Wanderung auf den höchsten Berg Carriacous

Auch den zweiten Sonntag auf der Werft gönnten wir uns eine kleine Auszeit. Conny hatte uns angeboten, mit uns eine weitere schöne Wanderung zu unternehmen. Dieses Mal sollte es auf den höchsten Berg Carriacous, den High North (291m) gehen.

Conny holte uns morgens um 8 Uhr mit dem Auto bei der Werft ab und machte mit uns zuerst noch eine kleine Sightseeing-Tour. Vorbei an einer der ältesten steinernen Kirchen der Karibik und einer schönen alten Mühle, ging es zum Krankenhaus, von wo aus man eine tolle Aussicht über die Westküste Carriacous bis nach Grenada hat.

Und danach fuhren wir nach Bogles, wo wir Connys Auto stehen ließen und unsere Wanderung begannen. Dieses Mal sollte es nicht ganz so anstrengend werden, denn wir starteten nicht auf Meereshöhe, sondern auf ca. 60m Höhe.

Unterwegs begegneten uns wieder einige Schafe und auch sehr viele Tausendfüßler.

Und auch hier ging es zuerst auf einem breiten Weg sachte bergan bis wir zum richtigen Wanderweg auf den High North kamen. Der Weg ist von der Tourismus-Behörde schön ausgeschildert, es gibt immer wieder Hinweise zu Pflanzen und Bäumen und es geht auf einem schönen Pfad bergauf.

Dieses Mal war der Aufstieg nicht so steil, aber dennoch fand ich es ziemlich anstrengend. Es herrschte bereits um 10 Uhr eine Affenhitze und ich war froh, dass wir uns fast 3 Liter Wasser mitgebracht hatten.

Und auch hier wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Es ist solch ein großartiges Gefühl, wenn man am höchsten Punkt der Insel steht und den Ausblick über Carriacou und die vielen kleinen Inseln drum herum genießen kann.

Auch heute gab es zum Abschluss ein Eis im Supermarkt. Dieses Mal Schoko-Banane-Walnuss! Einfach ein Traum!

Die zweite Woche auf der Werft in Carriacou

Auch diese Woche hatten wir erst einmal noch hauptsächlich mit der Maschine und per Hand das alte Antifouling abzuschleifen. 

Aber in der zweiten Hälfte der Woche durften wir dann zu anderen, aber auch nicht gerade erfreulichen Arbeiten, übergehen. Wir haben an unserer Silence ein paar Reparaturen, wo der Voreigner einige Schäden am Rumpf und den Kielen reparieren ließ. Leider waren diese Reparaturen nicht sehr professionell durchgeführt und wir hatten an einigen davon kleine Blasen. Dies war uns bereits bei unserem letzten Werftaufenthalt an einigen Stellen aufgefallen, die wir dann unter fachmännischer Beratung selbst korrekt repariert hatten. Diese Stellen waren nun auch alle okay, aber jetzt hatten wir Blasen an ein paar anderen kleinen Stellen.

Diese mussten aufgeschliffen, mehrfach ausgespült, getrocknet, neu verspachtelt und mit Epoxy Primer gestrichen werden. Was hier so einfach klingt, ist leider ein mehrtägiger Prozess. Und als wir alle wieder verfüllt hatten und überall Epoxy Primer auftragen wollten, entdeckten wir nochmal eine Blase am Bug und das Spiel ging von vorne los.

Außerdem war die Hälfte unserer Ankerkette völlig verrostet. So ließen wir diese zu Boden, flexten den verrosteten Teil ab und säuberten den Rest der Kette. Gleichzeitig brachten wir noch neue Markierungen an (damit wir wissen, wie viel Kette wir im Wasser haben) und säuberten den Ankerkasten und die daneben liegende Bugskiste. Auch die Wasserauslässe unserer Bugskisten waren ziemlich verrostet und so erneuerten wir diese auch gleich noch und befreiten unsere Silence von den unschönen Roststreifen. Und wo wir schon mal dabei waren, reinigten wir auch noch die ganze Unterseite des Salons und auch ein paar andere Stellen mit Salzsäure.

