Regen im Regenwald

Nach einem sehr leckeren Abendessen in Falmouth Harbour ging es am Montag früh ins Bett, weil wir am Dienstag um 6:30 Uhr in Richtung Guadeloupe starten wollten. Somit hieß es um 6:00 Uhr aufstehen, Anker aufgehen, einen letzten Blick zurück werfen und lossegeln! Es klappte alles wunderbar, wir hatten schöne 3-4 Beaufort Wind aus Westen und segelten mit bis zu 7,3 Knoten auf Guadeloupe zu.

Abschied Falmouth1 Abschied Falmouth2 Trapas mit Franz westindisches Curry Abfahrt Antigua Blick zurück Antigua

Bereits um 14:00 Uhr kamen wir in Deshaies an, doch dort trauten wir unseren Augen nicht. In der kleinen Bucht lagen ca. 60 Boote und wir brauchten eine ganze Weile, bis wir endlich einen Platz zum Ankern gefunden hatten. Nach der Nonsuch Bay war dies ein ziemlicher Kontrast. Doch dafür wurden wir mitten in der Buch von Delfinen begrüßt; das hat man auch nicht alle Tage.

Um 16:00 Uhr fuhren wir an Land, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. In unserem Revierführer stand, dass man dies im Internetcafé „Le Pelican“ erledigen müsse und wir waren schon sehr neugierig, was uns denn dort erwarten würde. In einem Internetcafé einchecken, das klang nicht nach großem Formalitätenkram. Und das war es dann auch nicht! Wir füllten am Computer ein einziges Formular aus, dieses wurde ausgedruckt, einmal gestempelt, wir bezahlten €4,- und das war’s. Keine Stempel in den Pässen, kein Hin- und Hergelaufe zwischen Customs, Harbour Office und Immigration und kein Vorzeigen von Bootspapieren o.ä.. Ach, wenn das doch nur in jedem Land so wäre!

Deshaies1 Deshaies2 Deshaies3

Am Mittwoch brachten wir dann erst einmal unser Boot auf Vordermann, denn schließlich erwarteten wir ja Besuch. Nachmittags bereiteten wir ein paar Snacks vor, kauften im Supermarkt noch etwas Fleisch und um 18:00 Uhr holten wir Pia und Marc am Ufer ab. Dann ging es schnell aufs Boot, um im letzten Tageslicht noch ein paar Sundowner zu genießen. Nach dem Abendessen saßen wir noch lange beisammen und quatschten, bevor wir alle recht spät zu Bett gingen.

Abendessen Pia Marc

Nach einem späten und ausgiebigen Frühstück beschlossen wir, mit dem Mietwagen von Pia und Marc etwas über die Insel zu fahren. Im Süden von Basse Terre ( so heißt der eine Teil von Guadeloupe) gibt es einen Vulkan, der 1.400m hoch ist und Schwefel ausspuckt und auf diesen wollten wir gerne hoch wandern.

Nach ca. einer Stunde Fahrt kamen wir am Fuße des Berges an und parkten dort unser Auto. Wir standen zwar in strahlendem Sonnenschein, doch bei der Anfahrt hatten wir bereits gesehen, dass der Berg hinter dichten Wolken verborgen war. Wir hofften, dass diese sich verziehen würden, so dass wir nach dem Aufstieg (dieser sollte 1 3/4 Stunden dauern), die schöne Aussicht genießen könnten.

Zuerst ging es durch dichten Regenwald bis wir nach ca. einer halben Stunde plötzlich aus dem Wald heraus kamen und wieder auf einer geteerten Straße waren. Diese liefen wir hoch bis zu einem Hinweisschild von dem aus ein kleiner Pfad Richtung Gipfel ging. Diesen konnten wir zwar immer noch nicht sehen, weil er von Regenwolken umgeben war, aber wir hofften weiter auf unser Glück. Also begannen wir den Aufstieg, doch bereits nach ca. 10 Minuten fing es an zu regnen. Erst nieselte es nur etwas, doch dann wurde der Regen immer heftiger. Kai und ich hatten zwar Regenjacken dabei, doch unsere Hosen und Schuhe waren binnen kürzester Zeit klatschnass.

Somit beschlossen wir aufzugeben und wieder umzukehren, denn es sah auch nicht danach aus, als ob dieser Schauer so bald zu Ende wäre. Wir liefen also im strömenden Regen bergab und freuten uns, als endlich wieder der Regenwald vor uns lag.

Am Auto angekommen trockneten wir uns etwas ab und setzten uns dann mit unseren nassen Klamotten auf Handtücher und machten uns auf den Rückweg. Dieses Mal fuhren wir auf der anderen Seite der Küste entlang, so dass wir einmal rund um Basse Terre gefahren waren, als wir wieder in Deshaies ankamen.

Aus unserem Dingi mussten wir zuerst ein paar Liter Wasser herausschöpfen, bevor wir wieder zurück zu unserer Silence fahren konnten, um uns dort bei einer Tasse Tee aufzuwärmen und darauf zu warten, dass die Restaurants aufmachen.

Zum Abschluss des Tages gingen wir Pizza essen und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Pia und Marc. Doch trotz des schlechten Wetters hatten wir den Tag sehr genossen und wissen nun, dass es sich auf jeden Fall lohnt auf Guadeloupe noch ein paar Ausflüge zu unternehmen.

Vulkan Tierchen Aufstieg VulkanAbstieg Vulkan1Abstieg Vulkan2Wasser aus DingiSonnenuntergang auf Boot SonnenuntergangPizza essen

Wiedersehen mit Franz

Ihr erinnert Euch vielleicht noch an unseren schweizer Freund Franz von Lanzarote. Wir hatten in Puerto Calero fast jeden Abend mit ihm zusammen verbracht und der Abschied fiel uns damals ziemlich schwer. Zumal Franz ursprünglich auch mit uns zusammen Richtung Karibik segeln wollte.

