Mal wieder kein Wind

Schon seit mehr als einer Woche haben wir so gut wie keinen Wind. Und so erledigten wir mal wieder viele Dinge am Boot, wie z.B. den Einbau unseres gebraucht gekauften AIS-Transmitters (Automatic Identification System) inkl. Splitters. Bisher hatten wir nur einen AIS-Empfänger, d.h. unser Funkgerät konnte uns die GPS-Daten anderer Boote übermitteln, wir selbst sendeten jedoch keine Daten aus. Wir hatten uns schon mehrfach überlegt, uns einen AIS-Transmitter zu kaufen, aber diese sind so unglaublich teuer. Doch letztes Jahr hatten wir zufällig auf einem Flohmarkt in Martinique einen gebrauchten gefunden und jetzt hatten wir endlich das ganze Material zusammen, um diesen einzubauen.

Außerdem hatte Kai sich in Deutschland ein paar neue Kiteleinen gekauft, die er nun noch spleißen musste. Weil diese so unglaublich dünn sind, war das ein ganz schön schwieriges Unterfangen und Kai musste oft mehrmals ansetzen, weil ihm die Leine wieder vom Draht gerutscht war.

Wir reparierten noch einen Kite unserer Bekannten, was ebenfalls nicht so einfach war, weil er an einer mit der Nähmaschine schwer zugänglichen Stelle gerissen war. Aber nach fast 6 Stunden hatten wir es doch geschafft. Puh, das hatten wir uns etwas einfacher vorgestellt.

Und als Freizeitbeschäftigung unternahmen wir kleine Spaziergänge auf Green Island, wo gerade jede Menge Agaven blühen und Schnorchelausflüge. Leider gibt es hiervon keine Fotos, weil wir nach unserem letztem Schnorchelausflug etwas Wasser in der Kamera entdeckt hatten und nun trauen wir uns nicht mehr, diese mit unter Wasser zu nehmen. Das ist echt schade!

Woo

Irgendwie waren die letzten Wochen etwas turbulent und somit bin ich mal wieder gar nicht zum Schreiben eines neuen Blogbeitrags bekommen.

Und dabei wollte ich doch noch von den vielen tollen Geschenken berichten, die ich zu meinem Geburtstag bekommen hatte. Neben ganz vielen Süßigkeiten, Gesichtscremes und tollen Geldgeschenken, gab es auch noch jede Menge Selbstgemachtes. So schenkte mir unsere kanadische Freundin Susan eine selbstgehäkelte Stola, von meiner russischen Bekannten Xenia bekam ich einen Traumfänger und ein Armband und von unserem deutschen Bekannten Eric einen Low-Friction-Ring mit einem Soft-Schäkel.

Kai hat mir jede Menge eBooks geschenkt, einige Spiele fürs iPad und eine Woo. Tja, da fragt ihr euch jetzt bestimmt, was denn das ist.

Ich hatte das Geschenk zuerst selbst nicht erkannt. Als ich das Geschenkpapier entfernt hatte, war da ein weißer Karton mit einer komischen Abbildung drauf. Ich dachte zuerst an einen iPod, doch dann drehte ich den Karton um und las „Woo“. Ich konnte es fast nicht glauben. Schon seit Jahren hatte ich immer mal wieder gesagt, wie toll es wäre, wenn ich eine Woo hätte, aber mir diese selbst zu kaufen, war mir einfach viel zu teuer.

So, aber jetzt erst einmal die Erklärung, was das genau ist. Eine Woo ist eine kleine Plastikbox, die man sich auf sein Kiteboard kleben kann und diese misst dann wie hoch man springt. Bisher habe ich immer geschätzt wie hoch ich ungefähr gewesen bin, sicher war ich mir da aber nie. Da ich ja nicht über Hindernisse springe, ist das schon recht schwer einzuschätzen wie hoch man da gerade in der Luft hängt.

Und so war ich unglaublich gespannt, ob denn meine Schätzungen mit der Realität überein stimmen würden. 

Also die Woo aufs Bord gepackt und los ging’s. Nachdem wir vom Kiten zurück kamen übertrugen wir die Daten von der Woo in die App auf dem iPad und die Spannung stieg. Ich schätzte, dass ich an diesem Tag so ca. 6m hoch gesprungen war. Und tatsächlich war mein höchster Sprung bei 6,60m.

Nicht gerade irre hoch, da hatte ich sicherlich schon höhere Sprünge hingelegt, aber für die Windverhältnisse doch nicht schlecht. Und vor allem lag ich mit meiner Schätzung richtig, was ich ziemlich toll fand.

Ein paar Tage später hatte es noch mehr Wind und ich schnallte mir erneut meine Woo aufs Board. Dieses Mal hatte ich einen relativ hohen Sprung dabei. Ich schätze, dass ich um die 8m hoch gesprungen war und tatsächlich sagte mir meine Woo, ich sei mit 8,20m quasi über die chinesische Mauer gesprungen. Wow, so cool!

Aber da ich mir sicher bin, dass ich schon um einiges höher gesprungen bin, hätte ich jetzt natürlich gerne mal so richtig viel Wind, um ein paar tolle Sprünge hinzulegen. Aber da habe ich zurzeit Pech. Wir haben gerade so wenig Wind, dass wir überhaupt nicht kiten können (ca. 5-8 Knoten), noch nicht einmal mit dem Kite-Foil. 

Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus!

Nach meiner etwas misslungenen Geburtstagsfeier war ich ziemlich traurig und geknickt. Aber eigentlich sind wir hier ja im Paradies und es wäre schade sich von so etwas die ganze Laune verderben zu lassen.

Und so haben wir vor ein paar Tagen mit unserem aus Guadeloupe mitgebrachten Quark einen leckeren Zupfkuchen gebacken und diesen mit zu Enochs Bar genommen. Und dort hatten wir ein wunderschönes Kaffeekränzchen. Mit Blick auf den weißen Sandstrand und das türkisfarbene Meer aßen wir unseren Kuchen, Enoch trank jede Menge Kaffee und ich gönnte mir ein kühles Corona mit Zitrone. 

Von dem riesigen Schwell, der an meinem Geburtstag und den Tagen danach geherrscht hatte, war nichts mehr zu sehen. Das Meer war so ruhig und glatt, dass man nie vermutet hätte, dass es vor ein paar Tagen noch ganz anders aussah. So ist das Paradies wieder richtig schön!