Die zweite Woche auf der Werft in Carriacou

Auch diese Woche hatten wir erst einmal noch hauptsächlich mit der Maschine und per Hand das alte Antifouling abzuschleifen. 

Aber in der zweiten Hälfte der Woche durften wir dann zu anderen, aber auch nicht gerade erfreulichen Arbeiten, übergehen. Wir haben an unserer Silence ein paar Reparaturen, wo der Voreigner einige Schäden am Rumpf und den Kielen reparieren ließ. Leider waren diese Reparaturen nicht sehr professionell durchgeführt und wir hatten an einigen davon kleine Blasen. Dies war uns bereits bei unserem letzten Werftaufenthalt an einigen Stellen aufgefallen, die wir dann unter fachmännischer Beratung selbst korrekt repariert hatten. Diese Stellen waren nun auch alle okay, aber jetzt hatten wir Blasen an ein paar anderen kleinen Stellen.

Diese mussten aufgeschliffen, mehrfach ausgespült, getrocknet, neu verspachtelt und mit Epoxy Primer gestrichen werden. Was hier so einfach klingt, ist leider ein mehrtägiger Prozess. Und als wir alle wieder verfüllt hatten und überall Epoxy Primer auftragen wollten, entdeckten wir nochmal eine Blase am Bug und das Spiel ging von vorne los.

Außerdem war die Hälfte unserer Ankerkette völlig verrostet. So ließen wir diese zu Boden, flexten den verrosteten Teil ab und säuberten den Rest der Kette. Gleichzeitig brachten wir noch neue Markierungen an (damit wir wissen, wie viel Kette wir im Wasser haben) und säuberten den Ankerkasten und die daneben liegende Bugskiste. Auch die Wasserauslässe unserer Bugskisten waren ziemlich verrostet und so erneuerten wir diese auch gleich noch und befreiten unsere Silence von den unschönen Roststreifen. Und wo wir schon mal dabei waren, reinigten wir auch noch die ganze Unterseite des Salons und auch ein paar andere Stellen mit Salzsäure.

Beim Abschleifen des Antifoulings hatten wir leider teilweise mit der Maschine überhalb der Wasserlinie ins Gelcoat geschliffen. Dort waren nun lauter kleine Kratzer. Nichts was uns optisch störte, aber es wäre schwieriger, Bewuchs wieder weg zu bekommen und deshalb schliffen wir am ganzen Boot die kleinen Kratzer wieder raus. Das hieß auf 46m Länge gingen wir nacheinander erst mit 320er Schleifpapier, dann mit 500er, danach mit 1.000er, 1.500er, 2.000er und 2.500er Schleifpapier drüber. Das war ganz schön aufwändig, aber danach war unsere Silence wieder so glatt wie ein Kinderpopo 😉

Unsere blauen Zierstreifen waren zwar mittlerweile von den weißen Flecken befreit, allerdings hatten wir noch ein paar Kratzer und Macken von Bojen oder auch unserem Außenbordmotor. Da es aufwändig und teuer ist, die Streifen komplett zu erneuern, repariere ich sie einfach bei jedem Werftbesuch. Das wird zwar nicht perfekt und aus der Nähe sieht man die Reparaturen. Von ein paar Metern Entfernung sieht es jedoch wieder ziemlich gut aus. Hierzu fällt mir ein schöner englischer Spruch ein: „It’s far from good, but good from far!“ Ein Motto, das uns sehr gut gefällt.

Außerdem bauten wir noch ein paar kaputte Borddurchlässe und Ventile aus. Diese waren undicht geworden und mussten somit erneuert werden.

Und noch eine weitere Arbeit erledigten wir in dieser Woche oder ich muss eher sagen, wollten wir erledigen: wir dichteten unsere Notausstiegsluke mit Silikon ab. Doch als wir nach ein paar Stunden nachschauten, ob es gut getrocknet ist, hatte das Silikon lauter Blasen geworfen. Anscheinend war noch Feuchtigkeit darunter gewesen und so beschlossen wir mit einer Riesenwut im Bauch, dass wir das jetzt alles wieder mühsam entfernen müssen. Das war für Kai mehr als ein halber Tag Arbeit!

Und zwischendurch musste dann auch noch Unterwäsche per Hand gewaschen werden, weil die Werft leider keine Waschmaschinen hatte. Diese dann zum Trocknen in all den Schleifstaub zu hängen, fühlte sich nicht wirklich schön an. 

Doch immerhin schliefen wir diese Woche mit unserem Giftspray und ohne nächtliche Schnakenattacken viel besser und durften sogar ein paar mal bis 6:30 Uhr durchschlafen. Herrlich!

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