Doch leider hatte er noch einige Reparaturen am Boot zu vollenden und auch der bestellte Spibaum war noch nicht geliefert worden, so dass er uns nur traurig vom Steg aus nachwinken konnte, als wir damals unsere Atlantik-Überquerung starteten.

Als der Tag der Abfahrt für ihn einige Wochen später endlich gekommen war, hatte er wieder Pech. Kaum war er aus der Box gefahren, streikte der Vorwärtsgang und er schaffte es mit Mühe und Not wieder anzulegen, ohne größeren Schaden an seinem oder an einem der anderen Boote anzurichten. Irgendwann war dann auch dies repariert (nachdem das Ersatzteil aus Madrid angekommen war) und er konnte erneut starten.

Er war schon halbwegs an den Kanaren vorbei, als er Probleme am Ruderschaft bekam. Also hieß es für ihn wieder umkehren und er fuhr nach Gran Canaria, um dies reparieren zu lassen. Tja, wir dachten ja schon, wir wären vom Pech verfolgt, aber was sollte der arme Franz da erst sagen.

Am 21. Februar segelte er erneut los und am vergangenen Freitag kam er dann endlich hier in Antigua an. Somit segelten wir gestern von der Nonsuch Bay nach Falmouth Harbour, um Franz zu begrüßen und unser lange ersehntes Wiedersehen gebührend zu feiern.

Zuerst gab es eine Flasche Sekt (vielen Dank an die Sponsoren Henning & Katrin!), die Franz aus Lanzarote mitgebracht hatte und danach gingen wir in die Mad Mongoose, um mal wieder einen unserer Lieblings-Burger zu essen ;-).

Sektflasche Kai und Franz stoßen an Abendessen Franz Mad Mongoose

Heute Abend werden wir zusammen mit Franz ein neues Restaurant ausprobieren, bevor wir morgen schon wieder Abschied nehmen müssen, weil wir nach Guadeloupe segeln, um uns mit Freunden zu treffen, die gerade ihren Urlaub dort verbringen. Doch nun trennt uns ja glücklicherweise kein Ozean mehr, so dass wir sicher sehr bald ein erneutes Wiedersehen feiern können.

Uns fällt der Abschied von Antigua unglaublich schwer. Es hat uns hier so gut gefallen, dass wir locker noch ein paar Monate hätten bleiben können. Doch die Hurricane-Saison (sie beginnt Anfang Juni) rückt mit großen Schritten näher und bis dahin gibt es noch so viele schöne Inseln zu erkunden!

Ein paradiesischer Geburtstag

Eines der Dinge, die ich mir in den vorherigen Jahren immer zu meinem Geburtstag gewünscht hatte, war dieses Jahr glücklicherweise ausreichend vorhanden: Sonnenschein! Nachdem ich letztes Jahr meinen Geburtstag bei Kälte und Regen feiern musste, hätte das Wetter dieses Jahr nicht besser sein können.

Der Tag begann mit einem leckeren Frühstück mit Spiegelei und Speck und danach wollten wir eigentlich Kiten gehen. Doch statt der vorhergesagten 15-18 Knoten Wind, waren es dann leider nur ca. 12-13 Knoten, so dass wir beschlossen, statt dessen unseren kleinen Kite auszupacken, den wir von zu Hause mitgebracht hatten! Wir fuhren schnell zum Boot von Johan und Lise, unseren neuen Freunden aus Schweden, die an Bord einer selbstgebauten Ketsch leben (ja, sie haben tatsächlich das ganze Boot selbst gebaut) und luden sie zum Abendessen ein. Danach ging es mit unserem Dingi an den Strand, um den kleinen Kite starten zu lassen. Hierfür war der Wind genau richtig und es machte unheimlich Spaß. Johan kam dann auch noch dazu und wir ließen den Drachen steigen und erzählten den ganzen Nachmittag.

Dann ging es zurück zu unserem Boot, um das Abendessen vorzubereiten. Ich hatte mir eine Gemüselasagne gewünscht und dazu gab es einen gemischten Salat. Als Nachtisch hatten wir Nutella-Crepes mit Bananen. Hmmm, war das lecker! Es war ein richtig schöner Abend und Lise und Johan brachten mir sogar ein Geschenk mit: einen Soft-Schäkel, den Lise selbst gemacht hatte. Ich habe mich riesig gefreut, denn sie hatten ihn extra schön eingepackt und wer mich kennt, weiß ja, wie gerne ich Geschenke auspacke 😉

Aber über die vielen Glückwünsche, sei es per e-mail, sms oder auch hier auf unserem Blog, habe ich mich auch sehr gefreut! Es ist so schön, dass ihr an mich gedacht habt!

Frühstück Geburtstag kleiner Kite Andrea Geburtstag kleiner Kite Geburtstag Lasagne Geburtstag Abendessen Geburtstag Crepes Geburtstag

Ansonsten gibt es noch zu berichten, dass Kai seit gestern Upwind fahren kann und nun ganz lässig in der Nähe unseres Bootes im türkisfarbenen Wasser mit den Profis kitet. Darum beneide ich ihn natürlich schon ein bisschen, denn ich ende immer noch jedes Mal ganz unten in der Nonsuch-Bay und muss dann mit dem Dingi wieder zu unserem Boot zurück gebracht werden. Aber immerhin hatte ich gestern auch zwei Runs, bei denen ich Upwind gefahren bin und ich habe mich immer ziemlich lange auf dem Board gehalten. Es geht also voran, nur in etwas kleineren Schritten als bei Kai.

Kai Upwind1 Kai Upwind2 Kai Upwind3