Buccoo Goat Race

Ja, ihr habt richtig gelesen, wir waren gestern beim Ziegenrennen!

Dieses Rennen in Buccoo, einem kleinen Dorf am Meer, fand zum ersten Mal im Jahr 1925 statt. Es war ein Unterhaltungssport für arme Leute, die sich keine Pferde leisten konnten. Zuerst fand es auf einer ungeteerten Dorfstraße statt und vor etwas mehr als 20 Jahren wurde dann eine Rennbahn mit Tribünen gebaut.

Und auf einer dieser Tribünen saßen wir gestern und erwarteten mit Spannung unser erstes Ziegenrennen. Um 15 Uhr sollte der Spaß losgehen und fast pünktlich, nämlich genau um 16 Uhr wurde die Nationalhymne gespielt. Dann gab es noch einige Begrüßungsreden, bevor um ca. 16:40 Uhr Programme ausgeteilt und die ersten Ziegen auf die Rennstrecke geführt wurden.

  

Wie auch bei Pferderennen, haben die Ziegen natürlich Namen, wie z.B. Golden Dancer, Explosive Target, Money Maker, Something Brown, Highway Runner, … Und zu unserem großen Erstaunen haben sie auch Jockeys. Und das sind keine kleinen Kinder, sondern ausgewachsenen Männer. Wir schauten uns ziemlich verdutzt an. Die Ziegen wurden mitsamt ihren Jockeys in die Startboxen gesperrt und wir waren ganz aufgeregt, als das Startsignal ertönte.

Ach, welche Gaudi! Denn die Jockeys saßen natürlich nicht auf den Ziegen, sondern hielten die Ziege an einer Leine und rannten hinter ihnen her. Das Regelwerk besagt, dass die Ziege mit ihrem Jockey durchs Ziel kommen muss. Wenn die Ziege also zu schnell rennt und der Jockey die Leine loslässt, weil er nicht mehr mitkommt, ist die Ziege disqualifiziert. Und somit kommt es nicht nur auf die Schnelligkeit der Ziege, sondern auch auf die des Jockeys an. Und sowohl Ziegen wie auch Jockeys gaben alles!

Leider war das erste Rennen sehr schnell vorbei, denn die Streckenlänge beträgt lediglich 100m. Doch es sollten ja noch einige folgen.

Insgesamt gab es acht Rennen in verschiedenen Klassen und vor dem sechsten Rennen gab es auch noch ein Krabbenrennen. Hier konnten sich Zuschauer für ein kleines Antrittsgeld registrieren und teilnehmen. Da wir überhaupt nicht wussten, wie das vonstatten geht, schauten wir aber auch hier lieber nur zu.
Auch die Krabben wurden an Leinen genommen und ihre „Jockeys“ mussten sie so antreiben, dass sie über eine ca. 3m entfernte Ziellinie rennen. Die Krabben waren jedoch total verängstigt, stellten ihre Scheren auf und versuchten in alle möglichen Richtungen zu entkommen. Während wir das Ziegenrennen wirklich spaßig fanden, taten uns die Krabben eher leid. Das war nicht so ganz unser Ding.

Aber die Ziegenrennen waren wirklich der Hammer und nachdem es in den Pausen alle möglichen Leckereien wie z.B. Maiskolben und selbstgemachte Erdnuss-Eiscreme gab, war das für uns ein rundum gelungener Tag!

 

Erste Eindrücke von Tobago

Was uns bisher am meisten beeindruckt, sind die Einwohner von Tobago. Die Leute sind hier alle so nett und hilfsbereit.

