Fort Louis in Marigot

Das Warten auf die Ankunft unseres letzten Pakets aus Deutschland vertrieben wir uns weiterhin mit unseren diversen Boot-Projekten und Einkäufen. 

Hier gibt es ein Geschäft mit Haushaltswaren, Kleidung, Porzellan und vielem anderen, das gleich bei unserem ersten Besuch zu einem unserer Lieblingsgeschäfte wurde. Kai kaufte sich neue Unterhosen, ich ein paar kurze Schlafanzughosen, ein Kissen, Reißverschlüsse u.v.m.

Mit Stoff, den wir kürzlich gekauft hatten, nähten wir für das Kissen einen Bezug und weil wir gerade beim Nähen waren, machten wir auch gleich noch ein paar neue Geldbeutel, Taschen und Kulturbeutel, die wir hier in einem Geschäft verkaufen können.

Bei unseren diversen Einkaufstouren machten wir auch einmal einen Abstecher auf das Fort in Marigot, von wo aus wir einen traumhaften Ausblick auf unsere Ankerbucht und die Lagune hatten. Und ganz in der Ferne erblickten wir sogar die Nachbarinsel St. Barths.

Das Ruder – Teil 2

Die nächsten beiden Wochen verbrachten wir mal wieder größtenteils mit Wurschtelei am Boot. Der Einbau der Lithium-Batterien war hierbei sicherlich das größte Projekt (da kommt mal noch ein gesonderter ausführlicher Blogbeitrag), aber auch unser Ruderproblem hielt uns auf Trab.

Wir wiederholten die ganze Aktion mit Ruder ins Wasser lassen nochmal und Kai ging diesmal mit 1.000er Schleifpapier ran und schliff einmal vorsichtig das ganze Lager ab. Jetzt geht das Ruder wieder etwas besser, leider aber weit entfernt von leichtgängig und es quietscht immer noch. Da sich aber auch keiner unserer Freunde erklären konnte, was das Problem sein könnte (wahrscheinlich brauchen wir ein neues Lager, sicher sind wir aber nicht), werden wir es jetzt mal so probieren. Und zur Not müssen wir dann eben irgendwo auf die Werft, um das Problem zu beheben. Kein schöner Gedanke, wo wir ja extra Copper Coat auf unseren Rumpf gemacht haben, damit wir in Zukunft nicht mehr so oft aus dem Wasser müssen. 

Aber zwischendurch gab es dann immer mal wieder eine schöne kleine Auszeit, z.B. bei einem Schiffs-Flohmarkt auf einer Werft, auf der wir viele Bekannte trafen und einen netten Morgen verbrachten.

Oder an meinem Geburtstag, den wir bei scheußlichem Regenwetter mit leckerem Baguette und Schokocroissants begannen. Dann durfte ich Geschenke auspacken und mittags kamen unsere deutschen Freunde Andrea & Gerhard zu Kaffee & Kuchen vorbei. Leider mussten wir von den beiden für längere Zeit Abschied nehmen. Sie fuhren am Abend meines Geburtstags auf die Bahamas und von dort geht es zurück nach Europa.
Abends hatten wir dann noch unsere elsässer Freunde Véro & Patrice zum Abendessen eingeladen und Kai kochte für uns alle eine leckere Lasagne. Und mit all den vielen Glückwünschen, die mich aus der Heimat erreichten, war dies ein rundherum schöner Geburtstag!

Und schließlich kamen auch noch die drei fehlenden Pakete aus USA an: die Polarisationsfolie, das Battery-Management-System für die neuen Batterien und ein Dichtungs-Kit für die Pumpe unseres Wassermachers. Nun fehlte nur noch Kais Foil-Mast, dann hätten wir alle Bestellungen und könnten langsam über die Rückreise nach Antigua nachdenken.

Pakete auspacken und Ruderprobleme

Nachdem mittlerweile Anfang März ein Großteil unserer Pakete angekommen war, segelten wir vor 2 1/2 Wochen bei immer noch ziemlich heftigem Wind und großen Wellen zurück von der Baie Orientale nach Marigot.

