CopperCoat – die Erste

Für die Nicht-Segler hier erst einmal eine kurze Erklärung, was das eigentlich ist. 

Um unseren Rumpf frei von Algen- und Muschelbewuchs zu halten, gibt es Farben, die Giftstoffe und oft Kupfer enthalten, die man sich auf den Rumpf streichen kann. Diese Farben nennt man Antifoulings. Es gibt von vielen Herstellern die unterschiedlichsten Antifoulings mit mehr oder weniger verschiedenen Giftstoffen zu den unterschiedlichsten Preisen. Egal welches Antifouling wir bisher probiert hatten, nach spätestens einem Jahr war es wirkungslos und Kai musste den ganzen Bewuchs unter Wasser immer mal wieder mit einer Spachtel von Hand entfernen. Wir hatten immer teures Antifouling namhafter Hersteller gekauft und somit ca. alle zwei Jahre rund US$1.400,- auf unsere Rümpfe gestrichen. Ganz schön viel Geld für den wenigen Nutzen!

Das hatten wir satt und somit sahen wir uns nach Alternativen um. Wir trafen immer mehr Leute, die eine Kupferbeschichtung auf ihr Boot aufgetragen hatten und damit sehr zufrieden waren. Das Kupfer hindert zwar nicht die Algen am Wachsen, dafür heften sich aber keine Muscheln an. Die Algen kann man angeblich mit einem „Glitzi“ ganz leicht entfernen und so muss man nur ca. alle 6 Wochen einmal rund ums Boot und diese abwischen. Die Kupferbeschichtung, Handelsname CopperCoat, soll für 10 Jahre gut sein und kostet nur wenig mehr als ein teures Antifouling. In unserem Fall US$1.800,-.

Das klang doch gut! Somit wäre CopperCoat nicht nur viel billiger als normale Antifoulings, es würde uns in Zukunft auch weniger Zeit auf der Werft bescheren und es ist auch umweltverträglicher, da es keine Giftstoffe wie andere Antifoulings enthält. 

Und so bestellten wir im Juli bei Grenada Marine, einem offiziellen Händler von CopperCoat in Grenada, 12 Kits für unsere Silence.

Und da begann unsere aufwändige CopperCoat Geschichte.

Wir teilten Grenada Marine mit, dass wir das CopperCoat im August abholen würden und schrieben nochmals eine e-mail, als wir in der Quarantäne in Grenada waren, dass wir dann demnächst vorbei kommen würden. Da Grenada Marine sowieso auf unserer Segelroute nach Carriacou lag, planten wir dort einfach einen Übernachtungssstopp ein, um unser CopperCoat abzuholen.

So segelten wir Ende August nach St. David’s Harbor, warfen unseren Anker und fuhren mit dem Dingi zu Grenada Marine. Die Dame im Büro wusste gleich Bescheid und bat einen ihrer Kollegen unser CopperCoat zu holen, während sie die Rechnung vorbereitete. Der Kollege zog ein Gesicht, murmelte etwas von wegen „Muss mal schauen, ob wir überhaupt noch so viel haben“ und verschwand. Was sollte das denn heißen? Er war eine ganze Weile verschwunden und als er zurück kam, erklärte er uns, dass sie gerade diese Woche angefangen hätten auf zwei Boote CopperCoat aufzutragen und deshalb nicht mehr genügend Kits für uns hätten. Ja konnte das denn wahr sein? Wir hatten doch zig Mal Bescheid gegeben, dass wir kommen und sogar schon angezahlt. Warum hatte man die Kits denn nicht für uns zur Seite gelegt? Typisch Karibik! Wir waren ganz schön sauer, konnten es aber nicht ändern. Und da dies der einzige CopperCoat-Händler weit und breit war, mussten wir uns irgendwie mit ihm arrangieren.

Der Kollege erklärte uns, dass man das CopperCoat gleich für uns bestellen könne und es dann in ca. zwei Wochen da wäre. Nachdem ich zum Ausdruck brachte, wie sauer ich war, versprach er uns, dass sie es dann sofort auf die Fähre nach Carriacou schaffen würden, wo es am 14. September ankommen sollte und der Transport für uns natürlich kostenlos sei. Was blieb uns anderes übrig als diesen Vorschlag anzunehmen.

Doch nun stellte sich uns die Frage, ob wir unseren Termin auf der Werft verschieben sollten. Wir hatten geplant am 31. August an Land zu gehen, unser CopperCoat würde ja aber erst am 14. September ankommen. Da wir jedoch ziemlich viele Arbeiten auf unserer Werft-Liste stehen hatten und auch für das CopperCoat einiges vorbereitet werden musste, beschlossen wir, den Termin zu halten. Zumal wir auch gehört hatten, dass die Werft mittlerweile sehr ausgebucht war und wir Angst hatten, dass wir dann gar nicht so schnell einen neuen Termin bekommen würden.

Und so hievten wir, wie ihr ja schon wisst, unsere Silence am 31. August an Land.

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