Unsere erste Unternehmung an Land war, außer dem Einklarieren, unser Boot und Dinghi wieder aufzutanken. Wir liefen mit 5 Kanistern zur Tankstelle und standen dort dann etwas ratlos an der Zapfsäule. Es gab einen Kartenschlitz und eine Tastatur und so dachten wir, dass wir mit Kreditkarte zahlen müssen, Wir waren uns aber nicht sicher, weil sonst niemand das so machte. Wir standen noch keine halbe Minute, als schon ein junger Mann, der sein Auto an der Nachbarzapfsäule auffüllen wollte, rüberkam und uns alles erklärte. Wir mussten nämlich zuerst drinnen an der Kasse zahlen, dann wird die Zapfsäule freigeschaltet und wir können tanken. Er rechnete uns noch schnell aus, was unsere 60l Diesel kosten werden und ging dann mit uns zur Kasse. Das mit dem Benzin bekamen wir dann alleine hin. Doch bevor er wegfuhr, fragte er noch geschwind, ob alles geklappt hat oder ob wir noch bei irgendwas Hilfe benötigen. Ach, war das nett! Und der Sprit war unglaublich billig. Diesel kostet €0,43/l und Benzin €0,50/l. Das ist der billigste Sprit, den wir je gekauft haben! 

Wir schafften unser Kanister an den Straßenrand und standen dort noch keine 5 Sekunden, als auch schon ein Sammeltaxi hielt und uns zurück an den Strand fuhr, an dem unser Dinghi lag. Donald, ein Verkäufer von einem der Straßenstände, hatte uns zuvor informiert, wieviel wir dafür zahlen müssten, so dass wir nicht übers Ohr gehauen werden. Kaum hatten wir unsere Kanister aus dem Taxi ausgeladen, als er auch schon angelaufen kam, zwei der Kanister packte und diese zu unserem Dinghi trug. Auf allen anderen Inseln hätte derjenige einen kleinen Obolus von uns erwartet. Hier nicht! Wir hatten uns noch nicht richtig bedankt, als er auch schon wieder auf dem Weg zu seinem Stand war und uns nur noch „Everything cool guys!“ zurief.

Am Donnerstag machten wir uns dann zum ersten Mal auf den Weg zum Supermarkt. Auch hier informierte uns Donald wieder genauestens über die Taxi-Preise. Man kann entweder für 50 Cent mit dem Sammeltaxi hin fahren oder ca. 3,5 km zu Fuß gehen. Wir entschieden uns für die zweite Option, um uns gleich noch etwas zu bewegen. Es ging einmal kerzengerade die Straße rauf und der Weg zog sich dann doch wie Kaugummi. Natürlich waren wir, wie immer, erst gegen 11 Uhr losgekommen und liefen so in der brütenden Mittagshitze. Der Supermarkt war vom Sortiment sehr ähnlich wie die Supermärkte in Antigua, jedoch preislich etwas günstiger. Doch an unseren französischen Lieblingssupermarkt „Leader Price“ kam er natürlich preislich und auch vom Sortiment nicht dran. Gut, dass wir unser Boot vor der Abfahrt von Martinique mit Leckereien randvoll geladen hatten und so nur etwas Brot und Obst benötigten!

Auf dem Rückweg gingen wir noch kurz in die Apotheke und in einen Obst- und Gemüseladen und legten in einem kleinen Park ein kurze Pause ein. Dort suchten wir uns einen Schattenplatz mit Blick auf wunderschön blühende Flamboyant-Bäume, verspeisten zwei sehr leckere Donuts vom Supermarkt und danach ging es frisch gestärkt zurück zu unserem Dinghi. Immer wieder sahen wir auf dem Rückweg leere Grundstücke auf denen alles zugewuchert war. Hier ist alles saftig grün, es gibt total viele Palmen, farbenprächtige Bäume, Büsche und Blumen. Ein wunderbarer Anblick! 

Am Strand angekommen, hielten wir noch einen kleinen Plausch mit Donald, der uns einen Tipp für einen sehr günstigen Obst- und Gemüseladen gab. Danach ging es zurück zu unserer Silence, wo wir um 15:30 Uhr ankamen. Meine Güte da hatten wir für unseren Spaziergang und den kleinen Einkauf doch tatsächlich 4 1/2 Stunden gebraucht. So kann man seine Tage auch rumbringen 😉

Einklarieren in Tobago

Nach unserer Ankunft verstauten wir erst einmal unsere Segel, räumten kurz das Boot auf und duschten. Dann ging es um 12:30 Uhr auch schon los zum Einklarieren.

