg, so dass wir nicht wieder über den Berg zurück mussten, sondern ein Stück auf einem breiten geschotterten Waldweg gehen konnten. Dieser endete am Eingang Deshaies, von wo aus wir der Straße zurück ins Ort folgten.

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