Dieses Jahr ist alles anders – Teil 2

Nachdem wir in St. George’s angekommen waren, hissten wir die Grenada-Flagge und die Quarantäne-Flagge und riefen wir über Funk die Marina Port Louis an. In unseren Unterlagen für die Reservierung hieß es, dass wir unsere Buchungsnummer bereithalten sollten, weil wir diese angeben müssen. Die Marina antwortete sofort und ich sagte ihnen, dass wir gerade aus Antigua ankommen und wir uns für die Ankunft registriert haben. Daraufhin hieß es, dass wir gleich in die Marina kommen und direkt am Eingang längsseits an einen Steg gehen sollten. Die Fender sollten wir auf der Steuerbord-Seite ausbringen.

Während unsere Silence langsam in den Hafen einfuhr, brachten wir die Fender aus und hielten nach dem richtigen Steg Ausschau. Ah ja, dort rechts kamen bereits zwei Angestellte der Marina auf den Steg hinaus, die dann auch unsere Leinen entgegen nahmen und uns festmachten.

Dann zogen wir uns unsere Masken über, schnappten unsere Unterlagen und gingen zu einem kleinen Pavillon, der am Ende des Stegs aufgestellt war. Dort mussten wir hinter einer markierten Linie stehen bleiben und ein Beamter des Gesundheitsministeriums erklärte uns, wie es nun weitergeht. Wir nannten unseren Bootsnamen und er suchte unsere Reservierung heraus (bis jetzt hatten wir die Reservierungs-Nummer nicht gebraucht und sollten sie auch nicht benötigen). Leider war da etwas durcheinander geraten, denn hinter dem Formular mit den Angaben zu unserem Boot hing zwar ein Formular mit den Angaben zu meiner Person, aber leider war statt Kais Formular das Formular eines anderen Seglers angeheftet. So musste Kai sein Formular erneut ausfüllen und danach wurde bei uns beiden die Temperatur gemessen. Ich hätte zu gerne gefragt, was denn eigentlich passiert, wenn nun einer von uns eine erhöhte Temperatur hat, aber der Beamte war so kurz angebunden und formell, dass ich mich nicht getraute. Aber es hätte mich schon mal interessiert, ob sich an der weiteren Vorgehensweise irgendetwas geändert hätte oder ob das eigentlich komplett unnötig war.

Nach dem Messen der Temperatur bekamen wir einen Bescheid, dass wir die vorläufige Gesundheits-Prüfung durchlaufen haben und nun in die Quarantäne-Zone dürfen bis die endgültigen Gesundheits-Prüfung statt findet.

Diese sollte in ca. 10 Tagen durchgeführt werden. Ein Arzt kommt jeweils Montags und Freitags in die Marina und führt einen Rapid-Test durch. Wir sollen nun per e-mail Bescheid bekommen, wann wir zum Test geladen werden. Da wir ja Donnerstags ankamen, wären die 10 Tage Quarantäne also Sonntags vorbei und somit hoffen wir, dass wir für kommenden Montag einen Termin bekommen.

Damit waren wir auch schon entlassen, konnten zurück zu unserer Silence und wieder ablegen. Bereits im Reservierungsformular waren die Koordinaten für die Quarantäne-Zone genannt worden. Und so fuhren wir wieder aus der Marina hinaus und ankerten mit ca. 50 anderen Seglern im genannten Gebiet vor St. George’s. Hier müssen wir nun die nächsten 10 Tage bleiben und dürfen das Boot nur verlassen, um Müll ans Dock zu bringen oder Bestellungen aus Supermärkten o.ä. am Dock abzuholen. Dies muss jedoch über Funk angefragt und genehmigt werden. Das werden wir aber bestimmt nicht in Anspruch nehmen müssen, denn 10 Tage ohne Supermarkt oder Mülleimer sitzen wir locker auf einer Arschbacke ab.

Ansonsten dürfen wir uns nicht vom Boot entfernen und im Wasser nur um unser eigenes Boot herum schwimmen aber keinesfalls zu einem Nachbarboot schwimmen oder durch die Gegend schnorcheln. 

Somit war nun die erste Hürde genommen und nun müssen wir hoffen, dass beim Covid-Test dann auch noch alles glatt geht, so dass wir nach Grenada einreisen dürfen. Ich muss zugeben, dass ich mir etwas Sorgen mache, nicht weil ich denke, dass einer von uns Covid haben könnte. Das halte ich mit 99% für ausgeschlossen. Aber die Rapid-Tests sollen ja nur eine Genauigkeit von ca. 80% haben und was passiert, wenn dann einer von uns fälschlicherweise positiv getestet wird? Wir hoffen mal, dass das nicht der Fall sein wird und wir nächsten Montag nach insgesamt ja eigentlich 13-tägiger Quarantäne (11 Tage in Grenada und zwei Tage auf See) einklarieren dürfen.

Ein Gedanke zu „Dieses Jahr ist alles anders – Teil 2

  1. 80% Genauigkeit bedeutet meines Wissens leider auch, dass Du ein negatives Ergebnis bekommen kannst, aber zu 20% die Chance besteht, dass Du dennoch erkrankt bist. Also falsch negativ. Viele Tests sind offenbar nur zu ca. 2/3 genau – so war es in der Familie einer amerikanischen Arbeitskollegin. Wird bestimmt ok sein bei euch. Happy Quarantaining!

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