Wir waren so gespannt auf unsere neue Batterien und all die anderen Dinge, die wir bestellt hatten. Voll Vorfreude segelten wir um die Insel als plötzlich unser Schiff nur noch sehr schwer zu steuern ging. Wir dachten zuerst es seien die großen Wellen, die uns Probleme bereiten, doch auch als wir in glatterem Wasser hinter St. Martin segelten, bestand das Problem weiterhin. Was war denn da nun wieder los?

Nachdem wir in Marigot angekommen waren, ging Kai gleich ins Wasser, weil wir vermuteten, dass wir eine Fischerleine oder Boje ins Ruder bekommen hatten. Das war jedoch nicht der Fall. Kai konnte nichts dergleichen finden. Aber selbst wenn wir die Ruder hier vor Anker bewegten, war das Steuerbord-Ruder sehr schwergängig. Irgend etwas stimmt da definitiv nicht. Wir sprachen mit Freunden über das Problem und auch sie meinten, dass wir da irgendetwas eingefangen hätten, was sich nun vielleicht am Schaft entlang ein Stück nach oben ins Boot reingezogen hat, so dass man es nicht mehr sehen kann. Die einzige Lösung, das Ruder losmachen und etwas runter lassen, so dass wir sehen können, ob etwas im Lager hängt.

Kai befestigte eine Leine über eine Umlenkrolle am Ruder und schraubte dieses los. Dann ging er ins Wasser, während ich mit der Winsch ganz langsam das Ruder weiter ins Wasser ließ. Nein, eine Leine oder ähnliches war nicht zu erkennen, aber das Lager war etwas mit Muscheln zugewachsen und so reinigte Kai alles vorsichtig mit einem Schraubenzieher und einer Spachtel.

Dann kam er wieder aus dem Wasser, wir winschten das Ruder hoch, schraubten es wieder fest und bewegten es. Was soll ich sagen: keine Veränderung. Es war immer noch total schwergängig und quietschte furchtbar. Tja, da ist guter Rat teuer. Müssen wir jetzt etwa unsere Silence auf die Werft bringen, nur um den Ruderschaden zu reparieren? Aber was war denn überhaupt mit dem Ruder los? Wir waren ratlos! 

So beschlossen wir, mal ein paar Nächte darüber zu schlafen und mit ein paar Freunden zu sprechen. Vielleicht hatte ja jemand eine Idee, was das sein könnte.

Und inzwischen holten wir unsere Pakete ab und widmeten uns anderen Dingen. Denn die neuen Lithium-Batterien waren auch angekommen und da war vor dem Einbau noch einiges zu tun. Aber davon werden wir mal noch in einem gesonderten Beitrag berichten.

Ich freute mich auf jeden Fall sehr über meinen neuen Handstaubsauger, der (wie man auf hockenheimerisch sagen würde) „rischtisch doll die Worscht vum Brot zieht“! Außerdem hatten wir uns LED-Leuchtbänder für unser Schlaf- und Gästezimmer bestellt und für unsere kürzlich neu erworbene gebrauchte Barracuda-Industrie-Nähmaschine gab es eine schöne Tasche. 

Und nachdem wir nun schon seit Jahren mit einem sehr abgenutzen gebrauchten Foilboard mit Aluminium-Mast fahren, das unsere schwedischen Freunde uns günstig verkauft hatten, hatten wir uns in Österreich ein neues Board und in Deutschland einen gebrauchten Carbon-Mast bestellt. Das Board war auch angekommen inkl. einer schönen Board-Tasche. 

Nun fehlten nur noch der Foil-Mast inklusive Wings, das Battery-Management-System für unsere neuen Lithium-Batterien, Polarisationsfolie zum Reparieren von alten Displays und ein Dichtungskit für die Pumpe unseres Wassermachers.

Aber Arbeit hatten wir erst einmal genug und so sollte es die nächsten beiden Wochen nicht langweilig werden. Aber dazu mehr in den nächsten Blogbeiträgen!