Leider musste Kai in der vergangenen Woche mehrere Tage im Bett verbringen. Freitag nachmittags entdeckte er einen kleinen Ausschlag und einer seiner Lymphknoten in der Leiste war geschwollen. Samstags war der Lymphknoten so sehr geschwollen, dass wir zuerst an einen Leistenbruch dachten. Doch das war schon ein großer Zufall, dass er gleichzeitig diesen Ausschlag hatte. Wir machten Photos und schickten diese an Online-Ärzte vom Klinikum Heidelberg. Eine Stunde später kam die Antwort: es handelt sich um Gürtelrose! Kai soll sofort einen Arzt aufsuchen und sich Aciclovir 800 verschreiben lassen.
Das war leichter gesagt als getan, denn wir erfuhren, dass der einzige Arzt Barbudas gerade auf einer Fortbildung in Barbados weilte. Aber nach Antigua segeln konnte Kai in diesem Zustand auch nicht. Glücklicherweise hatte ich noch 20 Aciclovir 400 Tabletten in meinem großen Medikamentenfundus, so dass Kai gleich mit der Einnahme beginnen konnte.
Allerdings würden die Tabletten nur für 2 Tage reichen. Deshalb kontaktieren wir noch am Samstag den barbudanischen Arzt per WhatsApp und fragten ihn, wo wir die benötigten Tabletten bekommen könnten. Er antwortete sofort, dass er sich gleich am Montag darum kümmern würde, diese aber wahrscheinlich in Antigua bestellen müsse. Oh weia, wir bräuchten die Tabletten ja Montag Mittag. Das würde nicht hinhauen! So nahm Kai lieber mal nur die Hälfte der vorgeschriebenen Dosis, damit die Tabletten ihm zumindest bis Dienstag Mittag reichen würden. Und tatsächlich bekamen wir am Montag Nachmittag Bescheid, dass wir die gewünschten Tabletten am Dienstag Nachmittag bekämen. Puh, das würde genau passen.
Der Arzt war unglaublich nett und hilfsbereit. Auf dem Rückweg von Barbados hatte er eine Zwischenlandung in Antigua, besorgte dort unsere Tabletten, flog dann nach Barbuda, setzte sich ins Auto und brachte uns die Tabletten sogar noch zu Enochs Bar. Wenn das mal kein toller Service ist! Hier in der Karibik wird einfach immer alles irgendwie möglich gemacht!
Aber in solchen Momenten wird uns dann doch immer wieder bewusst wie gut es ist, wenn man an so verlassenen Orten nicht ernsthaft krank wird. Die ärztliche Versorgung ist auf den wenigsten karibischen Inseln mit der europäischen Versorgung vergleichbar. Am besten hat man immer eine große Auswahl an Medikamenten an Bord und denkt dann nicht zu sehr darüber nach was alles passieren könnte. Das Strand-Meer-Sonne-Paradies hat nunmal auch seine Schattenseiten!