Seit Donnerstag Ausgangssperre

Letzten Donnerstag wurde auch hier auf Antigua eine Ausgangssperre verhängt. Es wurde der Notstand verhängt und alle Einwohner müssen den ganzen Tag in ihren Häusern bleiben, und dürfen diese lediglich verlassen, um zum Arzt, zur Apotheke oder zum Supermarkt zu gehen. Wandern ist verboten und es sind bereits 17 Personen aufgegriffen und inhaftiert worden, die sich nicht daran gehalten haben.

Für uns Segler ist es nicht ganz so hart. Wir dürfen in der Nähe des Bootes schwimmen oder mit dem SUP paddeln. An den Strand dürfen wir allerdings nicht und wir dürfen nur zum Einkaufen an Land. Und dies auch nur zwischen 7 – 12 Uhr, danach haben wir auf dem Boot zu sein. Wenn wir unseren Standort wechseln wollen, müssen wir uns eine Genehmigung der Küstenwache holen.

Das klingt für mich nach wesentlich härteren Maßnahmen als in Deutschland, doch bis jetzt hat es für uns immer noch nicht allzu große Auswirkungen. Für uns fühlen sich die Tage völlig normal an, außer dass wir abends keine Freunde zum Abendessen oder Spieleband treffen. 

Das Schwierigste an der ganzen Sache ist für uns das Einkaufen. Die Mietwagenverleihe haben geschlossen und so müssten wir uns entweder eine Genehmigung der Küstenwache holen, um in eine Bucht zu fahren, in der es einen Supermarkt gibt oder wir müssten mit dem Bus zum Supermarkt. Ersteres ist ein ziemlicher Aufwand (ca. zwei Stunden nach Falmouth motoren und zwei Stunden zurück) und auf eine Fahrt mit dem Bus wollen wir zurzeit verzichten.

Vergangenen Mittwoch, am Tag bevor die Ausgangssperre in Kraft trat, gab es in den Supermärkten solch lange Schlangen, dass die Leute teilweise 5 Stunden anstanden. Dabei wurde anscheinend auch das Abstand halten vergessen und die Leute standen in Pulks zusammen. Wie doof kann man sein?

Da unsere kanadischen Freunde am Samstag vor einer Woche nochmal einkaufen waren und uns Obst, Gemüse und Fleisch mitgebracht hatten, waren wir noch gut versorgt und haben darauf verzichtet, Panik- und Hamsterkäufe zu tätigen. 

Und da wir in den letzten drei Monaten sehr wenig Konserven aufgebraucht haben, weil immer mal einer unserer Freunde einkaufen ging und uns frische Sachen mitbrachte, haben wir noch reichlich Vorräte. Ich habe gestern mal durchgezählt und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir mindestens noch für 12 Wochen (!) Essen an Bord haben. Und das ohne dass wir irgendwelche Hamsterkäufe getätigt haben. Jeden vierten Tag backen wir uns ein Brot, jeden Tag gibt es einen ebenfalls selbst gemachten Kefir, abends einen eigengebrauten Kombucha und jeden Tag ein oder zwei Stücke Obst. So sollten uns unsere Früchte noch ca. 14 Tage reichen. Klopapier haben wir auch genügend. Wir sind also gut versorgt und sehen dem allen mit Gelassenheit entgegen.

Der einzige Punkt, über den wir uns momentan nicht im Klaren sind ist, ob wir kitesurfen dürfen. Zurzeit stellt sich die Frage nicht, weil wir viel zu wenig Wind haben, aber in ein paar Tagen soll es wieder mehr Wind geben. Klar, wir dürfen nicht an den Strand, aber wir können unseren Kite auch vom Boot starten und haben dies bereits vor der Ausgangssperre getan, um nicht mit den ganzen Leuten am Strand in Kontakt zu kommen. Somit müsste es eigentlich erlaubt sein, weil wir ja niemanden treffen. Sicher sind wir uns aber nicht und das letzte was wir wollen ist eine Strafe von EC$5.000,- (ca. €1.650,-) zu zahlen und/oder für 6 Monate ins Gefängnis zu wandern. Na ja, da müssen wir jetzt halt mal abwarten. 

Und hier zum Abschluss noch ein paar Fakten aus Antigua:

15 bestätigte Fälle von Covid19
ca. 150 Menschen in Quarantäne
keine Todesfälle

2 Gedanken zu „Seit Donnerstag Ausgangssperre

    • Liebe Christa,
      Deine Maultaschen waren fantastisch! Wenn es doch nur möglich wäre uns ab und an solch ein paar Leckereien zuzusenden 😉

      Bleibe Du auch gesund und munter!
      Viele Grüße aus Antigua,
      Andrea & Kai

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