Baie Orientale

Von Tintamarre in die Baie Orientale sind es nur 2,5 Seemeilen, also quasi ein Katzensprung. Allerdings ist die Einfahrt nicht ganz ohne. Vor sich sieht man eine riesige Bucht, die auf jeder Seite von einer Insel begrenzt ist, aber zwischen den Inseln ist das Meer größtenteils sehr flach und dadurch bauen sich große, steile Wellen auf, die auch an vielen Stellen brechen. Am sichersten ist es somit ziemlich genau mittig in die Bucht zu fahren und einem Kanal mit ca. 8m Tiefe zu folgen. 

Drinnen in der Bucht wanden wir uns nach Süden und ankerten dort direkt hinter dem Riff. Hm, so ganz wie in der Nonsuch Bay in Antigua ist das hier aber nicht! Wir hatten weniger als 10 Knoten Wind und dennoch liefen ca. 0,5m hohe Wellen über das Riff und unsere Silence schaukelte ganz schön. Vielleicht ist gerade Flut und das wird noch besser?!

Hier noch ein Video (falls es nicht angezeigt wird, müsst ihr zum Anschauen auf unsere Website gehen):

Da es zum Kiten etwas wenig Wind hatte, fuhren wir mit dem Dingi an Land und machten einen Spaziergang am Strand entlang. Wir kamen uns vor wie in Europa. Am ganzen Strand standen Liegen mit Sonnenschirmen und es wimmelte nur so von Touristen. Wow, solch einen Andrang hatten wir hier in der Karibik selten gesehen.

Mittags frischte der Wind ein bisschen auf, so dass Kai eine Runde foilen konnte. So richtig glücklich war er jedoch nicht, als er zurückkam. Um hinter der Insel Cayo Verde vorbei zu fahren war zu wenig Wind und wenn man es doch schaffte endete man in riesigen Wellen, die vom Atlantik rein kamen. Für uns Glattwasserkiter sehr gewöhnungsbedürftig!

Leider wurden die Wellen an unserem Ankerplatz auch nicht besser und so verbrachten wir eine sehr ruppige Nacht, gingen gleich am Morgen Anker auf und ankerten hinter Cayo Verde. Hier fühlte es sich etwas geschützter an, aber auch nicht so wirklich gut. Na ja, wir probieren es mal eine Nacht. Immerhin hatten wir von hier einen wunderbaren Blick auf die Teilnehmer der Heineken-Regatta, die an diesem Tag einmal um St. Martin segelten.

Tja, leider war diese Nacht auch nicht viel angenehmer als die vorherige und so mussten wir uns am nächsten Morgen erneut nach einem anderen Ankerplatz umschauen. Viel Auswahl blieb nicht mehr. Wir konnten es nur noch hinter der Insel namens Pinel im Norden der Bucht probieren. Aber können wir von dort auch unsere Kites starten? Für die nächsten Tage war mächtig Wind angekündigt und da wollten wir natürlich etwas mit unseren Twintips kiten.

Wir könnten zwar auch mit unserem Dingi zum Strand und von dort aus starten, aber bei den riesigen Wellen, die mittlerweile in die Bucht kamen, fanden wir das nicht ganz ungefährlich.

Also ankerten wir am südlichen Zipfel von Pinel und starteten unseren Kite dort vom Boot. Das klappte glücklicherweise besser als erwartet und auch der Ankerplatz war viel besser als die vorherigen. Hier konnten wir erst einmal bleiben und ausgiebig kiten.

Und das war ein richtiges Erlebnis für uns. Mittlerweile hatten wir zwischen 21-25 Knoten Wind und 2,5-3m hohe Wellen. Welch ein Eindruck, sich mit dem Twintip in einem Wellental zu befinden und dann hinter sich eine 3m hohe Wand von Wasser zu erblicken. Die Wellen waren teilweise richtig steil und ich musste erst einmal lernen wie man diese am besten nimmt. Doch am zweiten Tag klappte es bei uns beiden schon ziemlich gut und wir schafften es sogar in den Wellen ein paar 5-6m hohe Sprünge hinzulegen. Wow, das machte Spaß, war aber auch wesentlich anstrengender als auf schönem glatten Wasser. Dennoch eine tolle neue Erfahrung!

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