Beim Abschleifen des Antifoulings hatten wir leider teilweise mit der Maschine überhalb der Wasserlinie ins Gelcoat geschliffen. Dort waren nun lauter kleine Kratzer. Nichts was uns optisch störte, aber es wäre schwieriger, Bewuchs wieder weg zu bekommen und deshalb schliffen wir am ganzen Boot die kleinen Kratzer wieder raus. Das hieß auf 46m Länge gingen wir nacheinander erst mit 320er Schleifpapier, dann mit 500er, danach mit 1.000er, 1.500er, 2.000er und 2.500er Schleifpapier drüber. Das war ganz schön aufwändig, aber danach war unsere Silence wieder so glatt wie ein Kinderpopo 😉

Unsere blauen Zierstreifen waren zwar mittlerweile von den weißen Flecken befreit, allerdings hatten wir noch ein paar Kratzer und Macken von Bojen oder auch unserem Außenbordmotor. Da es aufwändig und teuer ist, die Streifen komplett zu erneuern, repariere ich sie einfach bei jedem Werftbesuch. Das wird zwar nicht perfekt und aus der Nähe sieht man die Reparaturen. Von ein paar Metern Entfernung sieht es jedoch wieder ziemlich gut aus. Hierzu fällt mir ein schöner englischer Spruch ein: „It’s far from good, but good from far!“ Ein Motto, das uns sehr gut gefällt.

Außerdem bauten wir noch ein paar kaputte Borddurchlässe und Ventile aus. Diese waren undicht geworden und mussten somit erneuert werden.

Und noch eine weitere Arbeit erledigten wir in dieser Woche oder ich muss eher sagen, wollten wir erledigen: wir dichteten unsere Notausstiegsluke mit Silikon ab. Doch als wir nach ein paar Stunden nachschauten, ob es gut getrocknet ist, hatte das Silikon lauter Blasen geworfen. Anscheinend war noch Feuchtigkeit darunter gewesen und so beschlossen wir mit einer Riesenwut im Bauch, dass wir das jetzt alles wieder mühsam entfernen müssen. Das war für Kai mehr als ein halber Tag Arbeit!

Und zwischendurch musste dann auch noch Unterwäsche per Hand gewaschen werden, weil die Werft leider keine Waschmaschinen hatte. Diese dann zum Trocknen in all den Schleifstaub zu hängen, fühlte sich nicht wirklich schön an. 

Doch immerhin schliefen wir diese Woche mit unserem Giftspray und ohne nächtliche Schnakenattacken viel besser und durften sogar ein paar mal bis 6:30 Uhr durchschlafen. Herrlich!

Wanderung Chapeau Carré

Nach unserer ersten Woche Werftaufenthalt nahmen wir uns sonntags einen halben Tag frei und gingen mit unserer Freundin Conny wandern.

Conny lebt schon seit Jahrzehnten auf Carriacou und kennt hier die schönsten Wanderungen und so freuten wir uns, dass sie uns als Wanderführerin begleitete.

Morgens um 8 Uhr trafen wir uns am Ausgang der Werft und brachen auf zur Wanderung auf den zweithöchsten Berg von Carriacou, den Chapeau Carré. Wir liefen direkt von der Werft aus los. Zuerst ging es durch ein Wohngebiet langsam den Berg hinauf, bevor wir auf einen breiten Schotterweg einbogen. Es ging langsam und gemütlich bergauf und unterwegs begegneten uns mehrere Schafe und sogar einige Schildkröten.

Hier konnten wir uns nochmal kurz ausruhen, bevor es an den anstrengenderen Teil des Aufstiegs ging. Nun ging es auf einem kleinen Pfad zwischen den Bäumen teilweise relativ steil bergan. Ich schnaufte wie eine Dampfwalze und musste des öfteren anhalten, um etwas Wasser zu trinken. Doch nach insgesamt zwei Stunden war es geschafft und wir hatten die Spitze erklommen. Zwar ist der Berg nur 290m hoch, aber die Aussicht war dennoch gigantisch. Wir konnten bis nach Grenada schauen und erblickten sogar unser Boot auf der Werft.

Nach dem Abstieg gab es ein Kirscheis mit rießigen Schokostücken beim lokalen Supermarkt und danach ging es frisch gestärkt nochmal für ein paar Stunden ans Werk an unserer Silence.