Wir hatten überall gelesen, dass Trinidad & Tobago es mit dem Einklarieren sehr genau nimmt und egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit man ankommt, man hat sofort bei Customs und Immigration vorstellig zu werden.

In der Bucht, in der wir ankamen gab es kein Customs & Immigration Office, wir hatten aber gelesen, dass es erlaubt ist mit dem Bus oder Taxi in die Hauptstadt Scarborough zu fahren und dort einzuklarieren.

Doch zuerst mussten wir rausfinden, wo wir eigentlich mit unserem Dinghi anlegen können. Weit und breit war kein Steg zu sehen und so landeten wir an einem kleinen Strand vor einer Bar an. Ich fragte die Besitzerin der Bar und sie erklärte mir, dass wir das Dingi am Ende der kleinen Bucht auf den Strand ziehen und dort an einem Zaun festmachen könnten. So zogen wir unser Dinghi mit vereinten Kräften auf den Strand und ketteten es dort an den Zaun. Bereits jetzt waren wir klatschnass verschwitzt.

Dann marschierten wir die Straße runter, bis wir an einer Kreuzung auf eine Bank stießen. Der dortige Geldautomat wollte uns jedoch Gebühren abknöpfen und so liefen wir noch ein paar hundert Meter weiter zu einer anderen Bank. 

Danach winkten wir ein Sammeltaxi heran und los ging’s nach Scarborough. Wir stiegen direkt am Fährterminal aus, wo sich das Immigration Office befindet. Wir sahen schon von außen das Schild im oberen Stockwerk, fanden allerdings nirgends eine Treppe, die dorthin führen würde. Nach mehrmaligem Hin- und Herlaufen fragte ich am Schalter, an dem man die Fährtickets kauft und die Dame erklärte uns, dass wir durch den Eingang zum Fährterminal gehen müssten. Ach, da muss man erst mal drauf kommen.

Im Immigration Office bekamen wir vier Formulare mit mehreren Durchschlägen ausgehändigt und fingen eifrig an auszufüllen. Wir hatten uns bereits Sorgen gemacht, weil unsere Ausklarierungspapiere von Martinique vom 7.7. waren, wir jedoch erst am 11.7 in Trinidad angekommen waren. Aber das interessierte den netten Herrn glücklicherweise nicht. Er stempelte unsere Pässe, gab uns ein Visa für 5 Monate und wir durften weiter zu Customs.

Diese befinden sich in einem anderen Gebäude ein paar hundert Meter die Straße runter. Dort mussten wir nochmals ein Formular ausfüllen und ein Formular von Immigration abgeben, TT$50,- für einen Monat bezahlen (ca. €6,50) und schon waren die Formalitäten erledigt. Wir hatten im Internet so viel Negatives über das Einklarieren hier gelesen und deshalb einen riesigen Aufwand und hohe Gebühren erwartet. Doch das lief alles viel besser als wir gedacht hatten.

Wir schlenderten noch ein paar Minuten durch die Stadt, doch da wir beide so furchtbar müde und fertig waren, beschlossen wir, die Erkundung von Scarborough auf einen anderen Tag zu verschieben und wieder zurück zu unserer Silence in die Store Bay zu fahren.

Wir kauften noch schnell ein paar Mangos und winkten dann wieder ein Sammeltaxi heran und fuhren die 20 Minuten zurück in die Store Bay. Um 16:00 Uhr waren wir glücklich wieder zurück am Boot und hauten uns beide erst einmal hin, um etwas auszuruhen. 

Abends rafften wir uns nochmal kurz auf, um ein leckeres Thunfisch-Carpaccio als Vorspeise und Pasta mit Thunfisch-Tartar als Hauptgericht zu essen, bevor wir todmüde ins Bett fielen. Wir wollten nur noch schlafen!